In der heutigen digitalen Welt rücken Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram und TikTok als Marketingkanäle immer mehr in den Vordergrund. Und obwohl die sozialen Netzwerke auf den ersten Blick recht ähnlich erscheinen mögen, ergeben sich bei genauerem Hinsehen wichtige Unterschiede. Daher sollten Sie sich vorab genau darüber informieren, auf welchem Social-Media-Kanal Sie Ihre Zielgruppe mit welchen Maßnahmen am besten abholen.
Welcher Social-Media-Kanal passt zu meinem Business?
Vorteile von Social Media für Ihr Marketing
Als Marketingkanal bietet Social Media Ihnen im Allgemeinen folgende Vorteile:
- Spricht eine digital aktive Zielgruppe an.
- Generiert direktes Feedback durch Kommentarfunktionen.
- Lädt zur Interaktion ein.
- Bietet eine schnelle Verbreitung über digitale Freundes- und Bekanntenkreise.
- Schaltet Werbung durch Algorithmen besonders effektiv.
Wichtige Social-Media-Kanäle im Überblick – wo finde ich meine Zielgruppe?
Insbesondere zwischen der jüngeren und älteren Generation unterscheiden sich die Vorlieben bei der Social-Media-Nutzung. Betrachten Sie daher Ihre Zielgruppe sehr genau und vergleichen Sie diese mit den folgenden Beschreibungen für die wichtigsten Kanäle. Stellen Sie sich für die Wahl des passendes Kanals folgende Fragen:
- Wie alt ist meine Zielgruppe?
- Welche Interessen hat sie?
- Wie interagiert sie digital (z. B. Text, Fotos, Videos)?
- Worauf legt sie besonderen Wert?
Tipp
Gerade bei der Ansprache von jüngeren Zielgruppen sollten Sie keinesfalls auf soziale Netzwerke in Ihrer Marketingstrategie verzichten: 30 Prozent der 14- bis 29-Jährigen liken, teilen und posten etwas oder schauen sich regelmäßig Feeds in Social Media an. Bei den 30- bis 49-jährigen Frauen und Männern ist es weniger als die Hälfte (13 Prozent). Ab dem 50. Lebensjahr bleiben nur noch vier Prozent aktiv (ARD/ZDF-Onlinestudie 2021).
Als Mutter aller sozialen Netzwerke ist Facebook mit etwa 2,9 Milliarden aktiven Usern noch immer die meistgenutzte Plattform bei der Bevölkerung ab 30 Jahren. Sie können dort Beiträge teilen, Veranstaltungen erstellen, eine Gruppe gründen oder eine Story für 24 Stunden kreieren. Facebook bietet außerdem kostenlose Business Tools und Insights zu der Performance Ihres Unternehmens-Accounts.
Jedoch ist hier zu beachten, dass die Facebook-Nutzung laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2021 in den letzten Jahren gerade in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen um sieben Prozentpunkte eingebrochen ist. Jüngere Zielgruppen erreichen Sie inzwischen besser über andere Plattformen. Warum also nicht Instagram-User von Ihrem Unternehmen begeistern und ihnen neue Denkanstöße bieten?
Junge Erwachsene treffen Sie vorwiegend auf Instagram an. Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2021 ist unter den 14- bis 29-Jährigen das multimediale soziale Netzwerk das meistgenutzte in Deutschland. Als Tochterunternehmen von Facebook basiert Instagram hauptsächlich auf Bild- und Videomaterial – wie beispielsweise sogenannten Reels mit kurzen Textbeschreibungen. Text spielt daher auf Instagram eine eher untergeordnete Rolle. Achten Sie hier besonders auf ein optisch ansprechendes Design Ihres Accounts und eine eigene Bildsprache.
Nutzer suchen in dieser lebendigen Community vorwiegend nach Inspiration und Unterhaltung. Für Ihre Produkte und Dienstleistungsangebote profitieren Sie daher von einem besonders kreativen Werberaum.
Gut zu wissen: Facebook und Instagram, WhatsApp gehören zu Meta Platforms, Inc.
TikTok
Die Plattform TikTok ist der Mega-Trend der letzten Jahre. Seit dem Zusammenschluss mit der App musical.ly im Jahr 2018 hat sie sich unter Jugendlichen wie ein Lauffeuer verbreitet. Zu Beginn beschränkte sich die Vorgänger-Applikation auf das Drehen kurzer Playback-Videos. Heute spielen auf TikTok auch große Unternehmen oder Nachrichtenagenturen ihre Inhalte aus. Neben den anfänglichen Sing-und Tanzvideos sind dort inzwischen auch sportliche und artistische sowie tierische und lustige Video-Clips mit einer Länge von fünf bis sechzig Sekunden zu finden. Diese werden oft mit speziellen Filtern oder Effekten aufbereitet und in Dauerschleife wiedergegeben.
