Microjobs – nebenbei Geld verdienen

Immer mehr Unternehmen, die ihr Geld mit Webinhalten oder onlinebasierten Dienstleistungen verdienen, benötigen Daten, Informationen oder Web-Content in rauen Mengen. Auch Meinungs- und Marktforscher sind zur Sicherstellung aussagekräftiger Ergebnisse auf die Unterstützung möglichst vieler Menschen angewiesen. Und wer anderen hier und da eine digitale Gefälligkeit leistet, bekommt sogar einen Gegenwert dafür – in Form von Geld, Bonuspunkten oder Gutscheinen.

Kleinteiliges Arbeiten in der Crowd – als Hobby und/oder Zeitvertreib

Vor dem Hintergrund des gesetzlich festgeschriebenen Stundenlohns sehen die Kritiker von Microjob-Portalen eine neue, digitale Form der Ausbeutung. Doch eine stundenweise Vergütung findet ohnehin nicht statt, vielmehr erhält der Microjobber für jeden erledigten Auftrag zwischen 1 Cent und wenigen Euro. Einige Jobs sind in Minuten oder gar Sekunden erledigt. Andere können durchaus eine oder mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

Der ebenfalls für diese Art von Jobs gebräuchliche Begriff Clickworker beschreibt ganz gut, worum es in den meisten Fällen geht: Mit einigen wenigen Klicks oder Fingertipps erfüllt der Microjobber kleine Aufgaben, die er sich per App zuteilen lässt und innerhalb eines festgelegten Zeitlimits zuverlässig erledigt. Wer grundsätzlich an dieser Art des Geldverdienens interessiert ist, meldet sich üblicherweise auf mehreren solcher Portale an. Die Recherche geeigneter Jobs gehört dann zum Zeitaufwand dazu – und je lukrativer ein Job vergütet wird, desto mehr Konkurrenz besteht natürlich unter den Jobbern. Beim Anbieter bzw. Vermittler solcher Dienste richtet sich der Microjobber ein entsprechendes Guthaben-Konto ein. Sind eine bestimmte Punktzahl oder ein festgelegter Mindestbetrag erreicht, wird die Summe entweder auf ein PayPal-Konto oder direkt auf das hinterlegte Girokonto überwiesen.

Ohne Microjobber geht es oft nicht

Wenn riesige Mengen an Daten oder Einzelrecherchen benötigt werden, ist diese Art der Arbeitsteilung – auch als Microtasking oder Crowdsourcing bezeichnet – oft tatsächlich alternativlos. Die kleinen, in der Regel anspruchslosen Jobs würden, als Aufgaben an wenige festangestellte Mitarbeiter verteilt, auf Dauer ermüdend, monoton und nicht wirklich erfüllend wirken. Wer mag sich schon acht Stunden am Tag Werbeanzeigen anschauen und Fanseiten liken?

Als gelegentliche Freizeitjobs ausgeführt, belasten sie hingegen nicht. Im Gegenteil. Fast schon zu den Klassikern in diesem Markt zählt das sogenannte Mystery Shopping. Dabei geht es darum, durch den Kauf eines Produkts in einem Geschäft vor Ort das Verhalten des Verkaufs- und Servicepersonals zu überprüfen. Die Ergebnisse werden in Form von Onlineformularen oder kleinen Kurzberichten an den Auftraggeber weitergeleitet. Die Kosten für den Einkauf – wenn ein solcher vorgesehen ist –, werden zurückerstattet. Passionierte Shopping-Queens können somit ihre Leidenschaft gegen ein kleines Honorar ausleben.

Tipp

Gehen Sie spielerisch an das Thema Microjobbing heran. Es gibt immer mehr Vermittlungsportale solcher Crowdjobs – da ist auch für Sie mit Sicherheit etwas Passendes dabei, um die Haushaltskasse etwas aufzupeppen.

