Immobilien­kauf – Förder­programm Jung kauft Alt

  • Ein Eigenheim für die Familie – für viele ist dies nach wie vor ein wichtiges Lebensziel. Laut einer Umfrage der BHW Bausparkasse sehen 64 Prozent der unter 40-Jährigen die eigene Altersvorsorge als einen wesentlichen Beweggrund für den Immobilienkauf.
  • Trotz hoher Sparbereitschaft stellt die Finanzierung jedoch oftmals eine große Hürde dar.
  • Hier setzt das neue Förderprogramm „Jung kauft Alt“ (Wohneigentum für Familien – Bestandserwerb) an. Dieser Artikel bietet Ihnen einen ersten Überblick.

Tipp

Postbank Baufinanzierung

„Jung kauft Alt“ – Förder­programm für Fa­milien mit Kin­dern

Eine eigene Immobilie bedeutet für viele Sicherheit, Freiheit und finanzielle Vorsorge für das Alter. Allen voran sind es junge Familien, die sich den Wunsch vom Eigenheim erfüllen möchten.

Mit dem Förderprogramm „Jung kauft Alt“ unterstützt die Bundesregierung bei diesem Vorhaben. Der zinsverbilligte Förderkredit der KfW Bankengruppe soll mehr Familien mit Kindern und Alleinerziehenden den Weg in die eigenen vier Wände ebnen. Die Kredithöchstbeträge richten sich danach, wie viele Kinder unter 18 Jahren im Haushalt leben und wie hoch das zu versteuernde jährliche Einkommen ausfällt:

  • Bei einem Kind und einem Haushaltseinkommen bis zu 90.000 Euro können Sie einen Kreditbetrag von maximal 100.000 Euro beantragen.
  • Bei zwei Kindern und einem Haushaltseinkommen bis zu 100.000 Euro liegt der maximale Kreditbetrag bei 125.000 Euro.
  • Bei drei Kindern darf das Haushaltseinkommen nicht mehr als 110.000 Euro betragen (plus 10.000 Euro für jedes weitere Kind). Der Kredithöchstbetrag beläuft sich auf 150.000 Euro.

Gut zu wissen: Förderprogramme wie der KfW-Kredit (308) können einen wichtigen Baustein zur Finanzierung einer Immobilie bilden. Der große Ratgeber zur Baufinanzierung erklärt Ihnen, worauf es bei der Planung ankommt.

Wer be­kommt die Förderung?

Das Förderprogramm zielt darauf ab, Familien und Alleinerziehende mit kleinerem bis mittlerem Einkommen beim Immobilienerwerb zu unterstützen. Deshalb umfassen die Voraussetzungen u. a. gewisse Einkommensgrenzen. Wichtig ist zudem, dass Sie die geförderte Immobilie selbst bewohnen (min. 50 Prozent Miteigentumsquote) und keine weiteren Wohnimmobilien in Deutschland besitzen.
Hinweis: Das Förderprodukt kommt nicht infrage, wenn Sie bzw. eine der im Haushalt lebenden Personen bereits Baukindergeld, Wohneigentum für Familien (300) oder Wohneigentum für Familien – Bestandserwerb (308) beanspruchen.

Wofür steht die „Jung kauft Alt“ -Förderung zur Ver­fügung?

Wie der Name schon andeutet, dreht sich bei dem Förderprogramm „Jung kauft Alt“ der KfW alles um sanierungsbedürftige Bestandsgebäude. Um die Förderung in Anspruch zu nehmen, muss das Haus oder die Eigentumswohnung folgende Voraussetzungen erfüllen:

  1. gültiger Energieausweis (Bedarf oder Verbrauch), der für die zu erwerbende Bestandsimmobilie eine Energieeffizienzklasse F, G oder H ausweist
  2. eine energieeffiziente Sanierung zum „Effizienzhaus 70 Erneuerbare-Energien-Klasse“ innerhalb von 4,5 Jahren nach Zusage

Tipp

Mit dem Förderkredit „Jung kauft Alt“ lässt sich der Kaufpreis der Immobilie einschließlich der Grundstückskosten finanzieren. Die Sanierungskosten zählen nicht dazu – hierfür bietet sich die Förderung Wohngebäude – Kredit (261) der KfW an.

Traum vom Eigen­heim ist un­ge­brochen

Gerade junge Familien träumen von einem Eigenheim und sparen gezielt dafür. Bei der aktuellen Umfrage der BHW Bausparkasse wurden hierzu 2.063 Personen befragt. Die Ergebnisse zeigen: Drei Viertel (77 Prozent) der Befragten sehen den richtigen Zeitpunkt für einen Immobilienerwerb gekommen, wenn sie eine feste Partnerschaft eingehen. Ein Drittel meint dagegen, dass es schon während der Ausbildungs- und Studienzeit sinnvoll sein kann, ein Eigenheim zu kaufen.

Finanzierung als Hürde beim Immobilien­kauf

Obwohl die Immobilienpreise derzeit einem Abwärtstrend folgen, schätzen viele potenzielle Kaufinteressierte ihre Chancen gering ein. Mehr als jeder Dritte (38 Prozent) der Befragten denkt, dass die Hürden für die heutige Generation beim Immobilienkauf höher liegen. Dabei bewegen sich die Bauzinsen noch immer auf einem vergleichsweise niedrigen Niveau – vor der Niedrigzinsphase stiegen die Effektivzinssätze zeitweise auf über fünf Prozent.

Bei einer Finanzierungsberatung erfahren Sie, welcher Kreditbetrag möglich ist und wie hoch die monatliche Belastung ausfallen würde. Wenn Sie mindestens 20 Prozent des Kaufpreises durch Eigenkapital aufbringen können, lassen sich die Kreditkosten spürbar senken. Rund die Hälfte der potenziellen Immobilienkäufer aus der Umfrage gab an, dass sie bereits Geld für ihr Vorhaben sparen. Weitere 30 Prozent haben sich das Sparen vorgenommen.

„Jung kauft Alt“ in 119 Ge­meinden in Deutsch­land

Es gibt bereits ähnliche Förderungen nach dem Modell „Jung kauft Alt“ in Gemeinden, die damit primär Leerstände im Gemeindegebiet abbauen wollen. Mit dem KfW-Kredit steht nun eine Förderung für den bundesweiten Immobilienerwerb zur Verfügung.

Immo­bilien auf dem Land gün­stiger als in der Stadt

Einen weiteren Anreiz für den Kauf einer sanierungsbedürftigen Wohnimmobilie in ländlichen Gebieten bieten die Preise: Eigenheime auf dem Land kosten im Schnitt ein Drittel weniger als in den großen Städten. Kaufinteressierte sollten allerdings den Sanierungsbedarf nicht unterschätzen. Wenn bei einem Altbau z. B. die Wärmedämmung fehlt oder eine komplette Kernsanierung ansteht, schnellen die Kosten in die Höhe. Ein Baugutachten inklusive Kostenschätzung liefert einen ersten Anhaltspunkt, um das Potenzial des Gebäudes und die nötige Investitionssumme besser bewerten zu können. Bausachverständige beraten Sie auch bei wichtigen Fragen wie beispielsweise, ob sich der Grundriss nach modernen Maßstäben umgestalten lässt.