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Sehr geehrte Damen und Herren,
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die Märkte reagieren auf die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone für November, chinesische Aktien geben wieder nach, und Ägyptens restriktive Wirtschaftspolitik zeigt erste Erfolge.
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Die Märkte reagierten auf die Einkaufsmanagerindizes der Eurozone im November. Der sektorübergreifende Indikator fiel unerwartet kräftig auf 48,1 Punkte – unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten und auf den tiefsten Stand seit zehn Monaten. Insbesondere in Frankreich, aber auch in Deutschland trübte sich die Stimmung ein, besonders stark im Dienstleistungssektor. Der Indikator für die ohnehin angeschlagene Industrie geriet noch weiter unter Druck: Die Geschäftsaussichten sind so schlecht wie seit über drei Jahren nicht mehr. Die enttäuschenden Daten sorgten dafür, dass an den Zinsterminmärkten eine große Zinssenkung um 0,5 Prozentpunkte seitens der Europäischen Zentralbank im Dezember nun mit mehr als 50 Prozent Wahrscheinlichkeit eingepreist wird. Die Renditen zweijähriger Bundesanleihen fielen kurzzeitig unter zwei Prozent. Der Euro geriet stark unter Druck und fiel bis auf 1,0335 US-Dollar je Euro – den tiefsten Stand seit Ende 2022 –, machte aber einen Teil der Verluste wieder wett. Die Kurse an den europäischen Aktienmärkten gaben in einer unmittelbaren Reaktion moderat nach, drehten aber im Tagesverlauf ins Plus.
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Die Berichtssaison zum dritten Quartal neigt sich dem Ende zu. In den USA haben bereits etwa 93 Prozent der Marktkapitalisierung des Nebenwerteindex Russell 2000 ihre Zahlen vorgelegt. Analysten hatten zwar mit etwa zwei Prozent höheren Gewinnen gerechnet, die absolute Zahl des Gewinnanstiegs zum Vorjahresquartal von 34 Prozent kann sich aber dennoch sehen lassen. Kommunikationsdienstleister, Gesundheits- und Technologiewerte führen die Liste mit jeweils gut 60 und 50 sowie knapp 40 Prozent an. Am unteren Ende der Liste bewegen sich die Grundstoffhersteller und der Energiesektor mit Gewinnrückgängen von je 28 und 74 Prozent. Der Index hat in den vergangenen drei Monaten in Euro um 17 Prozent zugelegt. Bis Ende nächsten Jahres erwarten Analysten weitere quartalsweise Gewinnanstiege von durchschnittlich über 40 Prozent. Erfüllen die Unternehmen diese Erwartungen, dürften US-amerikanische Nebenwerte in naher Zukunft weiterhin interessant bleiben.
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Chinesische Aktien legten von Mitte September bis Anfang Oktober um etwa 35 Prozent zu – sowohl in Hongkong, gemessen am Hang Seng Index, als auch in Shenzen und Shanghai, gemessen am CSI 300. Ausgelöst wurde die Rally durch Ankündigungen umfangreicher fiskalischer Pakete und geldpolitischer Lockerungen. Nun machten die Indizes jedoch wieder kehrt. Der Grund: Die Wahl Donald Trumps Anfang des Monats, die mit einer erhöhten Sorge um eine Schärfung der US-amerikanischen Einfuhrzölle oder gar eines intensiveren Handelskonflikts mit China einherging, sowie die zuletzt enttäuschenden Zahlen während der Berichtssaison. Große Tech-Unternehmen hatten Ende vergangener Woche von rückläufigen Umsatzzahlen berichtet und angekündigt, ihre Profitabilität könnte künftig unter der zunehmenden Konkurrenz auf dem Heimatmarkt leiden. Am Freitag sank der Hang Seng Tech Index um 2,6 Prozent und wird damit nun mehr als 20 Prozent niedriger als noch Anfang Oktober gehandelt. Auf absehbare Zeit könnten die chinesischen Aktienmärkte schwankungsintensiv bleiben.
