- Egal, ob Giro- und Kreditkarte mit Kontaktlos-Funktion, Apple Pay oder Google Pay per Smartphone: Kontaktloses Bezahlen gehört heute für viele Menschen zur bevorzugten Zahlart an der Kasse.
- Vor allem Wearables wie Smartwatches oder Bezahlringe ermöglichen einen bequemen und sicheren Bezahlvorgang.
- Das Bezahlen mit Wearables basiert oftmals auf der kartengestützten NFC-Technik. Darüber hinaus existiert mit Bluetooth-Beacons eine weitere zukunftsweisende Technologie.
Bezahlen mit Wearables – wie funktioniert das genau?
Was sind Wearables?
Wearables machen sich in verschiedenen Bereichen nützlich: Es gibt beispielsweise Fitnessarmbänder, die den Puls messen und die Schritte zählen. Smartwatches wie die Apple Watch und die Google Pixel Watch bieten die Möglichkeit, Anrufe anzunehmen. Die elektronischen Geräte erfüllen somit unterschiedliche Funktionen, haben aber eine Gemeinsamkeit: Die Gadgets sind so kompakt, dass sie sich wie ein Accessoire einfach am Körper tragen lassen.
Mit einigen Wearables können Sie zudem im Geschäft an der Kasse bezahlen. Das kontaktlose Bezahlen funktioniert ähnlich wie bei Bankkarten mittels NFC-Technik, was für „Near Field Communication“ steht. Dabei halten Sie z. B. Ihre Smartwatch nahe an das Zahlungsterminal, um die notwendigen Daten zu übermitteln. Dafür brauchen Sie neben Ihrer NFC-fähigen Smartwatch einen geeigneten Bezahldienst: Die Zahlungssysteme verarbeiten die Transaktion und sorgen dafür, dass Ihre persönlichen Informationen geschützt bleiben.
Bezahlen mit Smartwatch – welche Bezahldienste gibt es?
Mit Ihrer Smartwatch können Sie normalerweise an allen Kassenterminals bezahlen, die das Kontaktlos-Symbol haben. Dafür eignet sich je nach Hersteller der Wearables einer der folgenden Bezahldienste:
- Apple Pay können Sie auf Ihrem iPhone oder Ihrer Apple Watch in Verbindung mit der Apple Wallet verwenden.
- Google Pay steht für Android-Geräte zur Verfügung. Laden Sie sich dafür die kostenlose Google Pay App auf Ihre Smartwatch.
- Weitere Bezahldienste sind Fitbit Pay, Garmin Pay, Huawei Pay und Samsung Pay. Bislang unterstützen allerdings nur wenige Banken in Deutschland diese Systeme.
Tipp
Für kontaktloses Bezahlen benötigen Sie in der Regel einen Zugang zum Online-Banking, eine Banking-App und eine Debit- oder Kreditkarte (z. B. die Postbank Mastercard).
Wie Bluetooth-Beacons kontaktloses Bezahlen revolutionieren
Deutliche Fortschritte im kontaktlosen Mobile Payment sehen Experten in der flächendeckenden Verbreitung der Bluetooth-Beacon-Technologie. Dabei handelt es sich um winzige Minisender, die mit geringem Energieaufwand dauerhafte Signale aussenden.
BLE-fähige Mobilgeräte können die Meldezeichen der Beacons empfangen und mit einer entsprechenden App verarbeiten. Sobald ein Gerät in die Reichweite eines solchen Senders gerät, öffnet sich automatisch die verknüpfte Anwendung. Damit lassen sich dann wertvolle Informationen oder Funktionen für den User bereitstellen.
Bluetooth-Beacons unterwegs und im Smart Home
iPhones und Android-Handys der neueren Generation sind bereits fähig, Beacon-Signale zu verarbeiten. Bei Smart-Home-Lösungen kommt diese Technologie ebenfalls schon jetzt zum Einsatz: Ein Tablet, ein Smartphone oder ein separat angebotenes Gerät dient so als zentrale Steuereinheit für zahlreiche Funktionen im Haus.
Neue Möglichkeiten mit Beacons
Im nächsten Schritt Richtung Zukunft geht es darum, die kleinen Minisender auch in öffentlichen Bereichen oder Einrichtungen zu etablieren. Flughäfen, Bahnhöfe und Museen zählen zu den aussichtsreichen Kandidaten, die dank der Technologie vielfältige Anwendungen und neue Nutzungsdimensionen erlauben. Ein Museumsbesucher betritt z. B. einen Raum, der mit einem Beacon ausgerüstet ist. In diesem Moment erhält er passgenau zu seinem aktuellen Standort alle weiterführenden Informationen über die dort ausgestellten Exponate.
