Steuererklärung in der Cloud: Diese Möglichkeiten gibt es
Die Vorteile der Online-Steuererklärung
Für viele Arbeitnehmer, Studenten und Freiberufler ist sie ein notwendiges Übel: die Steuererklärung. Die zu Recht viel gefürchtete deutsche Behördensprache ist daran nicht unschuldig. So kostet es viel Zeit, die Steuererklärung korrekt zu erledigen. Insbesondere Angestellte, die keine Pflichtveranlagung trifft, schrecken daher vor der Mühe zurück. Dabei ist gerade in Fällen wie diesen eine nicht unerhebliche Steuerrückerstattung zu erwarten.
Die Steuerklärung in der Cloud verspricht Abhilfe. Mittlerweile gibt es verschiedene Anbieter, die kostengünstige oder sogar kostenlose Online-Steuererklärungen anbieten. Sie alle vereint die folgenden Vorteile:
- Die Kosten für eine gewöhnliche Steuererklärung beschränken sich auf einen niedrigen bis mittleren zweistelligen Betrag. Der Steuerberater würde mit einem Vielfachen zu Buche schlagen.
- Umfangreiche Hilfestellungen erläutern schwer verständliche Paragrafen. Oft wird das Behördendeutsch in eine leicht verständliche Sprache übersetzt.
- Die Steuererklärung funktioniert komplett papierlos – und kann jederzeit standortunabhängig erfolgen.
- Spezielle Software muss in der Regel nicht installiert werden.
- Der Zeitaufwand beläuft sich bei überschaubaren Steuererklärungen auf weniger als 60 Minuten.
Tipp
Wer vonseiten des Finanzamts nicht zu einer Steuererklärung verpflichtet ist, der profitiert fast immer davon, eine solche abzugeben. Warum sich die Investition in eine Cloud-Lösung lohnt? Ganz einfach: Im Durchschnitt geht laut Statistischem Bundesamt eine freiwillige Steuererklärung mit einer Rückerstattung von rund 1.000 Euro einher.
Steuererklärung online: 3 Anbieter im Kurzporträt
Die Steuererklärung in der Cloud ist eine vergleichsweise junge Erscheinung. Das heißt aber nicht, dass die etablierten Online-Dienste noch an Kinderkrankheiten litten. Tatsächlich gelten die meisten Lösungen bereits als ausgereift. Sie führen Arbeitnehmer, Studenten, Freiberufler und Selbstständige zuverlässig durch ihre Steuererklärung. Wir stellen drei der etablierten Cloud-Lösungen vor:
- WISO Steuer: Die Steuersoftware von Buhl bietet viele Funktionen. Durch einen Abruf beim Finanzamt werden sämtliche dort gespeicherte Daten automatisch übernommen. Sogar Daten aus dem Bankkonto können mit entsprechender Erlaubnis vom System genutzt werden. Außerdem praktisch: Daten aus den Vorjahren lassen sich übernehmen, wenn WISO Steuer vorher bereits genutzt wurde. Die Kosten für WISO Steuer belaufen sich auf 35,99 Euro. Außerdem ist WISO Steuer als kostenlose Testversion mit eingeschränktem Nutzungsumfang erhältlich.
- Smartsteuer: Smartsteuer nutzt ein Interviewsystem, um Steuerpflichtige unkompliziert durch ihre Steuererklärung zu leiten – und das Maximum an möglichen Erstattungen herauszuholen. Das funktioniert gut und ist für 34,99 Euro verfügbar. Zumal der Cloud-Dienst zunächst kostenfrei die Steuerrückerstattung durch das Finanzamt berechnet. Zahlen muss nur, wer die entsprechende Erklärung tatsächlich elektronisch an das Finanzamt abschickt.
- Lohnsteuer kompakt: Lohnsteuer kompakt führt ebenfalls verständlich durch die Steuererklärung und wartet mit vielen Tipps zum Steuersparen auf. Besonders reizvoll an der Cloud-Lösung: Im Rahmen der Live-Berechnung sehen Sie, wie sich jede einzelne Eingabe auf die Steuerrückerstattung auswirkt. Kostenpunkt: 29,95 Euro für die Basis-Version (eine Steuererklärung im Steuerjahr Ihrer Wahl). Wie auch bei Smartsteuer lässt sich die Anwendung kostenlos testen, eine Gebühr fällt erst mit der Abgabe an das Finanzamt an.
Tipp
Wer so wenig Zeit wie möglich mit der Steuererklärung verbringen will, kann diese auch unterwegs auf dem Smartphone machen – mit entsprechenden Apps. Diese stehen den Cloud-Lösungen in puncto Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität in nichts nach.
Elster: Was kann der offizielle Online-Dienst der Finanzverwaltung?
Mit „Elster“ – ein Akronym für Elektronische Steuererklärung – betreibt die deutsche Finanzverwaltung ihren eigenen Online-Dienst. Dieser bleibt zwar kostenlos und funktioniert vergleichsweise einfach, ist aber keine wirkliche Alternative zu den genannten Tools. Der Grund: In puncto Benutzerfreundlichkeit besteht durchaus Optimierungspotenzial. Tipps, Tricks und Ratschläge zum Absetzen bestimmter Punkte gibt es keine. Die Investition in einen kommerziellen Cloud-Dienst mit hilfreicher Benutzeroberfläche lohnt sich daher fast immer. Gut zu wissen: Im Hintergrund arbeiten diese natürlich ebenfalls mit dem Elster-Protokoll, um eine rechtsgültige Steuererklärung ermöglichen zu können.
Steuererklärung in der Cloud: Besser auf Nummer sicher gehen
Die etablierten deutschen Cloud-Dienste zur Anfertigung der Steuererklärung gelten in datenschutzrechtlicher Hinsicht als sicher. Dennoch sollte jedes Cloud-Tool vor der Nutzung einem kurzen Check unterzogen werden. Achten Sie dabei insbesondere auf die folgenden Punkte:
- Die Daten werden nach deutschem Recht verschlüsselt und auf in Deutschland gehosteten Servern abgelegt.
- Die Übertragung erfolgt via HTTPS (SSL-Zertifikat) und mit starker 256-Bit-Verschlüsselung.
- Das Tool wird vom Finanzamt anerkannt.
- Es liegt eine TÜV-Zertifizierung vor.
Zudem empfiehlt sich eine kurze Internet-Recherche der Tools, um seriöse Anbieter zu identifizieren – und gegebenenfalls schwarze Schafe rechtzeitig zu erkennen.