Die Digitalisierung bietet Unternehmen aller Größenordnungen interessante Chancen, zum Beispiel für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, die effizientere Gestaltung von Produktionsabläufen oder den Dialog mit den Kunden. Doch sie hat auch eine Kehrseite. Denn mit zunehmender digitaler Vernetzung wächst die potenzielle Angriffsfläche für Cyberkriminelle. Fast neun von zehn deutschen Unternehmen waren im Geschäftsjahr 2020/2021 von Cyberattacken betroffen. Durch den Diebstahl von Daten, Spionage und Sabotage entstand der Wirtschaft ein Gesamtschaden von 223 Milliarden Euro. Ein dramatischer Anstieg: Im Geschäftsjahr 2018/2019 betrug die Schadenssumme noch „nur“ 103 Milliarden Euro. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Studie des Digitalverbands Bitkom, für die mehr als 1.000 Unternehmen verschiedener Branchen befragt wurden. Zugenommen haben demnach vor allem sogenannte Ransomware-Attacken, bei denen Hacker die IT eines Unternehmens blockieren und für die Aufhebung der Blockade ein Lösegeld (englisch: ransom) fordern.
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Cyberattacken: Bedrohung nimmt zu
Experten gehen davon aus, dass die Bedrohungslage durch Cyberattacken weiter zunimmt. Opfer sind nicht nur große Unternehmen. Auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stehen zunehmend im Fokus von Cyberkriminellen. Denn viele von ihnen verfügen über wertvolles Know-how, sind aber nur unzureichend gegen Cyberangriffe geschützt. Nur gut jedes zweite kleinere Unternehmen mit bis zu 99 Mitarbeitenden verfügt einer Bitkom-Befragung zufolge beispielsweise über einen Notfallplan mit schriftlich geregelten Abläufen und Ad-hoc-Maßnahmen für den Fall von Datendiebstahl, Spionage oder Sabotage. Dabei können Cyberattacken gerade für kleinere Unternehmen ohne dickes Liquiditätspolster schnell zu einer existenziellen Bedrohung werden.
Investitionen in die digitale Resilienz sind also wichtiger denn je. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt insbesondere kleine und mittlere Unternehmen im Rahmen seiner Förderprogramme zur Digitalisierung dabei. In welcher Form, zeigt unser Kurzüberblick. Gut zu wissen: Die verschiedenen Angebote können miteinander kombiniert werden.
Stand: Oktober 2022; alle Angaben ohne Gewähr.
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