- Wer im Internet einen Account anlegt, sollte schauen, dass nicht überall das gleiche Passwort verwendet wird.
- Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie ein sicheres Passwort anlegen.
- Zusätzlich sollten Sie schauen, dass bei dem Account die 2-Faktor-Authentifizierung angeschaltet ist, um mehr Sicherheit beim Login zu gewährleisten.
Datensicherheit: So schützen Sie Ihre persönlichen Daten
9 Tipps für ein sicheres Passwort
Eigentlich sollte es klar sein: Ein gutes Passwort ist die entscheidende Bastion gegen den Missbrauch persönlicher Daten. Umso erschreckender ist, wie lax viele Nutzer mit dem Thema Passwortsicherheit umgehen. Selbst gröbste Fauxpas sind leider nach wie vor an der Tagesordnung. Wir geben Ihnen neun Dos und Don’ts an die Hand, die Sie beim Setzen von und im Umgang mit Passwörtern stets beachten sollten.
- Verwenden Sie keine Allerweltspasswörter wie „Passwort“, „12345“ oder „hallo“. Diese können Datendiebe selbst ohne Hilfsmittel in Sekundenschnelle knacken.
- Neben besagten Allerweltspasswörtern sind persönliche Angaben in einem Passwort keine gute Idee. Vermeiden Sie es, Ihren eigenen Namen oder die Namen von Familienmitgliedern als Passwort zu nutzen. Gleiches gilt für den Namen Ihres Haustiers sowie für Geburtsdaten.
- Setzen Sie auf verschiedene Zeichenklassen. Nutzen Sie sowohl Groß- und Kleinbuchstaben als auch Zahlen und Sonderzeichen.
- Hängen Sie Sonderzeichen und Zahlen nicht einfach ans Ende des Passwortes, sondern nutzen Sie diese schon früher.
- Benutzen Sie Sonderzeichen oder Zahlen auch mal als Buchstabenersatz, bspw. eine 3 statt einem E.
- Verzichten Sie auf Passwörter, die weniger als sieben Zeichen haben. Mittels spezieller Programme können diese in wenigen Minuten geknackt werden. Ideal sind 15 Zeichen oder mehr.
- Nutzen Sie keine Wörter aus dem Wörterbuch.
- Verwenden Sie bei jedem Online-Dienst ein anderes Passwort.
- Speichern Sie Ihre Passwörter keinesfalls unverschlüsselt (etwa in Form einer Excel-Liste) auf dem PC. Diese können nicht nur von anderen Computer-Nutzern, sondern beispielsweise auch von einem Trojaner ausgespäht werden.
Tipp
Die hier aufgeführten Kennwörter sollten Sie meiden! Die 2024 am meisten verwendeten Passwörter können Sie hier einsehen.
Passwortmanager – der Generalschlüssel für größere Datensicherheit
Zugegeben, es ist gar nicht so leicht, sich für jeden Online-Account ein neues komplexes Passwort auszudenken und zu behalten. Die sicherheitstechnisch höchst problematische Wiederverwendung gleicher oder sehr ähnlicher Passwörter ist jedoch nicht die einzige Alternative. Abhilfe schafft vielmehr ein Online-Passwortmanager. Der Clou: Mit einem entsprechenden Programm müssen sich Nutzer lediglich ein Passwort merken – den Zugang zum Passwortmanager selbst. Kennwörter speichert und verschlüsselt ein solcher Passwortverwalter automatisch.
Sowohl Google als auch Apple sowie Windows stellen eine eigene Version eines Passwortmanagers den Nutzern Ihrer Geräte und Betriebssystemen zur Verfügung. Es gibt jedoch auch Drittanbieter mit entsprechenden Apps, wie bspw. Bitwarden oder 1Password.
Wie können Passwörter geknackt werden?
Sie können sich nicht vorstellen, dass Passwörter ohne große Schwierigkeiten geknackt werden können? Da sind Sie leider auf der falschen Spur. Mittels von drei Methoden schaffen es Betrüger, an Passwörter zu kommen:
- Brute-Force-Attacken: Sofern ein Login im Internet unendliche Anmeldeversuche zulässt, versuchen Betrüger eine herausgefundene Mail-Adresse mit einer Liste von Passwörtern zu matchen. Das sind oft Standardwerke, wie bspw. der Duden, aber auch Passwörter aus vorherigen Datenleaks.
- Keylogger: Sollte sich Malware auf Ihrem Rechner eingenistet haben (z. B. durch den Download einer unsicheren Datei) kann dieser die Tastaturnutzung ausspionieren und so den Hackern Passwörter mitgeben.
- Phishing-Attacken: Bei dieser Methode werden Sie auf eine Webseite weitergeleitet, die wie eine offizielle Seite aussieht und Sie werden darum gebeten, Ihre Logindaten einzugeben.
Mehr Datensicherheit mit der 2-Faktor-Authentifizierung
Ein komplexes, häufig geändertes Passwort und die Nutzung eines Passwortmanagers machen es Datendieben schwer. Noch weiter erhöhen lässt sich die Datensicherheit mit der Nutzung einer 2-Faktor-Authentifizierung. Diese ist inzwischen bei vielen Anbietern Standard.
Neben der Eingabe eines Passworts ist eine zusätzliche Authentifizierung nötig. In der Regel wird Ihnen per SMS oder E-Mail ein Code zugesandt, den Sie einmalig beim Login zusätzlich eingeben müssen. Sofern die Hacker also keinen Zugriff auf Ihre Mails oder Ihr Handy haben, nützt ihnen auch das Passwort nichts.
Teilweise nutzen Anbieter auch einen so genannten Authenticator. Es gibt verschiedene Apps wie Authy, Google Authenticator oder den Microsoft Authenticator, bei denen alle 30 Sekunden ein neuer Code generiert wird, den Sie dann beim Login angeben müssen.
Zeit sparen bei der Online-Registrierung?
Nicht nur das Ausdenken eines neuen Passworts kann lästig sein. Auch das ständige Eingeben der persönlichen Daten bei der Nutzung eines neuen Online-Dienstes ist ein echter Zeitfresser. Schneller geht es via Facebook-, Apple oder Google-Login. Wer diese Möglichkeiten nutzt, erlaubt es den US-Konzernen, die dort hinterlegten Daten zur eigenen Person weiterzugeben. Hier muss der Komfort gegen die Frage des Datenschutzes abgewogen werden.
Datendiebstahl: Einen hundertprozentigen Schutz gibt es nicht
Sichere Passwörter, die 2-Faktor-Authentifizierung und ein sorgsamer Umgang bei der Weitergabe persönlicher Daten sind die Grundpfeiler der Datensicherheit. Einen hundertprozentigen Schutz gegen Datendiebstahl und Datenmissbrauch im Netz gibt es für Verbraucher aber wahrscheinlich nicht. Wird ein Online-Dienst Opfer eines erfolgreichen Cyberangriffs, kann dies auch die eigenen Daten betreffen. Die gute Nachricht: Sie können im Internet prüfen, ob Ihre E-Mail-Adresse bereits gehackt wurde. Das geht beispielsweise auf der Website haveibeenpwned.com. In diesem Fall sollten Sie umgehend das Passwort ändern und dabei die o. g. 9 Tipps für ein sicheres Passwort berücksichtigen.