Mythen sind aufregend, beflügeln die Fantasie, aber haben oft einen entscheidenden Nachteil: Sie spiegeln nicht immer die vollständige Realität wider. Gleiches gilt auch für die sieben folgenden Anlage-Mythen, die wir näher erläutern wollen. Wer sich von diesen Glaubenssätzen löst, könnte sein Geld sinnvoll investieren.
7 Anlage-Mythen: Ein Realitätscheck
Mythos 1: „Fürs Investieren habe ich nicht genug Geld, das ist nur was für Reiche.“
Viele Menschen denken beim Geld anlegen in Wertpapieren oftmals an große Investitionen und große Investmentgesellschaften oder gar an vermögende Spekulanten. Doch Sie können schon mit kleineren Beträgen starten. Für interessierte und entsprechend risikobereite Anleger könnte beispielsweise ein Sparplan ein interessanter Einstieg in die Börse sein. So investieren Sie regelmäßig in Ihre Wertpapieranlage, z. B. mit klassischen Investmentfonds, börsengehandelten Fonds oder in ETFs. Dies bietet Ihnen die Möglichkeit zum mittel- oder langfristigen Vermögensaufbau. So können Sie – etwa bei einer Anlage über einen längeren Zeitraum hinweg – im Falle von Kursschwankungen ebenfalls vom so genannten Cost-Average-Effekt profitieren.
Mythos 2: „Ich bin noch jung, ich kann auch noch später investieren, wenn ich mehr Geld übrig habe.“
Hier schließen wir direkt an den ersten Mythos an. Vermutlich denken viele junge Menschen so. Natürlich ist das eigene Budget knapp und es bleibt nicht so viel Geld für die hohe Kante übrig. Unabhängig davon, wie das Geld angelegt wird, wird aber oftmals unterschätzt, dass sich auch mit relativ kleinen Beträgen über einen längeren Zeitraum eine ansehnliche Summe sparen lässt. Bereits ab 25 Euro monatlich kann beispielsweise in einen Postbank ETF-Sparplan investiert werden. Wer sich erst später dazu entschließt zu investieren, hat natürlich weniger Zeit, die für ihn arbeitet.
Mythos 3: „Wertpapierhandel ist nur etwas für Experten.“
2022 haben 31 Prozent der Privatanleger in Aktien und Fonds investiert. Es ist nicht so schwierig, wie Sie vielleicht denken. Starten Sie aber nicht überstürzt, sondern ganz in Ruhe. Zum Einstieg am Kapitalmarkt bieten sich zum Beispiel Investmentfonds an. Bei einem Investmentfonds handelt es sich um eine Art Korb, in den viele Anleger Geld einzahlen und dafür Fondsanteile erhalten. Das Fondsmanagement investiert das Kapital dann in eine Vielzahl von Anlageobjekten. Das können je nach Ausrichtung des Fonds Aktien, Anleihen, Immobilien oder andere Wertpapiere sein. Viele Fonds decken sogar gleich mehrere dieser Anlageklassen ab. Die Vorteile für Sie als Anleger: Mit nur einem Investment erhalten Sie eine breit gestreute Geldanlage und müssen sich nicht selbst um die Auswahl der einzelnen Wertpapiere kümmern.
Eine weitere Möglichkeit könnten börsengehandelte Fonds, sogenannte ETFs sein. ETFs steht für Exchange Traded Funds – auf deutsch: börsengehandelte Indexfonds. ETFs bilden die Wertentwicklung eines Index, zum Beispiel des DAX®, möglichst genau nach. Das heißt: Steigt der Index, profitiert der Anleger – und umgekehrt.
Für was Sie sich ggf. auch entscheiden: mit einem Depot bei der Postbank können Sie jederzeit Wertpapiere kaufen oder verkaufen.
Mythos 4: „Ich denke bereits an die Zukunft, denn ich spare jeden Monat etwas weg.“
Wir hatten im Mythos 2 bereits das Wort Sparplan; aber Sparen und Investieren sind nicht immer identisch.
