Finanzierung

Jetzt bei Finanzierungen auf Nummer sicher gehen

5 Tipps für eine erfolgreiche Kreditfinanzierung

Die Aus­sich­ten für die deut­schen Un­ter­neh­men sind der­zeit al­les an­de­re als ro­sig. im April senk­te der In­ter­na­tio­na­le Wäh­rungs­fonds (IWF) sei­ne Pro­gno­se für das deut­sche Wirt­schafts­wachs­tum im Jahr 2024 auf 0,5 Pro­zent. Die Bun­des­re­gie­rung er­war­tet im Rah­men ih­res Jah­res­wirt­schafts­be­richts eben­falls nur noch 0,2 Pro­zent Wachs­tum. Und es gibt wei­te­re schlech­te Nach­rich­ten: Zwar ist die von den Un­ter­neh­men wahr­ge­nom­me­ne und von der KfW und dem ifo In­sti­tut ge­mes­se­ne Kre­dit­hür­de im ers­ten Quar­tal 2024 wei­ter ge­sun­ken. Den­noch be­wer­te­ten noch im­mer mehr als ein Vier­tel der klei­nen und mitt­le­ren Un­ter­neh­men das Ver­hal­ten der Ban­ken in Kre­dit­ver­hand­lun­gen als re­strik­tiv.

Da­bei wä­ren In­ves­ti­tio­nen et­wa in die Di­gi­ta­li­sie­rung und den Um­stieg auf kli­ma­freund­li­che­re Tech­no­lo­gi­en, im Hin­blick auf den zu­neh­men­den Fach­kräf­te­man­gel und die Preis­stei­ge­run­gen bei fos­si­len Brenn­stof­fen, in vie­len Un­ter­neh­men ge­ra­de jetzt drin­gend not­wen­dig.

Wachstum sicher finanzieren

Für Un­ter­neh­men, die sich vor die­sem Hin­ter­grund auf ein fes­tes Fi­nan­zie­rungs­fun­da­ment stüt­zen möch­ten, gilt mehr denn je: Ei­ne gu­te Vor­be­rei­tung ist bei Kre­dit­ver­hand­lun­gen Gold wert. Wir ge­ben Ih­nen Tipps für ein er­folg­rei­ches Fi­nan­zie­rungs­ge­spräch mit Ih­rer Bank.

5 Tipps für Ihre Kreditfinanzierung

  1. Sorgen Sie für Transparenz

    Alle Finanzdienstleister, die Kredite vergeben, sind verpflichtet, die Bonität ihrer Kunden eingehend zu prüfen. Vereinfacht gesagt: Es muss erkennbar sein, dass der Kreditnehmer Geld verdient. Faustregel: Je größer Ihre gewünschte Finanzierungssumme ist, desto detaillierter sollten Ihre Informationen ausfallen. Die Analyse wird von der Bank sowohl auf Basis der zurückliegenden Jahresabschlüsse als auch zukunftsorientiert auf Basis von Planungsunterlagen durchgeführt. Geeignete Nachweise können zum Beispiel Ihre Einnahmen-Überschuss- beziehungsweise Einnahmen-Ausgaben-Rechnung, die Betriebswirtschaftliche Auswertung oder der Jahresabschluss sein. Daneben sollten Sie eine Mehrjahresplanung (zum Beispiel drei Jahre) und einen Investitionsplan ausarbeiten. Dabei können Sie sich von ihrem Steuerberater beziehungsweise Wirtschaftsprüfer oder anderen externen Beratern unterstützen lassen. Gute Ansprechpartner sind auch die Kundenberater Ihrer Hausbank.

