Be­trug bei Face­book, WhatsApp und Co. ent­larven

Betrug im Netz ist allgegenwärtig und Kriminelle werden dabei immer raffinierter. Auch bei Facebook, WhatsApp und Instagram tauchen ständig neue Betrugsmaschen auf. Dabei geht es meist entweder um Geld oder persönliche Daten. Deshalb ist Vorsicht bei Social-Media-Apps besser als Nachsicht: Es gibt ein paar einfache Regeln, wie Sie Ihre Konten schützen können und Cyber-Kriminellen erst gar nicht auf den Leim gehen. Wie Sie Internet-Betrug erkennen und richtig handeln, erfahren Sie hier.

Tipp

Aktuelle Sicherheitshinweise

1. Facebook-Betrug – falsche Freundschaftsanzeigen

Die Betrugsmasche ist nicht neu, doch fallen noch immer User und Userinnen auf den Trick der Fake-Profile hinein:

  • Sie bekommen eine Freundschaftsanfrage von einem vermeintlich alten Freund oder einer unbekannten Person geschickt. Diese nehmen Sie unbedarft sofort an.
  • Prompt verwickelt Sie der „Freund“ in ein Gespräch und versucht auf unterschiedliche Weise, an Ihr Geld zu kommen. Je nach Art des Online-Betrugs fragt Sie die Person beispielsweise nach Ihrer Mobilnummer. Daraufhin bekommen Sie per SMS einen Code für einen Bezahldienst. Wenn Sie nun den Anweisungen folgen, sind Sie den Kriminellen in die Falle getappt.
  • Auch Liebesbetrüger und Liebesbetrügerinnen begeben sich bei Facebook gerne auf Opfersuche – der Betrug ist als „Love Scamming“ bekannt.

So schützen Sie sich gegen den Betrug mit falschen Facebook-Profilen

  • Beherzigen Sie die folgenden Tipps, um dem Betrug mit falschen Facebook-Profilen vorzubeugen.
  • Ändern Sie Ihre Privatsphäreneinstellungen so, dass Freundeslisten nicht öffentlich angezeigt werden.
  • Nehmen Sie erneute Freundschaftsanfragen erst nach persönlicher Absprache mit dem Kontakt an.
  • Nutzen Sie eine „Drittanbietersperre“ bei Ihrem Mobilfunkanbieter, sodass abgesehen vom Mobilfunkvertrag kein Geld abgebucht werden kann.
  • Antworten Sie nicht auf unerwartete SMS, deren Absender Sie nicht kennen.
  • Geben Sie niemals erhaltene Codes weiter.

2. Gewinnspiele auf Facebook als verlockende Falle

Text Auch falsche Gewinnspiele sind bei Betrügern und Betrügerinnen beliebt. So werden Urlaube oder gleich ein ganzes „Tiny Home“ verlost.

Tatsächlich sind die Betrüger wie Betrügerinnen im günstigsten Fall auf Ihr „Like“ aus, im schlimmsten Fall führen Links auf der Seite zu Schadsoftware oder Abofallen. Lassen Sie sich nicht täuschen – häufig erstellen die Betrüger und Betrügerinnen Profile, die denen von bekannten Markenherstellern täuschend ähnlich sehen.

Gegen Hacks und Facebook-Phishing schützen

Eine Nachricht von einem vermeintlichen Freund wirkt seriös und häufig öffnen Sie enthaltene Links ganz automatisch. Das ist gefährlich, achten Sie auf folgende Punkte:

  • Reagieren Sie skeptisch auf kurze Nachrichten, die nur eine nichtssagende Anrede wie „Hey, guck mal“ und einen Link enthalten.
  • Erreichen Sie eine Seite nur über einen Link, geben Sie niemals persönliche Daten ein.
  • Prüfen Sie bei Facebook-Seiten von Unternehmen das Impressum und schauen Sie nach, wie lange die Seite bereits besteht. Im Falle eines Betrugs wird meist auf das Impressum verzichtet – und die Seite ist nur wenige Stunden oder Tage alt.
  • Nachrichten von oder Profilbesuche auf betrügerischen Seiten sind ungefährlich, solange Sie nicht auf Links klicken, Daten eingeben oder Software laden.