Wie in Mythos 1 und 3 erwähnt, können Sie langfristig mit einem Fonds- oder ETF-Sparplan mit relativ geringen Beträgen in den Kapitalmarkt investieren. Ihrer individuellen Risikoneigung entsprechend sind damit u. U. höhere Risiken aber auch größere Renditechancen verbunden. Zudem bieten Sparpläne eine hohe Flexibilität und die Sparrate lässt sich in der Regel jederzeit anpassen oder aussetzen.
Mythos 5: „Dann investiere ich mein erstes Gehalt gleich mal in Aktien.“
Nur weil es einen Unterschied zwischen Sparen und Investieren gibt, heißt dies nicht zwangsläufig, dass ersteres überflüssig ist. Sparen heißt, Geld für schlechte Zeiten zurückzulegen. Sie sollten in die Zukunft investieren, aber vorher die Grundlage schaffen, um überraschenden Ausgaben (bspw. ein kaputter Kühlschrank) sorgenfrei gegenüberzustehen. Dafür sollten Sie je nachdem einige Monatsgehälter auf der hohen Kante haben. Gerade als Berufseinsteiger, sollten Sie auch mit eher kleineren Beträgen einsteigen – beispielsweise mit einem Sparplan.
Mythos 6: „Nach einem Börsencrash ist das Geld aus Aktien weg."
Eine der größten und nachvollziehbarsten Ängste: Sie investieren Ihr Geld, nur um zuzusehen, wie es wieder verschwindet. Hier kommt allerdings wieder das Thema Langfristigkeit ins Spiel. Auch wenn die Börsenwelt schneller und dynamischer geworden ist – Wertpapiere zu kaufen und langfristig im Depot zu halten, ist nach wie vor eine sinnvolle Strategie. Lassen Sie sich also von Kursschwankungen nicht aus der Ruhe bringen. In der Vergangenheit ließen sich auch größere Kursverluste langfristig oft wieder ausgleichen. Ein langer Atem kann sich also auszahlen.
Wichtig: Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind natürlich kein Indikator für zukünftige Entwicklungen.
Mythos 7: „Wenn sich mein Mann um die Altersvorsorge kümmert, reicht das aus.“
Bereits am 1. Juli 1977 trat in Deutschland ein Gesetz in Kraft, das der Erwerbstätigkeit von Frauen einen enormen Schub verliehen hat – und damit auch ihrer finanziellen Unabhängigkeit. Damals wurde das „paritätische Ehemodell“ eingeführt, das auch (Ehe-)Frauen dazu berechtigte, einen Beruf auszuüben. Seitdem hat sich zum Glück vieles zum Besseren gewendet. Trotzdem bleibt für viele Frauen die Frage nach dem Einkommen im Ruhestand: Da Frauen im Vergleich zu Männern häufiger in Teilzeit arbeiten und im Durchschnitt oftmals ein geringeres Einkommen erzielen, fällt bei ihnen die gesetzliche Rente meistens niedriger aus. Aus diesem Grund wäre es wichtig, zusätzlich fürs Alter vorzusorgen. Möglichkeiten für die Absicherung könnten etwa eine betriebliche Altersvorsorge oder eine fondsbasierte oder sicherheitsorientierte Rentenversicherung sein.
Risikohinweis
Jede Geldanlage ist mit Risiken verbunden. Die Anlage ist nicht garantiert, Schwankungen des Markts können zu Kursverlusten bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Über die speziellen Risiken des jeweiligen Wertpapierprodukts informieren Sie die jeweiligen gesetzlich vorgeschriebenen Verkaufsunterlagen. Diese sind auf www.postbank.de abrufbar, wenn Sie dort in der Suche die ISIN/WKN des Produkts eingeben, außerdem erhältlich in der Postbank Filiale bei Ihrem Wertpapierberater. Weitere Informationen enthalten zudem die „Basisinformationen für Wertpapiere und weitere Kapitalanlagen“.