Betriebsführung

So schützen sich Unternehmen vor Extrem­wetter­ereignissen

Wie sich Betriebsinhaber vor den Folgen von Extremwetterereignissen schützen können

Mehr als 9.000 Ge­bäu­de hat die Flut­ka­ta­stro­phe an der Ahr im Ju­li 2021 zer­stört, dar­un­ter auch vie­le Ge­schäf­te, Ho­tels, Fa­bri­ken und Werk­stät­ten. Ins­ge­samt wa­ren et­wa 10.000 Un­ter­neh­men von der Flut be­trof­fen. Gan­ze Fuhr­parks, Ma­schi­nen, Werk­zeu­ge, La­den­ein­rich­tun­gen oder Wa­ren wur­den von den Was­ser- und Schlamm­mas­sen gna­den­los mit­ge­ris­sen oder un­brauch­bar ge­macht. Zu Bu­che schlu­gen aber nicht nur die Sach­schä­den, son­dern auch in der Fol­ge aus­fal­len­de Ein­nah­men.

Im nord­rhein-west­fä­li­schen Stol­berg et­wa war der Re­cy­cling­s­pe­zia­list Au­ru­bis durch die Schä­den in­fol­ge des Hoch­was­sers so stark be­trof­fen, dass am 16. Ju­li 2021 „Force Ma­jeu­re“ er­klärt wur­de. Das be­deu­tet, dass ei­ne Be­lie­fe­rung von Kun­den und ei­ne Ab­nah­me von Zu­lie­fe­run­gen un­mög­lich ist. Mit­ar­bei­ter ka­men zum Glück nicht zu Scha­den, weil das Werk recht­zei­tig eva­ku­iert wur­de. Erst ab No­vem­ber 2021 konn­te die Pro­duk­ti­on wie­der schritt­wei­se hoch­ge­fah­ren wer­den; die letz­te Pro­duk­ti­ons­li­nie ging erst im Ju­ni 2022 wie­der in Be­trieb. In Bad Müns­ter­ei­fel muss­te ein Out­let-Cen­ter mit über 50 Ge­schäf­ten für fast ein Jahr schlie­ßen. Ent­lang der Flüs­se Ahr und Erft zer­stör­te die Flut min­des­tens 18 Back­stu­ben und mehr als 70 Bä­cke­rei­fi­lia­len.

Extremwetterereignisse nehmen zu

Die Lis­te der von der Flut­ka­ta­stro­phe be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men lie­ße sich end­los fort­set­zen. Der Ge­samt­ver­band der Deut­schen Ver­si­che­rungs­wirt­schaft (GDV) geht für die be­trof­fe­nen Ge­bie­te in Nord­rhein-West­fa­len, Rhein­land-Pfalz, Bay­ern und Sach­sen von ver­si­cher­ten Schä­den in Hö­he von ins­ge­samt 8,4 Mil­li­ar­den Eu­ro aus. Die Ver­si­che­rer ha­ben dem­nach bis zum Som­mer 2023 6,4 Mil­li­ar­den Eu­ro an ih­re Kun­den aus­ge­zahlt, um die Schä­den an Haus­rat, Wohn­ge­bäu­den, Be­trie­ben und Fahr­zeu­gen zu er­set­zen.

Die schlechte Nachricht: Extremwetterlagen wie Starkregen, aber auch Hitzewellen werden Experten zufolge hierzulande immer öfter vorkommen – eine Folge des Klimawandels, vorangetrieben durch die Treibhausgasemissionen der Menschen. Die gute Nachricht: Viele Schäden durch Extremwetter und deren finanzielle Folgen lassen sich durch rechtzeitige Vorsorge zumindest eindämmen. Dazu gehören bauliche Maßnahmen, aber auch der richtige Versicherungsschutz.

So können Unternehmen vorbeugen

Die Jahrhundertflut vom Juli hat deutlich gemacht, wie schnell auch vermeintlich sicherere Lagen zu Katastrophengebieten werden können. Ein erster Schritt sollte immer eine realistische Einschätzung der Gefahrenlage sein. Anhaltspunkte dafür, ob ein Standort durch Hochwasser gefährdet ist, können Gefahrenkarten der Bundesländer geben (im Internet). Sie zeigen zum Beispiel an, wo und wie sich Flusshochwasser in der Vergangenheit ausbreiteten. Gefahren drohen jedoch nicht allein durch Hochwasser, auch Sturm und Hagel können zu großen Schäden führen. Der Naturgefahrencheck des GDV hilft dabei, die Risiken im eigenen Postleitzahlengebiet einzuschätzen. Je nach Gefahrenlage können dann die Maßnahmen priorisiert werden.

Stand: 03/24; alle Angaben ohne Gewähr.
Bildnachweis: iStockphoto / ollo

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