Der deutsche Arbeitsmarkt ist im Wandel! Immer mehr Menschen entscheiden sich gegen eine Festanstellung und bleiben als Selbstständige oder Kleinunternehmer ihr „eigener Chef“. Laut Statista wuchs die Zahl der Freiberufler (engl. Freelancer) in Deutschland von 514.000 im Jahr 1992 auf 1,47 Millionen im Jahr 2022. Die zunehmende Vernetzung und Digitalisierung dürften den Freiberufler-Bestand in den nächsten Jahren noch weiter wachsen lassen. Doch wo bekommen Freelancer eigentlich ihre Aufträge her?
5 Freelancer-Websites, die Sie kennen müssen
Webworker: im Netz auf Auftrags-Fang
Die Antwort auf diese Frage findet sich im World Wide Web. Denn hier haben sich im Laufe der Jahre große „Marktplätze“ für Freelancer und Auftraggeber entwickelt. Diese funktionieren stets nach dem gleichen Grundprinzip: Unternehmen oder Privatkunden stellen eine Ausschreibung ins Netz, mit der sie Fachkräfte für eine bestimmte Tätigkeit suchen. Freelancer können für diese Job-Offerten dann ein Angebot abgeben. Sind sich Auftraggeber und Auftragnehmer finanziell einig, wird der Auftrag umgesetzt. Die Online-Plattform behält dafür eine Vermittlungsprovision ein, die zumeist einen prozentualen Anteil vom Verdienst des Freiberuflers ausmacht.
Vor allem für klassische Webworker wie Texter, Fotografen oder Webdesigner lohnt sich der regelmäßige Besuch auf Freelancer-Portalen. Die Herausforderung besteht allerdings darin, die Spreu vom Weizen zu trennen. Dabei sollten Sie folgende Fragen im Hinterkopf behalten:
- Sind auf dem Portal genügend Auftraggeber mit spannenden und gut bezahlten Jobs vertreten?
- Wie hoch ist die Vermittlungsprovision (hier gibt es gewaltige Unterschiede)?
- Bietet das Portal Möglichkeiten, sich ausreichend über potenzielle Jobangebote und Auftraggeber zu informieren?
- Haben Freelancer auf dem Portal genügend Raum, um das eigene Portfolio darzustellen, Arbeitsproben abzulegen und persönliche Infos – wie eine berufliche Vita – zu hinterlegen?
Damit Sie bei Hunderten verfügbaren Projektbörsen nicht den Überblick verlieren, haben wir 5 wichtige Freelancer-Portale recherchiert, die Sie unbedingt kennen sollten.
1. XING Stellenmarkt
Eigentlich gab es für das bekannte Karrierenetzwerk ambitionierte Pläne, um eine eigene Stellenbörse für Projekt- und Freelanceraufträge an den Start zu bringen. „XING Projekte“ wurde allerdings im Februar 2018 in den normalen Stellenmarkt der Website integriert. Für Jobsuchende ist das jedoch kein Nachteil, denn auf dem XING Stellenmarkt finden Freelancer weiterhin tausende spannende Projektangebote aus ganz unterschiedlichen Branchen.
Um diese Aufträge von den angebotenen Voll- oder Teilzeitstellen zu separieren, müssen Sie lediglich in der Filterfunktion angeben, dass Sie ausschließlich an freiberuflichen Tätigkeiten interessiert sind. Daraufhin werden dann nur noch Freelancer- und Zeitarbeitsaufträge angezeigt. Der große Vorteil: Dieser Service kostet keine zusätzlichen Gebühren, Sie brauchen lediglich XING-Mitgliedschaft.
2. dasauge
„dasauge“ ist primär eine Spielwiese für kreative Freelancer wie Designer, Autoren, Multimedia-Experten, Fotografen und Marketing-Fachkräfte. Die Freelancer-Plattform gehört zu den Urgesteinen im deutschsprachigen Web und ist schon seit 1997 aktiv. Auf „dasauge.de“ können Freelancer sogar eine eigene „Werkschau“ mit Probeaufgaben und Referenzen erstellen, um sich bestmöglich für potenzielle Auftraggeber zu präsentieren. Sämtliche Funktionen sind kostenlos verfügbar. 2020 wurde dasauge erneut zum sechsten Mal in Folge zum Top-Karriereportal für Kreativjobs gewählt (FOCUS Spezial Gehalt & Karriere bzw. FOCUS Business 2015 bis 2020).
3. WorkGenius
Die Plattform WorkGenius ist eine Weiterentwicklung des ehemaligen Studenten-Portals MyLittleJob. Das Besondere an WorkGenius ist, dass hier Auftraggeber und Freelancer durch eine KI-getriebene Technologie (Künstliche Intelligenz) vermittelt werden: Nach Veröffentlichung eines Projekts wird ein Skill-basiertes Matching durchgeführt, um geeignete Freelancer schnellstmöglich ausfindig zu machen. Durch die automatisierten Prozesse ergeben sich auch für Sie als Freiberufler klare Vorteile: Ihnen wird direkt eine Liste passender Aufträge angezeigt, die zu Ihren Fähigkeiten passen. Ihre Bezahlung erhalten Sie bei einem erfolgreichen Auftrag innerhalb von 24 Stunden. Die Registrierung nehmen Sie kostenlos vor und verifizieren Ihren Account über Ihr XING- oder LinkedIn-Profil. WorkGenius behält vom ausgelobten Nettohonorar eine Provision ein.
4. freelancermap
freelancermap.de ist eine weitere große Projektbörse für Freiberufler aus dem deutschsprachigen Raum. Laut eigener Aussage sind dort mehr als 340.000 Nutzer registriert und aktuell gibt es über 7.000 offene Projekte. Eine Basismitgliedschaft auf freelancermap ist kostenlos. Die weiteren Preise finden Sie direkt auf der Website. freelancermap berechnet keine Vermittlungsgebühr. Besonders praktisch ist hier der automatisierte Projektagent, der neue und passende Ausschreibungen per E-Mail an Freelancer ausspielt. Besonders beliebte Aufgaben auf freelancermap kommen aus den Bereichen Kommunikation, Programmierung, Design und Management.
5. Freelancer.de
Freelancer.de bzw. Freelancer.com versteht sich als weltweit größter Freelancing- und Crowdsourcing-Marktplatz. Die Plattform verbindet Auftraggeber und Freelancer aus mehr als 247 Ländern und Regionen. Freiberufler können über die Jobsuche nach geeigneten Stellen suchen und einen Angebotsvorschlag abgeben. Es besteht die Wahl zwischen verschiedenen kostenfreien und -pflichtigen Mitgliedschaften. Freelancer.de berechnet Ihnen bei Festpreisprojekten und bei stündlichen Projekten eine Gebühr von 10 Prozent. Darüber hinaus fallen ggfs. weitere Gebühren für zusätzliche Leistungen an.