- Gehaltsverhandlungen fallen vielen Menschen schwer.
- Dabei müssen Sie sich eigentlich keine Sorgen machen – mit der richtigen Vorbereitung und guten Argumenten.
- Wir zeigen Ihnen, wie Sie Gehaltserhöhungen verhandeln, egal ob beim jetzigen Job oder einer neuen Arbeitsstelle.
So verhandeln Sie Ihr Gehalt erfolgreicher
Tipps für die Gehaltsverhandlung
Viele Menschen tun sich schwer damit, ihr Gehalt zu verhandeln – sei es aus Unsicherheit oder der Sorge, als zu fordernd wahrgenommen zu werden. Dabei bietet eine gut vorbereitete Verhandlung die Chance, Ihre Leistung angemessen wertschätzen zu lassen. Mit den richtigen Strategien können Sie souverän auftreten und Ihre Ziele erreichen. Wir geben Ihnen Tipps für Gehaltsverhandlungen im bestehenden Arbeitsverhältnis und zeigen Ihnen anschließend, wie Sie auch bei einem neuen Job erfolgreicher verhandeln können.
Gehalt verhandeln – bestehender Job
Eine Gehaltserhöhung zu verhandeln ist für viele Menschen kein einfaches Thema, sollte aber dennoch regelmäßig angegangen werden. Dabei können Sie in der Regel eine Gehaltserhöhung zwischen drei und zehn Prozent erreichen. Diese Spanne basiert auf typischen Branchenstandards und Erfahrungswerten, die je nach Position und Leistung variieren können. Übernehmen Sie mehr Verantwortung, bekommen Sie neue Aufgaben dazu oder sind Sie Ihrem Unternehmen schon lange Zeit treu? Dann ist der Zeitpunkt gekommen, Ihr Gehalt neu zu verhandeln. Eine gute Vorbereitung ist das A und O.
Unsere Tipps für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung:
- Marktwert ermitteln und Rahmenbedingungen kennen:
Durchforsten Sie Vergleichsportale und Jobbörsen danach, was andere in Ihrer Position verdienen. Beachten Sie Einflussgrößen wie Branche, Qualifikation, Berufserfahrung, Unternehmensgröße oder Wirtschaftslage. - Leistungsmappe anlegen:
Starke Argumente sind die Grundlage für die Verhandlung der Gehaltserhöhung. Schreiben Sie auf, was Sie Positives zum Unternehmen beitragen: Projekte, Umsatzsteigerung, Fristen einhalten, Engagement, etc. Bereiten Sie sich auch auf typische Gegenargumente vor, z. B.: „Das Budget ist knapp“ – und überlegen Sie sich passende Antworten darauf. - Die richtige Summe nennen:
Laut Sozialpsychologe David Loschelder (Universität des Saarlandes) kommt eine krumme Zahl, wie 39.540 Euro, besser an als eine glatte. Setzen Sie außerdem lieber etwas höher an, um Ihr tatsächliches Jahres--Wunschgehalt zu erreichen. Beachten Sie aber, dass die Forderung nicht völlig unrealistisch sein sollte. Es kann helfen, Ihr Gehalt in Relation zu setzen und zu erwähnen, was Fachkräfte in derselben Position durchschnittlich verdienen. Passen Sie diese Summe dann an Ihre Qualifikation und Berufserfahrung an. - Um einen Gefallen bitten:
Es gibt einen psychologischen Trick, den Benjamin-Franklin-Effekt: Wenn Menschen einmal jemandem geholfen haben, machen Sie weitere Zusagen. In der Praxis könnte das so aussehen, dass Sie Ihren Vorgesetzten zu Beginn des Gesprächs um ein Glas Wasser bitten. - Ein „Ja“ erzeugen:
Bei diesem Punkt sieht es ähnlich aus: Lassen Sie Ihren Vorgesetzten ein paar Mal „Ja“ sagen, bevor Sie in die Verhandlung gehen. So bringen Sie ihn in Zustimmungslaune. Das gelingt Ihnen mit harmlosen Fragen wie beispielsweise „Schön, dass die Sonne sich heute mal wieder zeigt, oder?“, „Hatten Sie einen schönen Urlaub?“. Achten Sie aber darauf, schnell vom Smalltalk zur eigentlichen Verhandlung zu kommen. - Selbstbewusst auftreten:
Machen Sie sich Ihren Wert bewusst – Sie verdienen eine Gehaltserhöhung! - Von Gehaltsanpassung sprechen:
Der Begriff „Gehaltserhöhung“ klingt eher danach, dass Sie mehr Geld verlangen möchten. „Gehaltsanpassung“ hingegen hört sich charmanter an und zielt auf eine Anpassung, quasi eine Korrektur ab.