Kontaktloses Bezahlen – Beacon-Technologie für das moderne Einkaufserlebnis
Ein interessantes Einsatzgebiet für Beacons ist nicht zuletzt das kontaktlose Bezahlen: Ein Kunde mit einem Beacon-fähigen Empfangsgerät lässt sich von einem Beacon-Sender automatisch erfassen – und das geht mit Bluetooth im Gegensatz zur NFC-Technik auch aus der Ferne. Am Ende reicht eine einfache Bestätigung des Einkaufs am Terminal, um den Zahlungsvorgang abzuschließen.
Die Beacon-Technologie eignet sich vor allem für Orte, an denen viele Menschen in möglichst kurzer Zeit bezahlen möchten. Dazu gehören große Einkaufsmärkte, gastronomische Einrichtungen, Theater, der öffentliche Personennah- und -fernverkehr sowie Anbieter von Car-Sharing-Modellen.
Welche Vorteile bietet Bluetooth beim Bezahlen mit Wearables?
Die eigentliche Stärke der Bluetooth-Beacons liegt in der besseren Reichweite gegenüber dem NFC-Standard, bei dem Sie Ihr Smartphone als Empfangsgerät dicht an das Terminal heranführen müssen. Dadurch kann beispielsweise bei Großveranstaltungen die Versorgung vieler Menschen mit Getränken und Speisen zügiger erfolgen.
NFC-Technik nach wie vor wichtig
Bei Zugangskontrollen bleibt das NFC-Verfahren weiterhin unverzichtbar, um z. B. personenweise Drehkreuze oder Schranken zu öffnen – wie es etwa an den Liften in Skigebieten üblich und ausgesprochen sinnvoll ist. Wintersportler tragen ihren Skipass gewöhnlich im Ärmel der Skijacke und halten ihn einfach dicht an den Sender. Damit steht die Skijacke sozusagen für den Vorreiter heutiger Wearables: einen direkt am Körper tragbaren Anschluss an die digitale Online-Welt.
Cash einfach aus dem Handgelenk oder Ärmel schütteln?
Grundsätzlich lässt sich ein kleiner Beacon-fähiger Chip in alles integrieren, was Sie direkt am Körper tragen: Smartwatches und Fitnesstracker am Handgelenk sind als smarte Wearables längst weit verbreitet. Die führenden Hersteller kooperieren deshalb mit Zahlungsdienstleistern, um ihre Gadgets noch vielseitiger zu machen.
Bezahlen mit Wearables – Bezahlringe und weitere außergewöhnliche Accessoires
Selbst die eher traditionelle Uhren- und Schmuckindustrie zeigt Interesse daran, ihre Produkte mit smarter Beacon- oder NFC-Technologie auszustatten. Es gibt erste „Pay-Rings“ – also Fingerringe mit Bezahlfunktion. Die Wearables unterscheiden sich optisch nicht einmal von einem herkömmlichen Schmuckring.
Einige Trendsetter tragen die NFC-Zugangskontrollen sogar als Implantate unter der Haut. So bietet die Dortmunder Firma „I am Robot“ mehrere NFC-Chip-Implantate an, die dem User sprichwörtlich unter die Haut gehen.
Ersetzen smarte Textilien endgültig das Bargeld?
Die Textilindustrie hat das Potenzial der Nano-Chip-Technologie gleichermaßen entdeckt und bietet „intelligente Mode“ an. Das Bezahlen im Vorbeigehen ist somit keine Utopie mehr, auch wenn der Erfolg auf dem Massenmarkt bisher noch aussteht. Die Anbieter der entsprechenden Online-Bezahldienste tragen ihrerseits dazu bei, die letzten Hürden zu nehmen: allen voran die möglichen Sicherheitsbedenken der Verbraucher.
Mehr Sicherheit beim kontaktlosen Bezahlen mit Wearables
In puncto Sicherheit sollen NFC- oder Beacon-basierte Bezahldienste den herkömmlichen Bankkarten in nichts nachstehen – im Gegenteil. Der jeweilige Bezahldienst vergibt für die einzelnen Wearables eine gerätespezifische Nummer, um die Kartendaten zu verschlüsseln. Bei jedem Bezahlvorgang benutzt der Zahlungsdienstleister zudem einen einzigartigen Transaktionscode.
Der Nutzer meldet das Gerät online beim Bezahldienst seiner Hausbank an. Das kann bei der Postbank beispielsweise Apple Pay oder Google Pay sein. Falls Sie Ihr Gerät einmal verlieren, lässt es sich für den Zahlungsverkehr genauso einfach sperren wie eine klassische Kredit- oder Bankkarte. Daneben legt die Bank ohnehin ein Cash-Limit fest, bis zu dem Geldtransaktionen überhaupt möglich sind. Gerade im Bereich Sicherheit und Datenschutz ist davon auszugehen, dass sich die technologischen Möglichkeiten der biometrischen Kennung und andere Schutzfunktionen maximal ausschöpfen lassen. Dadurch ist das Bezahlen mit Wearables ebenso sicher wie komfortabel.