- Die aktuelle Inflationsrate in Deutschland – gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – liegt im September 2024 voraussichtlich bei 1,6 Prozent.
- Die Teuerungsrate schwächt sich zwar infolge rückläufiger Energiepreise weiter ab. Dennoch sind die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel weiterhin spürbar, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) meldet.
- Die folgenden Tipps zeigen Ihnen, wie Haushalte beim Lebensmitteleinkauf sparen können.
Haushaltsbudget entlasten – 9 praktische Tipps
Was also kann man als Verbraucher tun, um die Kosten nicht aus dem Ruder laufen zu lassen? Eine Möglichkeit, das Haushaltsbudget zu entlasten, kann bewussteres Einkaufen sein. Dazu im Folgenden neun praktische Tipps.
Tipp 1: Grundpreise richtig vergleichen
Manche Lebensmittelhersteller tricksen z. B. bei der Verpackungsgröße. Lassen Sie sich nicht von großen Packungen und Werbeversprechen wie „10 Prozent mehr gratis“ blenden. Im Endeffekt zählt, wie viel Sie für Ihr Geld bekommen. Am Supermarktregal steht normalerweise der Grundpreis pro Kilogramm oder Liter – was, mit Ausnahme einiger Produkte und wenn die Menge in der Packung ohnehin dem Grundpreis entspricht, Pflicht ist. Rechnen Sie den Grundpreis ansonsten einfach selbst schnell aus.
Beispielrechnung für eine 95-Gramm-Packung Tee zum Preis von 5,19 Euro: Sie teilen den Preis durch die Grammzahl in der Teetüte und multiplizieren diesen Wert dann mit 1.000. Daraus ergibt sich: (5,19 / 95) x 1.000 = 54,63 Euro pro 1.000 Gramm (1 Kilo).
Tipp 2: Essensplan erstellen und Einkaufszettel schreiben
Wenn Sie Ihre Mahlzeiten für die Woche planen, wissen Sie genau, was Sie einkaufen müssen. Damit lassen sich Impulseinkäufe vermeiden und es fallen gleichzeitig weniger Lebensmittelabfälle im Haushalt an. Schreiben Sie sich eine Einkaufsliste und kaufen Sie ganz diszipliniert nur das ein, was Sie eingeplant haben. Das geht auch digital mit einer Einkaufslisten-App.
Schlendern Sie am besten nicht ziellos durch die Regalreihen. Dann kommen Sie gar nicht erst in Versuchung – und sind schneller mit dem Shopping durch. Ein weiterer guter Tipp lautet: Gehen Sie besser nicht mit leerem Magen einkaufen. Denn Heißhunger führt dazu, dass mit Sicherheit mehr Produkte im Einkaufswagen landen.
Tipp 3: Butter streichen
Streichen Sie die Butter vom Einkaufszettel. Vergleichen Sie Preise und Nährwert anderer Brotaufstriche, etwa von Frischkäse oder pflanzlichen Alternativen. Zum Kochen und Backen sind Margarine und Öle (siehe Tipp 4) ohnehin oft besser geeignet.
Tipp 4: Ölwechsel machen
Zum Kochen und Braten können Sie z. B. raffiniertes Rapsöl oder Olivenbratöl (kein normales Olivenöl) verwenden. Native Öle gelten als gesund, sind aber auch teurer im Preis. Deswegen ist es sinnvoll, mit diesen hochwertigen Ölen nur kalte Speisen und Salate zu verfeinern. Vergleichen Sie die Literpreise (siehe Tipp 1). Welches Öl sich wofür eignet, wissen die Verbraucherzentralen.
Tipp 5: Saisonal und regional einkaufen
Im Winter Erdbeeren aus Spanien kaufen? Das muss auch aus ökologischen Gründen nicht sein. Kaufen Sie lieber Nahrungsmittel, die bei uns gerade Saison haben. Welche das sind, zeigt Ihnen der Saisonkalender der Verbraucherzentralen. Schauen Sie zudem nach Angeboten für demnächst ablaufende Lebensmittel. Die halten oft noch eine ganze Weile länger, als das Mindesthaltbarkeitsdatum anzeigt. Ein Riech- und Geschmackstest gibt Aufschluss darüber, ob z. B. ein Quark oder ein Brotaufstrich noch genießbar ist. Falls Sie allerdings Schimmel in Lebensmitteln entdecken, gehören diese in den Müll.
Tipp 6: Öfter mal vegetarisch
Auch die Preise für Rindfleisch und andere Produkte aus der Fleischtheke sind stark gestiegen. In Supermärkten finden sich mittlerweile viele Fleischersatzprodukte für Vegetarier und Veganer. Doch Vorsicht: Sie sind oft teurer als echtes Fleisch und enthalten viele Zusatzstoffe. Greifen Sie lieber zu günstigen pflanzlichen Alternativen: wie etwa Linsen, Bohnen sowie anderen Hülsenfrüchten. Damit können Sie sich Ihren eigenen Ersatz für Burger und Co. (siehe Tipp 7) zubereiten.
Tipp 7: Selber kochen
Fertiggerichte sind zwar praktisch, aber oft auch teuer. Das gilt umso mehr für Lieferdienste und für Restaurantbesuche. Kochen Sie so oft wie möglich selbst und bereiten Sie am besten größere Mengen zu, die sich portionsweise einfrieren lassen. Dabei helfen Rezepte mit Zutatenlisten, die Sie kostenlos online bei Chefkoch.de, Pinterest und vielen anderen Anbietern finden. Und nicht vergessen: Beim Einkauf die Kilopreise vergleichen (siehe Tipp 1).
Tipp 8: Kräuter, Gemüse und Obst selbst anbauen
Mit ein wenig Pflege gedeihen viele Kräuter auf der Fensterbank. Damit sparen Sie sich den regelmäßigen Kauf im Supermarkt. Wer einen Balkon oder eine Terrasse hat, kann es im Frühling auch mit dem Anbau von Tomaten oder Salat versuchen. Wenn Sie einen Garten oder Kleingarten zur Selbstversorgung Ihr Eigen nennen, haben Sie noch mehr Möglichkeiten. Tipps für Kräuter auf der Fensterbank geben u. a. die Experten von „Mein schöner Garten“.
Tipp 9: Wasser statt Wein
Na ja, das muss natürlich nicht immer sein! Allerdings, wer schon beim Wasser ist: Leitungswasser ist viel günstiger als abgefüllte Getränke. Und es hat überall in Deutschland eine hervorragende Qualität. Mehr dazu erfahren Sie beim Umweltbundesamt.
Gut zu wissen
Ihre ganz persönliche Inflationsrate hängt natürlich davon ab, welche Güter des Warenkorbs Sie tatsächlich kaufen oder nutzen. Wer kein Auto fährt oder den Sprit nicht selbst bezahlen muss, kann zum Beispiel den Preisanstieg für Kraftstoffe vernachlässigen. Mit dem persönlichen Inflationsrechner des Statistischen Bundesamts können Sie Ihre individuelle Inflationsrate berechnen.