Betriebsführung

So klappt es mit dem
digitalen Wandel

Wo kleine und mittlere Unter­nehmen beim Thema Digi­tali­sie­rung ansetzen können.

Die Liebe zum Bäckerberuf, fundierte handwerkliche Fertigkeiten und viel Kreativität werden im Fickenscher Backhaus schon seit 1625 von Generation zu Generation weitergegeben. Mittlerweile hat der Familienbetrieb aus Oberfranken rund 100 Beschäftigte, zwölf stationäre Verkaufsstellen und einen Online-Shop.

Doch nicht nur beim Vertrieb ihrer süßen Leckereien setzen die beiden Geschäftsführer Andreas und Florian Fickenscher auf die Digitalisierung. Ob Schichten, Urlaubsantragstellung, Zeiterfassung oder Zuschlagberechnung: Die komplette Personaleinsatzplanung wurde digitalisiert. Dank eines digital gesteuerten Sauerteigbereiters und einer digitalen Vorwiegeanlage gelang es, althergebrachte Herstellungsverfahren zu modernisieren. Kunden, die personalisiertes Gebäck bestellen möchten, etwa im Firmendesign, können die Entwürfe dafür digital als 3-D-Ansicht begutachten. „Die von uns durchgeführten Digitalisierungsmaßnahmen entlasten uns an vielen Stellen im Betrieb“, sagt Andreas Fickenscher. „Dadurch können wir uns um die Dinge kümmern, die uns wirklich wichtig sind: unser Bäckerhandwerk und die Entwicklung leckerer Rezepte."

Diese und weitere Erfolgsgeschichten dazu, wie kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Digitalisierungsmaßnahmen sinnvoll einsetzen, finden sich auf der Internetseite des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk, das Handwerk und Mittelstand bei der Erschließung technischer und wirtschaftlicher Potenziale aus der digitalen Transformation unterstützt.

Hoher Digitalisierungsgrad steigert den Geschäftserfolg

Ob Arbeiten im Homeoffice, effizientere Produktionsprozesse oder die Eröffnung eines Online-Shops: Die Coronavirus-Pandemie hat noch einmal untermauert, wie wichtig der digitale Wandel auch für kleine und mittlere Betriebe sein kann. Dass ein hoher Digitalisierungsgrad den Geschäftserfolg von KMU spürbar steigern kann, zeigt die Untersuchung „Digitale Dividende im Mittelstand“ der Rheinischen Fachhochschule Köln und des Beraternetzwerks Mind Digital. Demnach können sich Unternehmen mit einem hohen Digitalisierungsgrad im Schnitt über ein Gewinnwachstum von knapp 20 Prozent freuen. Je digitaler Prozesse, Produkte und Services sind, desto besser fallen die Umsätze und Gewinne aus.

So finanzieren Sie Ihre Digitalisierungsoffensive

Die staatliche KfW-Bank fördert Digitalisierungsmaßnahmen und Innovationsvorhaben von Freiberuflern und mittelständischen Unternehmen mit dem ERP-Digitalisierungs- und Innovationskredit.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sowie Handwerksbetriebe, die ihre Geschäftsprozesse mithilfe digitaler Lösungen optimieren wollen, unterstützt das Förderprogramm go-digital des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Beratungsleistungen von autorisierten Beratern werden mit einem Fördersatz von 50 Prozent auf einen maximalen Tagessatz von 1.100 Euro gefördert. Der Förderumfang beträgt maximal 30 Tage in einem Zeitraum von einem halben Jahr.

Weitere Fördermöglichkeiten auf Ebene der Länder, des Bundes sowie der Europäischen Union finden Sie in der Förderdatenbank des Bundes.

Stand: März 2024; alle Angaben ohne Gewähr
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