Für den Start in die Selbstständigkeit haben Sie im Idealfall eine zündende Idee – wie zum Beispiel ein gefragtes Produkt, das Mehrwert bietet. Doch damit eine Geschäftsidee langfristig funktioniert, braucht es oftmals mehr: und zwar eine Unternehmenspositionierung. Durch eine klare Positionierung verschaffen Sie Ihrem Business eine Identität und bleiben in den Köpfen Ihrer Zielgruppe hängen. Mit diesen Tipps positionieren Sie Ihr Unternehmen erfolgreich am Markt.
Selbstständigkeit – Positionierung in 5 Schritten
Was bedeutet Positionierung?
Bei der Unternehmenspositionierung geht es um Alleinstellungsmerkmale – das können die Stärken und Qualitäten eines einzelnen Produkts, einer Marke oder der gesamten Organisation sein. Mit diesem USP („Unique Selling Proposition“) grenzen Sie sich eindeutig vom Wettbewerb ab.
Durch die Marktpositionierung verfolgen Sie somit das Ziel, Ihre Produkte und Dienstleistungen von anderen klar zu unterscheiden. Haben Sie zum Beispiel spezifisches Fachwissen, von dem Ihre Kundschaft profitieren kann? Was kann Ihr Produkt besser als das von der Konkurrenz? Beantworten Sie diese Fragen am besten so präzise wie möglich.
Warum ist die strategische Positionierung ein Muss?
Egal, ob Sie beispielsweise mit einem eigenen Fotostudio durchstarten oder Ihre Dienste als Freelancer:in im Webdesign anbieten möchten: Die strategische Unternehmenspositionierung ist ein wichtiger Schritt in die Selbstständigkeit. Denn selbst das beste Produkt verkauft sich nur mäßig, wenn es sich nicht von der Masse abhebt.
Eine strategische Positionierung bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:
- Sie etablieren dadurch eine starke Marke, die Ihrem Unternehmen mehr Bekanntheit und Vertrauen bei Ihrer Wunschkundschaft verschafft.
- Sie können Ihre Wettbewerbsvorteile herausarbeiten und sich in Ihrem Segment als Marktführer oder Marktführerin aufstellen.
- Durch eine klare Positionierung sparen Sie zudem Geld und Zeit, da Sie zum Beispiel Ihr Marketing konkret auf die Zielgruppe ausrichten können – und dadurch Streuverluste vermeiden.
Welche Positionierungsmodelle gibt es?
Es existieren mehrere Möglichkeiten, Ihr Business am Markt zu positionieren. Welche Positionierungsstrategie für Sie am besten geeignet ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehört Ihr Produkt beziehungsweise Ihre Dienstleistung und Ihre Kundengruppe. Wählen Sie daher ein Modell aus, das zu Ihrem Unternehmen passt und mit dem Sie sich langfristig von anderen abgrenzen können. Natürlich kann es auch mit der Zeit notwendig sein, die eigene Positionierung zu überdenken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Kundenansprüche ändern sich und Unternehmen wachsen – was heute funktioniert, kann daher morgen überholt sein.
Wie eine Marktpositionierung aussehen kann, stellen wir Ihnen im Folgenden anhand einiger anschaulicher Beispiele aus der Praxis vor.
Positionierung über Personal Branding
Falls Sie sich etwa als Unternehmenscoach oder Profi für digitales Marketing selbstständig machen, kann Personal Branding eine äußert erfolgreiche Strategie darstellen. Dabei steht die „Marke Ich“ im Mittelpunkt – Sie fokussieren sich also auf Ihre Persönlichkeit und Ihre Reputation.
Positionierung über den Preis
Ein weiteres beliebtes Positionierungsmodell ist der Preis. Je nach Zielgruppe wagen Sie entweder eine Niedrigpreisstrategie und positionieren Ihr Angebot mit besonders günstigen Preisen. Voraussetzung dafür ist, dass Sie dennoch gewinnbringend wirtschaften. Diesen springenden Punkt dürfen Sie nie aus den Augen verlieren. Oder aber Sie sprechen eine Klientel an, die den Preis als Indikator für Qualität wahrnimmt – und gerne mehr für Ihre Leistungen ausgibt.
