Angefangen hat alles vor mehr als 20 Jahren, mit einem dreirädrigen Liegerad und einem speziell dafür umgebauten Anhänger. Theodor Röhm aus Bremen war schon immer ein begeisterter Radler, Umwelt- und Klimaschutz sind ihm wichtig. Und so setzte er schon bei der Gründung seines Installationsbetriebes voll aufs Fahrrad. Heute besteht die Flotte seines Unternehmens aus sieben Lastenfahrrädern (vier davon mit E-Antrieb), einem Dreirad-Liegerad, drei Anhängern und einem Expressrad. Größere Lasten wie zum Beispiel Heizkessel, Badewannen oder Rohrleitungen werden in der Regel vom Großhändler direkt auf die Baustelle geliefert. Alles andere, etwa das Werkzeug und kleinere Bauteile für Reparaturen und Installation, wird beim „Radelnden Installateur”, wie Theodor Röhm seine Firma genannt hat, auf dem Fahrrad transportiert.
Ob Schornsteinfeger, Tischler oder Maler: Besonders in Ballungsräumen können leistungsstarke Lastenräder für viele Handwerker und andere Gewerbetreibende eine gute Ergänzung oder gar Alternative zum Transporter oder Kleinlaster sein. Einer Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks aus dem Jahr 2020 zufolge können sich sechs Prozent der Handwerksbetriebe in Deutschland den Einsatz von Lastenfahrrädern grundsätzlich vorstellen, wenn auch meist als Ergänzung zum existierenden Fuhrpark.
Der Absatz der pedalbetriebenen Lastenesel boomt bereits: Laut dem Zweirad-Industrie-Verband ist 2023 der Absatz von Lastenrädern mit Elektrounterstützung gegenüber dem Vorjahr um 14,5 Prozent auf 189.000 Stück gestiegen, darunter eine Vielzahl gewerblich genutzter E-Cargobikes. Hinzu kommen rund 46.000 verkaufte Lastenräder ohne Motor.