3. Anlagebetrug bei Facebook

Bei vielen Betrugsmaschinen auf Facebook ist Geld das Objekt der Begierde. Um besonders große Beträge geht es bei faulen Investment-Angeboten, die aktuell in sozialen Medien die Runde machen:

  • Betrügerbanden erstellen Fake-Profile und geben sich als bekannte Persönlichkeiten, Influencer oder Prominente aus. Teilweise werden auch Facebook-Seiten gehackt, um dann über den Account Werbeanzeigen an die Follower und Followerinnen zu versenden.
  • Mit Top-Renditen und heißen Anlagetipps locken Cyber-Kriminelle ihre Opfer auf vermeintlich seriöse Anlage-Plattformen. Diese erweisen sich allerdings als Falle, um gutgläubige Anleger wie Anlegerinnen um ihr Erspartes zu bringen.

Anlagebetrug auf Facebook erkennen

Wenn das Geld erst einmal überwiesen ist, kommt oftmals jede Hilfe zu spät. Deshalb ist es wichtig, sichere Angebote von betrügerischen Anlagesystemen zu unterscheiden:

  • Die Alarmglocken sollten läuten, wenn Ihnen schnelles Geld und hohe Renditen versprochen werden.
  • Werbesprüche wie zum Beispiel „Prominenter Produzent teilt seine Investment-Strategie“ sind ein klarer Hinweis darauf, dass es sich wahrscheinlich um eine Betrugsmasche handelt.

4. Be­trug auf Face­book Market­place

Die Betrugsmaschen auf Facebook Marketplace sind vielfältig und nicht immer leicht als solche erkennbar:

  • Ein Kaufinteressent oder eine Kaufinteressentin meldet sich auf Ihre Verkaufsanzeige und gibt an, dass ein Lieferdienst (FedEx, GLS, UPS etc.) die Ware abholen wird und den Kaufpreis vor Ort in bar begleicht. Dazu müssen Sie allerdings erst in Vorkasse gehen und eine angebliche Transportversicherung bezahlen.
  • Ein Verkäufer oder eine Verkäuferin fordert Sie auf, vorab eine Anzahlung per Banküberweisung oder dergleichen zu leisten. Wenn Sie die Ware später abholen wollen, stellt sich die Adresse als falsch heraus.

Sicher han­deln auf Face­book Market­place

Schützen Sie sich mit diesen Tipps vor typischen Betrugsmaschen:

  • Vereinbaren Sie Barzahlung bei Abholung.
  • Falls Sie sich die Ware schicken lassen und vorab Geld überweisen, prüfen Sie das Marketplace-Profil der Person.
  • Nutzen Sie sichere Zahlungsmethoden – beispielsweise giropay oder PayPal.
  • Seien Sie skeptisch, wenn der Käufer oder die Käuferin bzw. Der Verkäufer oder die Verkäuferin ungewöhnliche Anfragen stellt.

Tipp

Um Facebook eine Betrugsmasche zu melden, öffnen Sie das Menü mit den drei Punkten. Diese Option steht sowohl auf Profilen, Seiten und Gruppen sowie für Beiträge zur Verfügung.