Positionierung über Innovation
Gerade junge Start-ups profitieren oftmals davon, dass sie neuartige Produkte und Dienstleistungen anbieten. Falls Sie innovativ denken und die Welt mit Ihrer Geschäftsidee verändern wollen, schreiben Sie sich diese Eigenschaft auf die Fahne.
Positionierung über Service
In einigen Geschäftsfeldern bieten buchstäblich Hunderte von Unternehmen das gleiche Produkt an. Da hilft oftmals nur eine Strategie: Positionieren Sie sich durch einen herausragenden Service. Wenn Sie beispielsweise Elektrogeräte verkaufen, kümmern Sie sich auf Wunsch auch um Lieferung und Installation. Sie können auch kostenlose Tutorials zur Verfügung stellen, die Ihren Kunden und Kundinnen die Bedienung der neuen Geräte erleichtern. Kurzum: Suchen Sie sich einen Weg, der Ihren kundenorientierten Servicegedanken bestmöglich in den Fokus rückt.
Positionierung über Spezialwissen und Qualifikationen
Wer beispielsweise als Fachanwalt beziehungsweise Fachanwältin oder Unternehmensberater:in tätig ist, kann sich auf ein bestimmtes Marktsegment spezialisieren. Wenn Sie sich einen Namen auf Ihrem Gebiert machen, gewinnen Sie das Vertrauen Ihrer Zielgruppe und werden häufiger weiterempfohlen.
Unternehmenspositionierung: 5 Schritte zum Erfolg
Manchmal ist es gar keine leichte Aufgabe, sich von der Konkurrenz abzuheben. Hier kommt die Marktpositionierung ins Spiel: Damit bauen Sie Schritt für Schritt Ihr eigenes Image auf und differenzieren sich klar vom Mitbewerb in Ihrer Branche und in Ihrem Bereich.
Schritt 1: Wofür steht Ihr Business und Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung?
Notieren Sie sich, was Sie gut können, weshalb Sie sich für die Selbstständigkeit entschieden haben und was Ihre Vision ist. Dabei schauen Sie sich also an, wo Sie gerade stehen – und auch, was Sie erreichen möchten.
Schritt 2: Wie sieht das Wettbewerbsumfeld aus?
Führen Sie eine Marktanalyse durch und finden Sie heraus, welche Alternativen es zu Ihrem Angebot gibt. Dabei hilft Ihnen eine SWOT-Analyse, mit der Sie Ihre Stärken und Schwächen den Chancen und Risiken des Marktes gegenüberstellen.
Schritt 3: Was sind Ihre USPs?
Überlegen Sie sich, welche Alleinstellungsmerkmale Sie vorzuweisen haben und wodurch Sie sich von anderen differenzieren. Formulieren Sie diese besonderen Eigenschaften auch aus Kundensicht. Dabei können Sie zum Beispiel die Frage beantworten, warum Kunden und Kundinnen gerade zu Ihnen anstelle der Konkurrenz kommen und was Sie anbieten, das sonst niemand hat.
Schritt 4: Wer gehört zu Ihrer Zielgruppe?
Grenzen Sie Ihren Zielmarkt so genau wie möglich ein und entscheiden Sie, welche Personen Sie am wahrscheinlichsten mit Ihrem Produkt oder Ihrer Dienstleistung ansprechen werden.
Schritt 5: Welche Positionierungsstrategie passt zu Ihnen?
Nun tragen Sie die Erkenntnisse zusammen, die Sie aus den vorherigen Schritten erlangt haben. Bringen Sie Ihre Positionierungsstrategie in einem kurzen Statement zu Papier, um daraus sinnvolle Maßnahmen für Marketing etc. abzuleiten.
Tipp
Wichtig ist in jedem Fall, dass es nicht nur bei einem guten Vorsatz bleibt. Machen Sie es sich daher zur Routine, regelmäßig zu überprüfen, ob Ihr Handeln und Ihre Positionierungsaussage noch übereinstimmen.