Altersgerechtes Wohnen – diese Punkte sollten Sie beachten

Zählen Sie auch zu den Menschen, die sich wünschen, in den eigenen vier Wänden alt zu werden? Je früher Sie sich Gedanken über das Wohnen im Alter machen, desto besser können Sie Ihre Wünsche in die Tat umsetzen. Für altersgerechtes Wohnen speziell nach Ihren Vorstellungen finden Sie hier wertvolle Tipps und Hinweise.

Im fortgeschrittenen Alter fällt ein größerer Umbau oder gar ein Umzug zunehmend schwer. Prüfen Sie deshalb frühzeitig, ob sich Ihr derzeitiger Wohnsitz von der Lage für ein altersgerechtes Wohnen eignet. Und wie steht es um Einrichtung und Raumaufteilung? In der Regel sind Umbauarbeiten erforderlich, um Ihr zu Hause seniorengerecht zu gestalten.

 

Checkliste für ideales Wohnen im Alter

Mit unserer Checkliste können Sie überprüfen, ob bei Ihrer gewünschten Lage bzw. Ihrem Wohnumfeld altersgerechtes Wohnen überhaupt möglich ist:

  • Einkaufsmöglichkeiten vor Ort
  • Gute ärztliche Versorgung (Hausarzt, Fachärzte, Physiotherapie, Apotheken, Sanitätsfachgeschäft)
  • Räumliche Nähe zu Familie/Freunden
  • Zugang zu Haus/Wohnung barrierefrei möglich (Fahrstuhl, Rampe, ebenerdiger Zugang)
  • Gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr
  • Attraktives kulturelles Angebot (Kino, Theater, Bibliothek)
  • Klubs und Vereine
  • Sicheres Wohnumfeld
  • Möglichkeiten zum Radfahren, Spazierengehen

 

Käme ein Umzug für Sie infrage?

Die Entscheidung für oder gegen einen Umzug hängt nicht zuletzt davon ab, wie emotional Sie an Ihrem derzeitigen Wohnort verwurzelt sind. Wer in seinem Leben öfter umgezogen ist, trennt sich sicherlich leichter, als jemand, der sehr heimatverbunden ist. Eigenheimbesitzer müssen zudem überlegen, ob beispielsweise der Verkauf oder die Vermietung der eigenen Immobilie möglich und sinnvoll ist. Je weniger Punkte von der Checkliste erfüllt sind, desto sinnvoller ist allerdings ein Umzug in ein seniorenfreundlicheres Wohnumfeld. Insbesondere Alleinstehende sollten über Wohnalternativen für Ältere nachdenken.

Altersgerechtes Wohnen – alternative Formen

Gesundheitliche Probleme und körperliche Einschränkungen machen es vielen Menschen mit zunehmendem Alter schwer, den eigenen Haushalt alleine zu versorgen. Je nach Grad der Hilfsbedürftigkeit bieten verschiedene Wohnformen ein unterschiedliches Maß an Hilfe und Unterstützung. Folgende Alternativen ermöglichen altersgerechtes Wohnen, das unter Umständen genau zu Ihren Vorstellungen passt:

  • Seniorengerechtes Wohnen im Generationenhaus
    In modernen, teilweise finanziell geförderten Wohnprojekten leben Jung und Alt gemeinsam unter einem Dach. Oft sind die Bewohner als Verein organisiert, der gemeinsam ein Objekt baut oder renoviert. Auch gibt es vielfach gemeinsame Freizeit- und Serviceangebote und gegenseitige Unterstützung. Ältere engagieren sich beispielsweise als Babysitter, jüngere übernehmen den Wocheneinkauf.
  • Pflege-WG: gemeinsames Wohnen im Alter
    Mehrere Pflegebedürftige ziehen zusammen und teilen sich Kosten für ambulante Pflege, zusätzliche Hilfsangebote (z. B. Haushaltshilfe, Freizeitangebote) und barrierefreie Umbauten. Die Gemeinschaft stellt somit ein angenehmes Wohnen im Alter sicher.
  • Betreutes Wohnen im Alter
    In diesen barrierefreien, oft sehr modernen Wohnanlagen bewohnen Sie Ihr eigenes Appartement oder Reihenhaus und können ein umfangreiches Serviceangebot (Putzfrau, Restaurant/Kantine, Sport und Bewegung, Kultur und Freizeit) nutzen. Angeschlossen ist oft eine Pflegestation. Allerdings sind diese Angebote relativ teuer. Verschiedene deutsche Organisationen (z. B. Ev. Johanneswerk) bieten betreutes Wohnen auch im Ausland an – oft für weniger Geld in schöner Umgebung und mildem Klima.

Altersgerechten Umbau frühzeitig planen

Wer sich dafür entscheidet, seine aktuelle Wohnung zu behalten, sollte die Möglichkeiten für einen barrierefreien Umbau überprüfen. Einen altersgerechten Umbau sollten Sie nicht auf die lange Bank schieben. Erstens bieten viele Maßnahmen bereits jüngeren Menschen deutlich mehr Komfort. Zweitens rechnet sich ein teurer Umbau umso eher, je länger Sie von den Maßnahmen profitieren können. Als Mieter müssen Sie in jedem Fall vorher Ihren Vermieter um Erlaubnis fragen. Insbesondere, wenn eine Badezimmer- oder Küchenrenovierung ansteht, sollten Sie bei der Neuplanung schon an später denken. Zu den wichtigsten Maßnahmen für seniorengerechtes Wohnen gehören

  • eine große, ebene Dusche anstatt einer Badewanne, idealerweise mit Klappsitz
  • rutschfeste Fliesen (kleinere Fliesen mit mehr Fugen sind empfehlenswert)
  • Platz für Sitzgelegenheiten und/oder Rollstuhl in Bad und Küche (beispielsweise vor dem Waschbecken, an der Arbeitsfläche)
  • Türen ohne Schwellen (Mobilität mit Rollstuhl, Gehwagen)
  • gute Beleuchtung und Haltegriffe, insbesondere im Bad, im Eingangsbereich und an Treppen

Machen Sie sich übers Wohnen im Alter rechtzeitig schlau

In vielen Städten und Kommunen gibt es Wohnberatungsstellen. Dort können Sie sich persönlich über sinnvolle Maßnahmen, Kosten und Finanzierungsmöglichkeiten für altersgerechtes Wohnen beraten lassen. Auch regionale Handwerkskammern oder Verbraucherzentralen bieten Beratungen an.

Zuschüsse gibt es möglicherweise aus der Pflegekasse, wenn durch den Umbau die häusliche Pflege erheblich erleichtert wird. Ob es für den Umbau zum seniorengerechten Wohnen zinsgünstige Kredite oder Zuschüsse gibt, hängt vom Bundesland und den geplanten Maßnahmen ab. In der Datenbank der KfW Förderbank können Sie gezielt nach Förderprogrammen suchen.

Tipp

Pflegende Angehörige haben die Möglichkeit bis zu zwei Jahre lang bei Ihrem Arbeitgeber, eine Familienpflegezeit zu beantragen und die Arbeitszeit auf bis zu 15 Stunden pro Woche zu reduzieren.