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In Ägypten zeigen sich erste Erfolge der restriktiven Geld- und Fiskalpolitik. Der Leitzins liegt seit März bei 27,25 Prozent, während die Inflationsrate von 35,1 auf 24,4 Prozent sank. In Kombination mit der Begrenzung der Staatsausgaben bremst das allerdings die Konjunktur: Die Wirtschaft dürfte 2024 mit rund 2,4 Prozent spürbar langsamer als im Vorjahr wachsen. 2025 soll das 2023er Wachstum von etwa 3,8 Prozent aber wieder erreicht sein. Gestützt werden dürfte die Wirtschaft unter anderem durch Kapitalzuflüsse aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, während Exporteure vom anhaltend schwachen Ägyptischen Pfund profitieren sollten. Dass auch die Finanzmärkte die Schuldentragfähigkeit Ägyptens positiv beurteilen, zeigt sich daran, dass auf US-Dollar oder Euro lautende ägyptische Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten nur moderat über ihren in US-Dollar oder Euro zu zahlenden Nominalzinsen rentieren – sie weisen also eine geringe Risikoprämie auf. Erst für Fälligkeiten ab dem Jahr 2030 wird eine höhere Prämie und somit zweistellige Renditen eingepreist. Anleger sollten sich aber der Risiken – auch geopolitischer Art – bewusst sein.
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Im Laufe der Woche, Berichtssaison
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Europa | 12 STOXX-600-Unternehmen legen ihre Ergebnissen im dritten Quartal vor, darunter Compass Group, easyJet und Frontline.
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USA | Aus dem S&P 500 berichten acht Unternehmen, darunter Dell und HP.
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Deutschland | ifo Geschäftsklima im November. Für den wichtigen Frühindikator wird ein Rückgang von 86,5 auf 86,3 Punkte erwartet. Nachdem zuletzt sowohl die aktuelle Lagebeurteilung als auch die Erwartungen zum ersten Mal seit März gestiegen waren, könnte sich die Stimmungsaufhellung in der größten Volkswirtschaft des Euroraums als kurzlebig erweisen. Sollten die November-Daten hinter den Erwartungen zurückbleiben, dürfte dies auch Hoffnungen auf eine stärkere geldpolitische Unterstützung nähren, was die Renditen kurzlaufender Euro-Anleihen drücken könnte.
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USA | Kernrate des Index für persönliche Konsumausgaben, Oktober. Das von der US-Notenbank bevorzugte Maß für die Kerninflation dürfte im Oktober von 2,7 auf 2,8 Prozent gestiegen sein, die jährliche Gesamtinflation von 2,1 auf 2,3 Prozent. Dies stünde im Einklang mit der Entwicklung der Konsumentenpreise. Sollte der Anstieg deutlicher ausfallen, dürfte dies eine weitere Leitzinssenkung im Dezember unwahrscheinlicher machen. Die kurzfristigen US-Renditen würden steigen und die Stärke des US-Dollars untermauern.
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Eurozone | Verbraucherpreise, November, vorläufig. Eine erste Schätzung der Verbraucherpreisentwicklung könnte einen Anstieg der Gesamtrate von 2,0 auf 2,3 Prozent und der Kernrate von 2,7 auf 2,8 Prozent ergeben. An der grundsätzlichen Einschätzung der Europäischen Zentralbank, dass sich die Inflation der Zielmarke von zwei Prozent nähert, dürfte der erwartete Anstieg wenig ändern. Sollte der Preisauftrieb geringer ausfallen, könnte dies ihren geldpolitischen Spielraum erweitern.
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Viele Planktonarten pendeln zwischen den Tiefen und der Oberfläche des Ozeans hin und her. Das gilt auch für einzelliges pflanzliches Plankton, das keine Schwimmfortsätze besitzt. Ein Team um Adam Larson von der Stanford University hat untersucht, wie die Kleinstlebewesen das schaffen. Sie fanden heraus: Plankton der Art Pyrocystis noctiluca kann sich bis zum Sechsfachen seiner ursprünglichen Größe aufblasen. Dank seiner verringerten Dichte steigt es dann bis zu 200 Meter zur Meeresoberfläche auf, um Sonnenlicht zu tanken, bevor es wieder in der Tiefe versinkt. Die Einzeller kontrollieren so auf einfache Weise, in welcher Wassertiefe sie sich bewegen – man könnte auch sagen: Sie haben vor sehr langer Zeit das Prinzip des U-Boots erfunden.
Streben Sie heute nach Höherem.
Herzlichst
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Ihr Ulrich Stephan
Chef-Anlagestratege Privat- und Firmenkunden
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