In-App-Käufe – In­halte und Abonne­ments für Apps

  • Bei zahlreichen Apps auf dem Smartphone oder Tablet gibt es heute In-App-Käufe: Damit können Sie zusätzliche Funktionen freischalten, Inhalte kaufen und Abos abschließen.
  • In-App-Käufe gehören zu den wichtigsten Einnahmequellen für Entwickler. Ob die Zusatzleistungen ihr Geld wert sind, sollten Sie allerdings vor jedem Klick prüfen.
  • Lesen Sie hier, worauf es bei der Nutzung kostenpflichtiger Dienste für Apps ankommt und wie Sie Kostenfallen vermeiden.

Unser Tipp

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Was sind In-App-Käufe?

Ganz einfach – viele Apps bieten die Möglichkeit an, bestimmte Premium- oder Zusatzfunktionen gegen Gebühr zu erwerben. Dieser Trend begann ursprünglich mit Handyspielen für Android- und iOS-Smartphones. Spiele-Apps zählen zu den ersten Anwendungen, die In-App-Käufe etablierten und damit ein ertragreiches Geschäftsmodell schufen.

Das funktioniert so: Nachdem Sie eine App heruntergeladen haben, können Sie hier verschiedene virtuelle Gegenstände, Dienste oder Abonnements freischalten. Die Features bezahlen Sie zum Beispiel mit einer hinterlegten Debit- bzw. Kreditkarte oder mit Ihrem iTunes-Guthaben. App-Entwickler haben dieses Konzept als lukrative Einnahmequelle entdeckt.

Wie viel Geld verdienen Entwickler mit In-App-Käufen?

Unzählige Apps eröffnen die Möglichkeit, die Funktionen durch In-App-Käufe zu erweitern. Pioniere auf diesem Gebiet waren eigentlich Spieleerfinder: Kultgames wie „Clash of Clans“ oder „Candy Crush Saga“ erzielten schon im Jahr 2012 Gewinne, indem ungeduldige Spieler virtuelle „Juwelen“ oder „Booster“ kaufen konnten. Diese Dinge dienen dazu, den Spielverlauf zu beschleunigen oder zu vereinfachen. Es gibt mittlerweile kaum noch Online-Games, die keine In-App-Käufe anbieten. Das Micropayment-Bezahlmodell hat sich längst zum Milliardenmarkt entwickelt.

Zahlen gefällig? Im Jahr 2022 erwirtschaftete der deutsche App-Markt insgesamt 3,4 Milliarden Euro Umsatz – davon entfielen laut IT-Branchenverband Bitkom 78 Prozent auf In-App-Käufe. Die einzelnen Kaufbeträge sind dabei zwar meist gering. Doch bei gut 2,5 Millionen Apps im Google Play Store und rund 2 Millionen Anwendungen im Apple App Store lautet das Motto dieser Erfolgsstory wohl: Die Masse macht’s.

Welche Apps haben In-App-Käufe?

Bei solchen Zahlen ist es nicht verwunderlich, dass auch andere App-Entwickler außerhalb des Mobile-Gaming-Marktes das Einkommenspotenzial von In-App-Käufen für sich entdeckt, haben:

  • Microsoft bietet Kunden beispielsweise an, per In-App-Kauf Office-365-Abos abzuschließen bzw. zu verlängern.
  • Fitness-Apps wie Runtastic, Daily Yoga oder 7Mind nutzen In-App-Käufe, um das Sporterlebnis für Kunden noch „smarter“ zu machen.
  • Bildbearbeitungs-Apps enthalten häufig kostenpflichtige Filter, Animationen und Tools. Dazu gehören z. B. Pixlr und FaceApp.

Was kann ich mit In-App-Käufen erwerben?

Generell lassen sich In-App-Käufe in mehrere Kategorien unterteilen.

Aufbrauchbare In-App-Käufe sind u. a.

  • virtuelle Spielwährungen,
  • Hints und Lösungshilfen,
  • Lebens- und Erfahrungspunkte (vor allem bei Online-Rollenspielen),
  • Hilfsmittel zur Spielvereinfachung oder -beschleunigung und
  • generelle Guthaben (Amazon Coins o. ä.).