  2. Planen Sie Fördermittel ein

    Prüfen Sie, ob Ihr Vorhaben förderfähig ist. Bund, Länder und die Europäische Union stellen, zum Beispiel für Innovationen oder die Verbesserung der Energieeffizienz, eine Vielzahl von Förderkrediten und direkten Zuschüssen bereit. Besonders attraktiv sind Fördermittel im Bereich der sogenannten verlorenen Zuschüsse oder mit Haftungsfreistellung durch das Förderinstitut. Lassen Sie sich zu Förderkrediten von Ihrer Bank informieren, da die Mittel in der Regel durch ein von Ihnen ausgewähltes Institut „durchgeleitet“ werden. Weiter gehende Informationen erhalten Sie auch bei der KfW oder dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.

  3. Fragen Sie nach Ihrem Rating

    Alle Banken sind verpflichtet, die Bonität ihrer Kreditkunden zu beurteilen. Sehr große Unternehmen beauftragen dafür externe Ratingagenturen. Im Mittelstandsgeschäft erfolgt dies in der Regel durch das jeweilige Kreditinstitut (sogenanntes internes Rating). Das Rating ist maßgeblich für die Kreditvergabe und beeinflusst unmittelbar Ihre Konditionen. Fragen Sie Ihre Bank nach dem Rating für Ihr Unternehmen und lassen Sie sich die wesentlichen Einflussfaktoren erklären. Denn nur, wer sein Rating kennt, hat die Möglichkeit, es zu verbessern. Tipp: Um Ratings verschiedener Institute beurteilen zu können, hat die Fachgruppe Finanzierung-Rating im Bundesverband freier Berater eine umfassende Information für Unternehmen erarbeitet, die auch die unterschiedlichen Ratingsysteme vergleicht. Sie können sie im Infobereich unter www.kmu-berater.de kostenlos heruntergeladen werden.

  4. Verbessern Sie Ihre Bonität

    Als Unternehmer können Sie Ihre Bonität „planen“ und wesentliche Kennzahlen wie Eigenkapitalquote, Verschuldungsgrad oder Umsatzrentabilität mit einer Ambition für die Zukunft versehen. Ziel sollte es sein, eine Eigenkapitalquote von 30 bis 35 Prozent aufzuweisen. Geeignete Maßnahmen dafür sind zum Beispiel Gewinnthesaurierungen oder das Einbringen von Gesellschafterdarlehen. Die Umsatzrentabilität hängt unter anderem von der Branche ab: Im produzierenden Gewerbe zum Beispiel sollte diese als Ziel bei ca. 10 Prozent liegen. Besprechen Sie die für Ihr Unternehmen relevanten Kennzahlen mit Ihrem Bankberater. Positiv auf Ihre Bonitätskennzahlen kann sich auch der Einsatz von „bilanzschonenden Finanzierungsalternativen“ wie zum Beispiel Factoring oder Förderkrediten mit Haftungsfreistellung auswirken.

  5. Nutzen Sie den Kontakt zu Ihrer Hausbank

    Wenn ein Finanzierungswunsch etwas komplexer oder schwer zu besichern ist, zählt oft der persönliche Eindruck. Der direkte Kontakt zum Bankberater kann dann den entscheidenden Ausschlag für eine Finanzierungszusage geben. Eine gewachsene, vertrauensvolle Hausbank-Beziehung ist dafür oft hilfreich. Wenn Sie die Geschäftsbeziehung zu einer Bank mit einer überschaubaren Kreditsumme beginnen, etwa im Rahmen eines Geschäftskontos mit Kontokorrentkredit, und diese sauber zurückzahlen, bauen Sie Vertrauen auf. Umso leichter klappt es dann irgendwann auch mit größeren Beträgen. Weitere Kredite können Sie dann abhängig von der Kreditsumme und der Komplexität der Finanzierung häufig auch digital beantragen. Manchmal können aber auch interne Haftungsgrenzen für Verbindlichkeiten (Obligo) die Aufnahme eines weiteren Kredits bei der Hausbank erschweren. Dann kann die Suche nach zusätzlichen Finanzierungspartnern sinnvoll sein.

Stand: 05/24; alle Angaben ohne Gewähr 
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