Haus­halts­plan – Tipps für Sing­les, Paare und Fa­milien

  • Ein Haushaltsplan hilft Ihnen dabei, einen besseren Überblick über Ihre Finanzen zu gewinnen und ggf. Geld zu sparen.
  • Für die private Haushaltsplanung eignen sich Apps, mit denen Sie Ihr Haushaltsbuch digital auf dem Smartphone führen können. Damit gerät auch unterwegs keine Ausgabe in Vergessenheit.
  • So bekommen Sie Ihre Haushaltsplanung in den Griff: Erfahren Sie hier, wie Sie einen Haushaltsplan erstellen und Budgets richtig festlegen.

Tipp

Postbank Tagesgeldkonto

Was ist ein Haus­halts­plan?

Ein guter Umgang mit Geld ebnet den Weg, um finanzielle Sicherheit zu schaffen und Geld für lang gehegte Träume anzusparen. Doch das gestaltet sich gar nicht so einfach. Denn oftmals sind Haushalte ihr monatliches Budget schneller los, als ihnen lieb ist. Ein häufiges Problem dabei: Kaum jemand weiß genau, wie viel frei verfügbares Einkommen zur Verfügung steht und wo das Geld überall hinfließt.

Ein Haushaltsplan macht es Ihnen einfacher, sich die tagtäglichen Geldgeschäfte einmal näher anzuschauen. Damit haben Sie die Möglichkeit, die eigenen Konsumgewohnheiten zu hinterfragen und Einsparpotenziale zu nutzen. Bei der privaten Haushaltsführung geht es im Wesentlichen darum, sämtliche finanziellen Aktivitäten zu überblicken und ein Budget für variable Ausgaben festzulegen. Ein Haushaltsbuch kann Ihnen hierbei als wichtiges Hilfsmittel dienen: Darin tragen Sie alle Ein- und Ausgaben ein und erhalten ein transparentes Bild über Ihre Finanzen.

Haus­halts­plan er­stellen – Schritt für Schritt er­klärt 

Mit einem privaten Haushaltsplan finden Sie heraus, wofür Sie Ihr Einkommen monatlich ausgeben. Diese Information ermöglicht es Ihnen, realistische Budgets für die verschiedenen Lebenshaltungskosten und andere Ausgaben zu bilden. Darüber hinaus lassen sich durch die Haushaltsplanung unnötige Ausgaben eindämmen – damit Ihnen unter dem Strich mehr Geld zum Sparen und Investieren bleibt. Wie das genau funktioniert, erklärt Ihnen die Übersicht im Folgenden.

Schritt 1: Ein­nahmen und Aus­gaben er­fas­sen

Im ersten Schritt legen Sie ein Haushaltsbuch an, in dem Sie Ihre Einnahmen und festen Ausgaben auflisten.
Die Einkünfte setzen sich aus allen regelmäßigen Geldeingängen zusammen: wie Gehalt, Rente, Kindergeld, Wohngeld und zum Beispiel Mieteinnahmen.
Bei den fixen Ausgaben handelt es sich um Kosten, die Monat für Monat in gleichbleibender Höhe anfallen. Darunter fallen typischerweise:

  • Miete oder
  • Kreditraten für die Baufinanzierung
  • Versicherungen
  • Gas, Strom und Heizkosten
  • Telefon, Internet und Handyvertrag
  • Fahrkarten für öffentliche Verkehrsmittel bzw. Benzin
  • Kitagebühren
  • Abonnements und Mitgliedschaften (z. B. im Fitnessstudio)
  • Leasingraten für ein Fahrzeug
  • Ratenzahlungen etc.

Tipp

Hinweis: Haben Sie auch an Fixkosten gedacht, die Sie quartalsweise oder einmal jährlich begleichen? Das kann bei der Kfz-Versicherung und weiteren Verträgen der Fall sein. Rechnen Sie diese Ausgaben auf den Monat herunter, um sämtliche Kosten zu erfassen (z. B. teilen Sie den Betrag bei jährlicher Zahlung durch zwölf).

Schritt 2: Bud­gets für vari­able Aus­gaben fest­setzen

Wenn Sie die Fixkosten von den Einkünften abziehen, ergibt sich daraus Ihr frei verfügbares Einkommen für den Monat. Dieser Betrag entspricht dem finanziellen Spielraum, den Sie für veränderliche Lebenshaltungskosten haben. Beispiele für variable Ausgaben sind: Lebensmitteleinkäufe, Kleidung und Schuhe, Medikamente sowie Freizeitaktivitäten. Damit Sie nicht Ihr komplettes Geld für diese Dinge ausgeben oder regelmäßig Ihren Dispokredit beanspruchen müssen, bestimmen Sie hierfür Limits – das nennt sich auch Budgetieren.

Ein Budget erfüllt eine wichtige Aufgabe: Darunter ist ein Maximalbetrag zu verstehen, der Ihnen für bestimmte Ausgaben wie beispielsweise Essen und Trinken zur Verfügung steht. Mit Budgets legen Sie also Grenzen fest, die Ihnen bei der monatlichen Ausgabenkontrolle behilflich sind. Wenn Sie den Geldtopf ausgeschöpft haben, muss ein Besuch im Lieblingsrestaurant zum Beispiel warten – in der Zwischenzeit gibt es mehr Gekochtes daheim.