Die nicht aufbrauchbaren In-App-Käufe umfassen

  • Programm-Upgrades auf die Pro-Version,
  • das Ausblenden von Werbeinhalten,
  • neue Spielcharaktere, Waffen oder Welten und
  • das Freischalten von Bonusleveln.

Hinweis: Oftmals handelt es sich bei In-App-Käufen um Abonnements, die sich zum Beispiel monatlich oder jährlich verlängern. Schauen Sie daher genau hin, wenn Sie ein Abo freischalten.

 

Wie funktioniert der In-App-Kauf?

Um in einer App Einkäufe zu tätigen, müssen Sie nur einmal Ihre Zahlungsinformationen im Google Play Store bzw. Apple App Store hinterlegen. Schritt-für-Schritt-Anleitungen dazu finden Sie im Internet. Als Zahlungsmethode lässt sich entweder eine Kredit- oder Debitkarte nutzen. Sie können ein Guthaben aufladen oder Ihre Rechnung per PayPal begleichen. Für den App-Store-Log-in bei Apple benötigen Sie außerdem Ihre Apple-ID. Beide Anbieter akzeptieren zusätzlich eine direkte Abrechnung über den Mobilfunkanbieter. Ihre In-App-Käufe tauchen dann auf der monatlichen Handyrechnung auf.

Kritiker sehen hier ein großes Manko: Falls Ihr Handy unzureichend gesichert ist, lassen sich In-App-Käufe auch aus Versehen tätigen. Besonders anfällig dafür sind Kinder, die auf Mamas oder Papas Tablet Spiele mit In-App-Kauf-Funktion nutzen. Aus diesem Grund sollten Sie einige Sicherheitsvorkehrungen treffen, damit keine böse Überraschung droht.

 

In-App-Käufe de­aktivieren

Mit nur wenigen Klicks können Sie In-App-Käufe sperren und so verhindern, dass Ihr Nachwuchs unbemerkt teure Käufe tätigt:

  • Beim iPhone oder iPad vermeiden Sie unautorisierte In-App-Käufe, indem Sie eine Kindersicherung einrichten und die entsprechenden Beschränkungen definieren. Gehen Sie dazu in die Einstellungen auf dem jeweiligen Gerät und öffnen Sie die „Bildschirmzeit“. Dort wählen Sie entweder die Option „nicht erlauben“ für In-App-Käufe aus oder legen ein Passwort fest.
  • Bei Android funktioniert das über den Google Play Store und die Einstellung „Bestätigung von Käufen“. Damit aktivieren Sie die Passwort-Abfrage für jeden In-App-Kauf.

Tipp

Nutzen Sie unbedingt einen Passwortschutz, um unautorisierte oder unbeabsichtigte In-App-Käufe zu verhindern. Ebenso sollten Sie die Drittanbietersperre aktivieren. So vermeiden Sie, dass betrügerische Software auf Ihrem Smartphone landet!

Vorsicht vor In-App-Abzocke

So schön und praktisch In-App-Käufe auch sein mögen – leider ruft die Chance auf das schnelle Geld auch einige unseriöse Anbieter auf den Plan. Kostenfallen drohen vor allem bei Abonnements, die sich nach einer kostenlosen Testphase automatisch in ein kostenpflichtiges Abo umwandeln.

Generell gibt es ein paar Tipps zu beachten, um nicht in die Kostenfalle bei In-App-Käufen zu tappen:

  • Informieren Sie sich über die Konditionen und Kündigungsfristen bei Abonnements, bevor Sie den Kauf in der App bestätigen.
  • Wenn Sie eine Testversion kostenlos nutzen möchten, müssen Sie in der Regel Ihre Zahlungsinformationen hinterlegen. Denn nach der Testphase beginnt meist direkt ein gebührenpflichtiges Abonnement. Stellen Sie sich eine Erinnerung (z. B im Kalender auf dem Smartphone) ein, um das Abo rechtzeitig zu kündigen.
  • Behalten Sie Ihre Kaufhistorie für In-App-Käufe bzw. Ihre Handyrechnung im Blick.
  • Falls Sie gerne In-Game-Käufe tätigen und nicht zu viel Geld ausgeben wollen, setzen Sie sich ein wöchentliches oder monatliches Limit. Bei Android-Geräten lässt sich ein Budget für Google Play-Ausgaben in der App einrichten.