Virtu­elle Wohnungs­be­sichtigung – Im­mo­bilien digi­tal er­leben

  • Bei einer virtuellen Wohnungsbesichtigung können Interessenten eine Immobilie am Bildschirm erkunden und so eine Vorauswahl treffen.
  • Innovative Technologien wie Virtual Staging – sprich: die virtuelle Einrichtung einer Wohnung – bieten heute neue Möglichkeiten zur Immobilienvermarktung. Damit lässt sich eine Immobilie mit ihrem Raumpotenzial noch erlebbarer machen.
  • Informieren Sie sich hier, wie die digitalen Rundgänge funktionieren und welche Vor- und Nachteile diese mitbringen.

Unser Tipp

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Was ist eine virtu­elle Wo­hnungs­be­sich­tigung?

Bei einem interaktiven 3-D-Rundgang lässt sich eine Wohnung realitätsnaher erleben, als wenn Sie nur gewöhnliche Fotos anschauen. Denn dabei bekommen Sie z. B. einen guten Eindruck von dem vorhandenen Platz oder von der Anordnung der Räume zueinander. Dadurch können auch Interessenten eine Immobilie „besichtigen“, die gerade nicht vor Ort sind oder erst einmal unverbindlich und ohne Termin hineinschauen möchten.

Bei der digitalen 3-D-Darstellung einer Immobilie kommen oftmals 360-Grad-Kameras zum Einsatz. Da die Kameratechnik mittlerweile so weit fortgeschritten ist, geht das sogar mit einer Smartphone-Kamera. Spezielle Software wandelt die Scans dann in verschiedene Präsentationsformen um, darunter:

  • 3-D-Modelle mit „Puppenhaus“-Perspektive
  • 3-D-Immobilientouren (wahlweise als animierter Rundgang oder zum Klicken)
  • Grundrisse und Grundstückslayouts

Diese Anwendungen kann der Makler in ein Immobilieninserat einbinden oder ausgewählten Interessenten als Link zuschicken. Für die 3-D-Rundgänge lassen sich zusätzlich Virtual-Reality-Brillen verwenden, die Sie förmlich in den Raum hineinversetzen. Eine spannende Neuheit ist Virtual Staging: Dabei besteht die Möglichkeit, einen Raum mit Möbeln und weiteren Einrichtungsgegenständen zu gestalten.

Wie läuft eine On­line-Wohnungs­be­sich­tigung ab?

Statt einen Besichtigungstermin vor Ort zu vereinbaren, setzen Sie sich einfach daheim an den Computer oder greifen unterwegs zum Smartphone. So unternehmen Sie dann einen digitalen Rundgang direkt vom Bildschirm aus.
In 360-Grad-Immobilientouren lassen sich weitere Elemente einbetten, die Ihnen relevante Informationen geben: wie etwa Texte, Audio-Inhalte, Videos und Links. Damit können Immobilienverkäufer die besonderen Eigenschaften einer Immobilie hervorheben.
Eine virtuelle Wohnungsbesichtigung kann alternativ dazu auch als Remote-Führung zu einer vereinbarten Uhrzeit stattfinden – sozusagen „live und in Farbe“. Der Makler ist dabei oftmals per Videoanruf aus der Wohnung zugeschaltet und dadurch in der Lage, die Räume aus verschiedenen Blickwinkeln zu zeigen.

Immo­bilien­be­sichtigung 2.0: Was sind die Vor- und Nach­teile?

Vorteile ergeben sich bei digitalen Besichtigungen für alle Beteiligten:

Miet- und Kaufinteressenten

  • Interessenten sind in der Lage, eine schnellere Vorauswahl zu treffen. Dadurch reduziert sich der Aufwand bei der Immobiliensuche.
  • Sie können sich bei der Online-Besichtigung so viel Zeit nehmen, wie Sie möchten.
  • Interessenten haben zudem die Möglichkeit, die virtuelle Tour an Freunde und Familie weiterzuleiten – um eine zweite Meinung einzuholen.
  • Virtual-Reality-Touren helfen beim Kauf einer noch nicht fertiggestellten Immobilie „ab Plan“ dabei, das Objekt erlebbar zu machen.