Gehalt verhandeln – neuer Job
Der Wechsel in einen neuen Job bringt viele Chancen mit sich – vor allem, wenn es um die Gehaltsverhandlung geht. Egal, ob Sie abgeworben wurden, selbst gekündigt haben oder sich beruflich neu orientieren möchten: Die richtige Strategie ist entscheidend, um das Beste für sich herauszuholen. Dabei gilt es, selbstbewusst aufzutreten und Ihre Stärken überzeugend zu präsentieren, ohne den neuen Arbeitgeber zu verschrecken. Eine gute Vorbereitung ist oft schon die halbe Miete: Definieren Sie klare Erwartungen an die neue Position sowie ein realistisches Wunschgehalt.
Hier sind ein paar Tipps für eine erfolgreiche Gehaltsverhandlung:
- Marktwert ermitteln:
Ähnlich wie bei der Gehaltsverhandlung beim festen Job gilt auch hier: Auf Vergleichsportalen und Jobbörsen können Sie sich informieren, was andere in derselben Position verdienen. Dabei sollten Sie allerdings Einflussfaktoren wie Branche, Qualifikation, Berufserfahrung, Unternehmensgröße oder Wirtschaftslage samt Arbeitsmarkt beachten. - Das obere Ende der Gehaltsspanne wählen:
Bei der Verhandlung des Einstiegsgehalts sollten Sie immer den oberen Bereich der Spanne wählen. Denn: Das signalisiert zum einen Selbstbewusstsein. Zum anderen verhandeln die meisten Arbeitgeber das Gehalt erst einmal nach unten. Geben Sie eine höhere Summe an, erhalten Sie wahrscheinlich nach der Verhandlung eine zufriedenstellende Summe. - Gehaltsuntergrenze kennen:
Machen Sie sich bewusst, was das Minimum ist, das Sie verdienen möchten. Beziehen Sie dazu finanzielle Bedürftigkeit, den Marktwert und was Sie zuvor verdient haben, mit ein. - Zuversichtlich und selbstbewusst auftreten:
Üben Sie das Gespräch vorher, beispielsweise mit Freunden, um sicher und gelassen zu wirken. - Zeigen, was Sie können:
Bevor es darum geht, das Einstiegsgehalt zu verhandeln, legen Sie Ihren Mehrwert dar. Erzählen Sie, was Sie können, welche Erfahrungen Sie gesammelt haben und welche Erfolge Sie erreicht haben. Das ist eine solide Grundlage für anschließende Gehaltsverhandlungen. Ein konkretes Beispiel aus Ihrer bisherigen Arbeit kann Ihre Stärken untermauern.
Welche Fehler gilt es bei der Gehaltsverhandlung zu vermeiden?
Ob beim Jobwechsel oder wenn Sie eine Gehaltsanpassung verhandeln: Es gibt einige Punkte, die Sie tunlichst vermeiden sollten:
- Keine Argumente haben
Folglich: Bereiten Sie sich vor – auch auf Gegenargumente. - Falsches Timing wählen
Folglich: Wählen Sie einen festen Termin und passen Sie diesen an die Bedürfnisse Ihres Vorgesetzten an. Hat er beispielsweise einen vollen Terminkalender pressen Sie sich nicht in eine Lücke. - Vergleiche mit Kollegen ziehen
Folglich: Bleiben Sie bei sich. Zeigen Sie Ihren positiven Mehrwert auf und seinen Sie authentisch. - Emotional werden
Folglich: In einer Gehaltsverhandlung ist es wichtig, stets sachlich zu bleiben. Strahlen Sie Selbstbewusstsein und Sicherheit aus und reagieren Sie nicht emotional – auch, wenn der Termin nicht erfolgreich ist. - Mit Kündigung drohen
Folglich: Dieser Bluff führt selten zum Erfolg, sondern eher dazu, dass Sie sich wirklich einen neuen Job suchen müssen. - Zu viel verlangen:
Folglich: Kennen Sie Ihren Marktwert und bleiben Sie unbedingt realistisch.
Tipp
Es gibt von verschiedenen Anbietern Seminare, die Gehaltsverhandlungen simulieren. Schauen Sie, ob dies auch in Ihrer Nähe oder remote möglich ist. So bauen Sie Sicherheit für die Verhandlung auf.