5. Whats­App-Be­trug – Vor­sicht vor der Abo­falle

Ein Betrugsversuch beim Messenger-Dienst läuft in der Regel so ab: Einer Ihrer Kontakte schickt Ihnen einen Link, der zum Klicken auffordert – etwa, weil er auf ein vermeintlich wichtiges Update oder ein lukratives Gewinnspiel hinweist. Allerdings stammt der entsprechende Link nicht von Ihrem oder Ihrer Bekannten, sondern kommt direkt von Cyber-Kriminellen. Geben Sie auf der Webseite nun Ihre E-Mail-Adresse und Kontaktdaten ein, tappen Sie schnell in die teure Abofalle – und müssen bei der nächsten Mobilfunkrechnung tief in die Tasche greifen. Da Opfer dieses WhatsApp-Betrugs häufig dazu aufgefordert werden, den Link mit anderen Kontakten aus Ihrer Liste zu teilen, verbreitet sich die Masche rasant.

Whats­App-Be­trugs­masche – das kön­nen Sie tun

Beachten Sie die folgenden Punkte, um nicht in die teure Abofalle zu tappen:

  • Rufen Sie ausschließlich Links auf, denen Sie vertrauen. Fragen Sie im Zweifelsfall bei der Person nach, die Ihnen den Link geschickt hat.
  • Fallen Sie nicht auf Geschenkversprechungen und vermeintlich lukrative Gewinnspiele herein. Gesunder Menschenverstand ist der wirksamste Schutz.
  • Eine Drittanbietersperre für Ihren Mobilvertrag schiebt dieser Betrugsmasche einen Riegel vor. Sie verhindert, dass Mobilfunknummern an Drittanbieter übertragen werden, sodass etwaige Abogebühren nicht über das Mobilfunkkonto abgerechnet werden können.

Sollten Sie schon in die Abo-Falle getappt sein, kündigen Sie das Abonnement direkt beim zuständigen Unternehmen. Bei Fragen hilft Ihnen darüber hinaus die Verbraucherzentrale weiter.

6. WhatApp – neue Handy­nummer-Be­trug

Gerade hinter scheinbar harmlosen Nachrichten, steckt eine aktuelle WhatApp-Betrugsmasche. Hier einige Beispiel:

  • "Hallo Mama, mein Handy ist kaputt. Das ist meine neue Handynummer. Die kannst du dir einspeichern! Schickst du mir eine Nachricht auf WhatsApp? Vielen Dank!“ 
  • "Rate mal, wessen Handy in der Waschmaschine oder Toilette gelandet ist? Das ist meine neue Handynummer. Die kannst du dir einspeichern! Schickst du mir eine Nachricht auf WhatsApp?
  • "Hallo, das hier ist jetzt meine neue Nummer. LG dein lieblingskind"

Ver­trauen ist gut – Miss­trauen ist manch­mal bes­ser

So läuft der Be­trug ab:

  1. Zunächst werden unverfängliche Nachrichten hin und hergeschickt, um Vertrauen zu wecken.
  2. Dann kommt der Hinweis, dass mit dem neuen Smartphone angeblich nicht mir aufs Online-Banking zugegriffen werden kann, aber es müsse dringend eine Rechnung gezahlt werden.
  3. Die Zahlungsdaten werden ausgetauscht und die Eltern überweisen sorglos auf das Konto der Betrüger. Und ist die Überweisung einmal in Auftrag gegeben, lässt sie sich nicht wieder zurückholen. Das Geld ist verloren.

Rufen Sie Ihr Kind unter der Ihnen bekannten „alten“ Telefonnummer an und sprechen Sie persönlich mit ihm.

Gut zu wissen

WhatsApp-Betrug melden: Um verdächtige Kontakte zu melden, öffnen Sie den Chat und klicken Sie auf den Namen bzw. die Rufnummer. Scrollen Sie nach unten und wählen Sie die Option „Kontakt melden“ aus. Und: Blockieren Sie die Nummer des Kriminellen, wenn sie den Trick durchschaut haben. So erhalten Sie keine weiteren Nachrichten.

7. Be­trug bei Insta­gram 

Mit der Popularität von Instagram steigt auch die Zahl der Betrugsmaschen, die denen auf Facebook und anderen Social-Media-Kanälen ähnlich sind. Dazu gehören: