Die Volatilität und das grundsätzlich hohe europäische Niveau der Energiepreise bedeuten für Deutschland einen Wettbewerbsnachteil, der in Kombination mit der Abhängigkeit von einigen wenigen Rohstofflieferanten die Transformation der deutschen Wirtschaft behindert. Ein Update der deutschen Energie- und Rohstoffstrategie erscheint deshalb dringend notwendig. In einem im Juli 2023 veröffentlichten Whitepaper (siehe Kasten unten) hat die Deutsche Bank in Zusammenarbeit mit Mitgliedern ihrer Beiräte verschiedene Strategien skizziert, die der Staat und die deutsche Wirtschaft in Zukunft zur Sicherung der Versorgung mit wichtigen Rohstoffen verfolgen könnten. Dazu zählen zum Beispiel der Ausbau des Bezugs von Rohstoffen aus verlässlichen Partnerländern durch die Stärkung entsprechender Handelsbeziehungen, der Aufbau strategischer Rohstoffreserven und die Ausweitung der lokalen Produktionskapazitäten sowie die Intensivierung von Kreislaufsystemen. Das Papier macht zudem erste Vorschläge dafür, wie Investitionen in eine nachhaltige Rohstoffstrategie finanziert werden könnten.
Ein Fazit der Studienautoren: Um den Erwartungen an eine faire und nachhaltige Energie- und Rohstoffwirtschaft gerecht zu werden, sei viel Austausch notwendig. Politik, Wirtschaftsakteure, Gesellschaft, aber auch Wissenschaft und Finanzindustrie müssten in einem transparenten Dialog den bestmöglichen Ansatz ausarbeiten. Ungeachtet aller unterschiedlichen Blickwinkel gebe es aber ein verbindendes Element: ein inhärentes Interesse am Zugang zu energetischen und metallischen Rohstoffen. Denn diese bilden demnach nicht nur die Grundlage unseres Wohlstands, sondern tragen somit auch zu unserer Sicherheit bei und seien das Fundament einer nachhaltigen Transformation.