Vor allem in der Generation Z (gemeint sind damit die Jahrgänge 1997 bis 2012) hat sich die Plattform zu einer sehr bedeutsamen Social-Media-App entwickelt. Das Wachstum der Social-Media-Plattform ist beachtlich. Laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2021 stieg die tägliche Nutzung von TikTok in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen von 2020 auf 2021 um zwölf Prozentpunkte an. Die Relevanz von TikTok sollte daher mit Blick auf die Zukunft nicht unterschätzt werden.
Für eine Marketing-Strategie ist TikTok besonders wegen der lockeren und spielerischen Inhalte interessant. Die App bietet Ihnen die Chance, Ihre potenzielle und bestehende Kundschaft auf einer völlig neuen Ebene zu erreichen und abzuholen. In einer Welt, in der es zunehmend schwierig wird, die Aufmerksamkeit der Nutzer zu gewinnen, kann dieser Weg neue Türen öffnen.
Unter den Social-Media-Plattformen ist LinkedIn weltweit mit 756 Millionen Usern das wichtigste Business-Netzwerk. Menschen, die hier aktiv sind, suchen nicht nach Unterhaltung und möchten auch nicht von lockeren Inhalten berieselt werden. Sie informieren sich vielmehr rund um ihr eigenes Berufsleben und das ihres sozialen sowie beruflichen Umfelds. Sie tauschen sich mit potenziellen Kooperationspartnern oder Arbeitgebern aus, suchen nach einem neuen Job oder schreiben Stellenanzeigen aus.
Die Kommunikation auf diesem Social-Media-Kanal richtet sich daher vor allem an Verantwortliche von Unternehmen und deren Mitarbeitende. Teilen Sie hier seriöse und informierende Inhalte, um auf Ihr Business aufmerksam zu machen.
Auch der Mikroblogging-Dienst Twitter darf in einem Überblick über relevante Social-Media-Plattformen nicht fehlen. Einen großen Bekanntheitsschub erhielt die App vermutlich durch den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der seine Meinung und Ankündigungen häufig zuerst über diese Plattform mit der Welt teilte. Bei Twitter liegt der Hauptfokus der Inhalte auf Textbeiträgen. Die Kunst ist es, die Follower mit einer kurzen und prägnanten, textbasierten Aussage zu überzeugen. Bild- und Videomaterial sind hier eher Beiwerk. Heute dürfen die sogenannten Tweets eine maximale Zeichenlänge von 280 Zeichen aufweisen. Passende Hashtags ermöglichen eine schnellere Vernetzung und steigern die Reichweite erheblich. Twitter zählt laut der ARD/ZDF-Onlinestudie 2021 mit einer täglichen Nutzung von zwei Prozent in Deutschland nicht zu den meistgenutzten Social-Media-Plattformen.
3 Fallbeispiele für die Wahl von Social-Media-Kanälen
Versuchen Sie nicht, auf allen Kanälen aktiv zu sein. Konzentrieren Sie sich lieber auf wenige, für Ihre Zielgruppe relevante Kanäle. Bespielen Sie diese regelmäßig mit hochwertigen Inhalten und passen Sie die Kommunikation auf jedem einzelnen Kanal individuell an die dortigen Nutzer an. So könnte die Wahl des passenden Kanals aussehen:
- Haben Sie beispielweise einen kleinen Laden, in dem Sie Dekoration verkaufen oder ein Café mit einer stylishen Atmosphäre, bieten sich die Plattform Instagram und je nach Alter der Zielgruppe gegebenenfalls auch Facebook als Marketing-Kanal an.
- Vermarkten Sie ein cooles physisches Produkt, das sich an eine jüngere Zielgruppe richtet, versuchen Sie die Funktionalität in einem TikTok-Video originell und kreativ darzustellen.
- Arbeiten Sie dagegen mit Daten und Statistiken, bietet sich eine seriöse Erläuterung Ihrer Arbeit auf LinkedIn an.
Versuchen Sie zu verstehen, wo sich Ihre Zielgruppe am ehesten aufhält und holen Sie sie genau dort mit den passenden Inhalten ab. Und bedenken Sie: Social Media lebt von Kontinuität. Erstellen Sie einen Marketingplan und damit regelmäßigen Content, um bei Ihren Followern „im Gespräch“ zu bleiben!