Das Smartphone hat als Internet-Tool eine steile Karriere hingelegt. Dank mobilem Highspeed-Internet und Datenflatrate ist fast alles möglich – von ruckelfreiem Video-Streaming bis hin zum Mobile Payment an der Supermarktkasse. Mehr Menschen in Deutschland greifen wie selbstverständlich zum Handy, um zum Beispiel ihre Bankgeschäfte per Banking-App zu erledigen oder online einzukaufen. Die aktuelle Postbank Digitalstudie verrät Ihnen die digitalen Trends der Stunde.
Digitalstudie 2022 – Mobile Internetnutzung entwickelt sich rasant
Surfen als Vollzeitjob – „Digital Natives“ immer und überall online
Ob Online-Shopping, Navigation via Google Maps, Überweisungen tätigen, auf sozialen Netzwerken surfen oder mit Freunden chatten – immer wieder ist das Smartphone in der Hand. Die Postbank Digitalstudie 2022 skizziert zur Internetnutzung ein klares Bild: Die Deutschen surfen 65 Stunden in der Woche durchs Netz. Wenn wir uns noch einmal kurz an die Zeit vor der Pandemie zurückerinnern, wird das veränderte Nutzungsverhalten deutlich: Im Jahr 2019 waren es gerade einmal 50 Stunden pro Woche.
Vor allem die jüngere Generation verbringt beinah jede Minute online. Die unter 40-Jährigen kommen sogar auf 86 Stunden – und werden damit ihrem Namen als Digital Natives mehr als gerecht. 86 Wochenstunden entsprechen einer täglichen Internetnutzung in Deutschland von rund 12 Stunden. Digital Natives steht frei übersetzt für digitale Eingeborene: Damit sind also diejenigen Personen gemeint, die mit Internet, Mobilgeräten, Social Media und dergleichen aufgewachsen sind. Da für Digital Natives die Mediennutzung bereits von Kindesbeinen an zum Alltag gehört, bringen sie andere Gewohnheiten und Denkmuster mit sich. Sie nutzen häufig Smartphone-Apps, um beispielsweise per Banking-App von unterwegs aus Geld zu überweisen oder ihre Wertpapiere im Blick zu behalten.
Mobile First – Smartphone-Nutzung auf dem Vormarsch
Im digitalen Zeitalter ist das Smartphone ständiger Begleiter: 84 Prozent der Befragten surfen regelmäßig via Handy im Internet, der stationäre Desktop kommt dagegen nur auf 52 Prozent. Mehr noch: Im Jahr 2022 waren die Deutschen 20,2 Stunden pro Woche mit dem Smartphone online. Ein Jahr zuvor ergab die Befragung zur Nutzungsdauer bei Smartphones eine Online-Zeit von 18,8 Stunden. Wenig überraschend ist auch hier wieder, dass Jüngere das Smartphone öfter zücken als die ältere Generation: Die unter 40-Jährigen gehen mit ihrem Smartphone durchschnittlich 31,8 Stunden pro Woche online.
Die Digitalstudie zeigt: Mittlerweile gehört für 92 Prozent der 18- bis 39-Jährigen der Internetzugang per Smartphone zur Normalität. Im Jahr davor waren es 88 Prozent. Die über 40-Jährigen sind immerhin mit 80 Prozent dabei. Der Smartphone-Boom nimmt damit enormen Einfluss auf die Bereiche Online-Marketing und Webdesign: „Mobile First“ nennt sich die Strategie, die digitale Inhalte zuerst auf mobile Endgeräte und deren kleine Bildschirme anpasst. Denn mobiles Surfen stellt andere Ansprüche – wie etwa eine leichte Lesbarkeit und interaktive Elemente für maximale Funktionalität. Für Unternehmen ist es deshalb umso wichtiger, ihre Webseiten für Smartphones und Tablets zu optimieren. Konkret geht es darum, Inhalte schnell erfassbar zu machen und kurze Ladezeiten zu erreichen.
Smart-TV gewinnt an Bedeutung
Die Deutschen surfen verstärkt mit dem Handy, gleichzeitig sinkt die Nutzung anderer Geräte leicht.
- Mit einem Laptop oder Notebook surfen 69 Prozent der befragten Personen im Netz. Bei der Studie zur Online-Medien-Nutzung im Jahr 2020 waren es zum Beispiel 71 Prozent.
- Der Desktop-PC verlor im selben Zeitraum noch mehr Nutzer, von einst 58 auf 52 Prozent.
- Die Nutzung von Tablets ging von 47 auf 45 Prozent zurück.
- Smart-TVs sind hingegen im Kommen. Während noch vor zwei Jahren nur 37 Prozent ein intelligentes Fernsehgerät mit Anbindung an das Internet nutzten, sind es nun 43 Prozent.
- Eine kleinere Rolle spielen Wearables wie Fitnessarmbänder und Smartwatches. Damit surfen lediglich 11 Prozent der Befragten ins Internet. Sprachassistenten (Google Home, Alexa etc.) belegen mit 17 Prozent den vorletzten Rang.
Berliner am häufigsten online, Sachsen seltener
Mobiles Surfen ist allgegenwärtig – doch wie viel Zeit die Deutschen im Internet verbringen, ist regional sehr unterschiedlich. In der Hauptstadt verbuchen die Internetnutzer 72,4 Stunden pro Woche und führen damit das Ranking der digitalen Vorreiter an. Dicht darauf folgen Rheinland-Pfalz mit 72,2 Stunden und Niedersachsen mit 71,9 Stunden. Schlusslicht bildet Sachsen, hier liegt die Online-Zeit mit 53,3 Stunden weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt.
Postbank Digitalstudie – Die digitalen Deutschen
Für die „Postbank Digitalstudie 2022 – Die digitalen Deutschen“ wurden im Januar und Februar dieses Jahres 3.050 Deutsche befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie im achten Jahr in Folge, welche Entwicklungen sich in den verschiedenen Lebensbereichen der Bundesbürger in Bezug auf Digitalisierung allgemein und insbesondere zu Finanzthemen abzeichnen.