Eigentümer

  • Da 3-D-Modelle und 360-Grad-Touren aufgezeichnet sind, lassen sie sich vielfach mit beliebig vielen Interessenten teilen. Eigentümer brauchen ihre Immobilie daher nur einmal für die Kameraaufnahmen vorzubereiten – anstatt mehrfach für Einzelbesichtigungen.
  • Verkäufer erreichen eine größere Anzahl an potenziellen Käufern, da sich auch Interessenten aus dem Ausland das Objekt online anschauen können.
  • Es entsteht weniger Personenverkehr, was den Immobilienverkauf diskreter gestaltet.

Makler

  • Für Makler bedeutet es zuallererst eine enorme Zeitersparnis, nicht von einem Besichtigungstermin zum nächsten eilen zu müssen.
  • Online-Angebote beugen zudem „Besichtigungstourismus“ vor und erlauben es dem Makler, potenzielle Kaufinteressenten vorab zu qualifizieren.
  • Eine virtuelle Besichtigungstour lässt sich je nach Aufwand innerhalb eines Arbeitstages erstellen und steht entsprechend schnell für die Vermarktung zur Verfügung.
  • Makler erweitern durch digitale Angebote ihr Leistungsspektrum und stärken damit ihren Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz.

Die Nachteile von Online-Wohnungsbesichtigungen gehen mit einigen Vorbehalten gegenüber der neuen Technik einher.

Miet- und Kaufinteressenten

  • Ein virtueller Rundgang durch eine Wohnung bietet nicht das gleiche Vor-Ort-Erlebnis, beispielsweise in Bezug auf „Anfassen“ und „Riechen“.
  • Die Lage und Umgebung der Wohnung – wichtige Kriterien einer Immobilie – bleiben außen vor.

Eigentümer

  • Wenn eine digitale Wohnungsbesichtigung online frei verfügbar ist, hat der Eigentümer keine Kontrolle darüber, wer sich das Objekt anschaut. Hier können möglicherweise Vorbehalte hinsichtlich der Privatsphäre auftreten.
  • Virtuelle Rundumtouren zeigen nur einen Ausschnitt – später kann es zu Streitigkeiten mit dem Mieter bzw. Käufer kommen, falls sich ein abweichender Zustand des Objekts herausstellt.

Makler

  • Wenn sich ein Interessent allein durch die Präsentation klickt, erhält der Makler keine Möglichkeit, auf Vorzüge der Immobilie aufmerksam zu machen. Die Chancen einer direkten Interaktion bleiben hierbei ungenutzt.
  • Ein digitaler Rundgang ist erwartungsgemäß mit höheren Kosten verbunden, die das Marketingbudget erhöhen. Bei Mietwohnungen mit großer Nachfrage lohnen sich die Kosten meist nicht.

Wohnung vir­tuell be­sichtigen: Tipps für Inte­ressen­ten

Berücksichtigen Sie die folgenden Tipps, wenn Sie eine Immobilie online besichtigen:

  • Bereiten Sie eine Checkliste mit Merkmalen vor, die Ihre ideale Immobilie vorweisen sollte: z. B. Schnitt der Wohnung, Ausblick, Ausstattung, Größe des Kinderzimmers. Daran können Sie sich bei der digitalen Tour dann orientieren.
  • Vereinbaren Sie nach Möglichkeit einen Videocall mit dem Makler, um Fragen zu stellen und sich beispielsweise die Aussicht detaillierter zeigen zu lassen.
  • Da Sie das Objekt nicht vor Ort besichtigen, können Sie sich keinen eigenen Eindruck von der Lage machen. Nutzen Sie daher zusätzliche Informationsquellen wie etwa Google Maps, um die Anbindung der Immobilie etc. in Erfahrung zu bringen.

Tipp

Besichtigung ist Besichtigung – ob Sie direkt in der Wohnung stehen oder aus derKameraperspektive hineinschauen. Daher gelten in beiden Fällen dieselben Tipps und Hinweise, worauf Sie achten sollten. Der Mieterverein zu Hamburg stellt Ihnendafür eine Checkliste zur Verfügung.