Schritt 3: Vari­able Aus­gaben doku­men­tieren

Führen Sie penibel das Haushaltsbuch und notieren Sie sich alle Ausgaben. Dazu gehören einerseits Geldausgänge auf dem Girokonto (z. B. Zahlungen per Lastschrift oder Einkäufe per Debitkarte) und andererseits Barzahlungen. Kategorisieren Sie die veränderlichen Kosten in verschiedene Kategorien für Freizeit, Lebensmittel, Gesundheit usw. Auf diese Weise können Sie Ihre Ausgaben später einfacher auswerten.

Schritt 4: Haus­halts­plan über­prüfen 

Schon nach ein paar Monaten der privaten Haushaltsplanung können Sie die ersten Schlüsse ziehen: Nun sehen Sie schwarz auf weiß, welche Summen Sie monatlich ausgeben und wo Sie eventuell über Ihr finanzielles Limit hinausgehen. Daraus ergeben sich nützliche Ansatzpunkte, um überflüssige Kosten zu streichen und Ihr verfügbares Geld sinnvoll zu nutzen. Dadurch können Sie ggf. besser Schulden abbauen und auf Sparen eine höhere Priorität legen.

Natürlich kann ein Monat teurer sein als andere, wenn Sie etwa Flugtickets für den nächsten Urlaub buchen oder Ihren Geburtstag groß feiern. Deshalb empfiehlt es sich, Budgets realistisch einzuplanen und Flexibilität zu wahren. Eine sorgfältige Haushaltsplanung unterstützt Sie letztlich dabei, mehr Kontrolle über Ihre Finanzen zu erlangen und entspannter mit Ihrem Geld umzugehen.

5 Tipps für die private Haus­halts­pla­nung

Tipp 1: Private Haus­halts­planung per App

Wie Sie Ihren privaten Haushaltsplan erstellen, bleibt Ihnen überlassen: ob als klassisches Haushaltsbuch mit Zettel und Stift, Excel-Tabelle oder per Smartphone-App. Eine digitale Lösung bietet Ihnen einige Vorteile: Ihre App haben Sie in der Regel jederzeit dabei, sodass Sie Einkäufe direkt nach dem Bezahlen eingeben können. Wenn Sie Ihr festgesetztes Budget in einer Ausgabenkategorie überschreiten, macht Sie die Anwendung umgehend darauf aufmerksam. Einige Apps haben zudem eine Kontoanbindung, sodass sich der aktuelle Finanzstatus erfassen lässt.

  • Mit der App finanzblick bündeln Sie Ihre Konten in einer Anwendung, legen Budgets fest und erhalten detaillierte Auswertungen über Ihre Finanzen.
  • Finanzguru funktioniert wie finanzblick als digitaler Assistent, mit dem sich verschiedene Bankkonten an einem Ort verwalten lassen. Smarte Analysen helfen Ihnen bei der privaten Haushaltsplanung.
  • MoneyControl zeigt Ihnen durch Diagramme und Auswertungen, an welcher Stelle Sie gegebenenfalls Einsparungen erzielen können.

Tipp 2: Haus­halts­plan für Singles

Alleinlebende haben mehr Freiheit, finanzielle Entscheidungen zu treffen. Denn sie brauchen sich nicht erst mit einer anderen Person über die Einteilung des verfügbaren Einkommens zu einigen. Gleichzeitig sind Singles aber auch allein dafür verantwortlich, ihr Budget einzuhalten und Ausgaben kritisch zu beleuchten. Eine private Haushaltsplanung kann die nötige Motivation liefern, um diszipliniert bei der Sache zu bleiben. Holen Sie hierzu auch gerne eine zweite Meinung ein oder lassen Sie sich professionell beraten, um finanzielle Schwierigkeiten abzuwenden.

Tipp 3: Ge­mein­samer Haus­halts­plan für Paare

Spätestens beim Einzug in eine gemeinsame Wohnung ist es ratsam, auch die Finanzen – zumindest in Teilen – zusammenzulegen. Eine Haushalts-App können Sie auf mehreren Geräten installieren und so miteinander Ihre Ausgaben tracken. Ggf. lohnt es sich ein Gemeinschaftskonto anzulegen und dort die gemeinschaftlichen Ausgaben zu bündeln. Dadurch lassen sich Kosten wie Miete und Strom übersichtlicher verwalten.

Tipp 4: Haus­halts­plan für Fa­milien

Ein häufiger Fehler bei der Haushaltsplanung passiert, wenn Sie Ihre Ausgaben nicht lückenlos erfassen. Für Familien stellt es oftmals eine Herausforderung dar, jede einzelne Ausgabe akribisch zu dokumentieren. Schnell können Sie hier acht Euro für die Eisdiele oder da 15 Euro für einen Schwimmbadbesuch im Haushaltsbuch vergessen. Daher bietet es sich an, kleinere Zahlungen wie diese in einem „Freizeitbudget“ zusammenzufassen. Dafür heben Sie am Monatsanfang einen festgelegten Betrag vom Konto ab und bewahren das Bargeld in einer separaten Geldbörse für Familienausflüge auf.

Tipp 5: Mut zu Ver­ände­rungen

Ein Haushaltsplan ist keinesfalls in Stein gemeißelt. Vielmehr kommt es darauf an, die richtigen Rückschlüsse zu ziehen und Konsumausgaben aktiv zu senken. Dazu gehört es unter anderem, in regelmäßigen Abständen die Geldausgänge zu analysieren und Einkäufe öfter zu hinterfragen. Wenn Sie hier eine gute Routine entwickeln, fällt Ihnen das Sparen leichter.