Microjob-Anbieter im Überblick

Neben Jobs, die sich tatsächlich ganz einfach per Smartphone oder Tablet erledigen lassen, gibt es am PC die Möglichkeit, sich als Clickworker zu betätigen. Insbesondere Text- und Korrekturleistungen erfordern dann doch den Komfort einer PC-Tastatur oder Maus. Im Folgenden stellen wir einige Apps und Plattformen vor, die Microjobs anbieten, für die keine besonderen beruflichen Qualifikationen oder Talente erforderlich sind. Dabei liegt es im Ermessen des Microjobbers, wie sympathisch oder ethisch vertretbar ihm die jeweiligen Aufgaben erscheinen. Fast alle Anbieter von Microjobs bilden durch Bonus-Systeme für Vielnutzer zusätzliche Anreize. Verbreitet sind auch Punktesysteme, mittels derer ein Clickworker seinen Status verbessern kann und lukrativere Jobs zugewiesen bekommt.

appJobber und Streetpotr vermitteln Aufgaben rund ums Shoppen. Dazu gehören das Dokumentieren von Produktplatzierungen und Preisauszeichnungen im Regal von Einkaufsmärkten ebenso wie das Mystery Shopping oder das Testen von Produkten. Aber auch handfeste Aufgaben, zum Beispiel das Platzieren von Werbematerialien oder Überprüfen von Promotion- und Verkaufsdisplays, können als Aufgaben anfallen.

Paidlikes und Fanslave verdienen Geld mit gekauften Likes auf Facebook oder Twitter- und Instagram-Followers sowie YouTube-Abonnenten. Wer hier als Microjobber tätig wird, bekommt zwischen 2 und 6 Cent für einen „bestellten“ Click. Unter ambitionierten und ehrlichen Social-Media-Fachleuten ist das Kaufen von Likes allerdings verpönt.

Euroclix ist zum einen ein Cashback-Anbieter für Online-Käufe, wodurch man sich attraktive Punkte, also „Clix“ sichern kann, die ab einer bestimmten Höhe auch in Euro ausbezahlt werden können. Daneben kann man als Euroclix-Mitglied kleine Cent-Beträge durch die Teilnahme an Umfragen, Gewinnspielen oder durch die Lesebestätigung von Werbe-E-Mails verdienen.

EntscheiderClub heißt ein Portal, das sich auf Online-Umfragen zur Erforschung von Produkt- und Markttrends spezialisiert hat. Die Microjobber dieses Anbieters erhalten Zugang zu Online-Fragebögen unterschiedlicher Auftraggeber aus den Bereichen Markt- und Meinungsforschung.

Swagbucks verfolgt ein ähnliches Geschäftsmodell, vergütet statt Geld allerdings Bonuspunkte. Diese lassen sich in Einkaufsgutscheine für Onlineshops umwandeln.

Clickworker und Mechanical Turk, Letzteres ein Amazon-Unternehmen, vergeben Kleinstaufträge wie Web-Recherchen, das Klassifizieren oder Untertiteln von Bildern oder Verschlagworten von Web-Texten. Auch das Überprüfen von Links im Internet oder Transkribieren von Audio-Dateien erledigen die Mitglieder dieser Microjob-Portale.

Minimaler Verdienst – bei maximaler Freiheit

Grundsätzlich können Rentner ebenso wie Studenten, Arbeitslose oder Hausfrauen und -männer von diesem Modell profitieren. Manche Portale erlauben sogar schon Jugendlichen ab 14 Jahren, ihr Taschengeld etwas aufzubessern. Attraktiv ist vor allem die flexible, freie Zeiteinteilung. Bis auf die Tatsache, dass ein angenommener Job zeitnah abgeliefert werden muss, bestehen keinerlei Verpflichtungen.
Zu beachten ist unbedingt, dass seriöse Anbieter die Kosten für Testkäufe erstatten, wenn diese zur Erledigung eines Auftrags notwendig sind. Wer diese Form des Arbeitens als Zeitvertreib zwischendurch nutzt und keine allzu hohen Erwartungen stellt, wird sich über den kleinen Nebenverdienst freuen, der im Übrigen ab einer gewissen Höhe als Einkommen zu versteuern ist.