- Betrugsmaschen bei Paketen kennen keine Grenzen.
- Betrüger werden dabei immer kreativer und suchen gezielt nach Schwachstellen im Lieferprozess.
- Von gefälschten Benachrichtigungen über das Abfangen von Paketen bis hin zur Sendung ohne Bestellung – wir zeigen Ihnen, woran Sie diese Maschen erkennen und wie Sie sich schützen können.
Paketbetrug: Betrugsmaschen erkennen und handeln
Welche Methoden des Paketbetrugs gibt es?
Um an kostenlose Ware, Rückerstattungen oder sensible Daten zu gelangen, greifen Kriminelle auf verschiedenste Betrugsmaschen zurück. Das umfasst simple Methoden wie das Abfangen von Paketen oder aber den gezielten Versand von gefälschten Benachrichtigungen.
Betrugsmaschen bei der Paketzustellung
In diesem Fall nutzen Betrüger den Lieferprozess aus – Sie selbst merken zumeist erst spät, was passiert ist. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Kriminelle dabei vorgehen können:
- Falsche SMS-Benachrichtigungen: Kriminelle senden Ihnen SMS-Nachrichten, die vorgeben, von einem Paketdienst zu stammen. Die Nachricht informiert Sie, dass ein Paket nicht zugestellt werden konnte und fordert Sie auf, eine Gebühr zu zahlen oder Ihre Daten auf einer Webseite einzugeben, um die Lieferung erneut zu vereinbaren.
- Vorauszahlung für fiktive Zustellgebühren: Betrüger geben sich als Zusteller aus und behaupten, dass eine Vorauszahlung für ein Paket erforderlich ist, um zusätzliche Gebühren zu begleichen (z. B. Zollgebühren, Lieferkosten oder Steuergebühren).
- Abfangen des Pakets: Mit gefälschten Ausweisen oder der Behauptung, sie wären aus der Nachbarschaft, fangen die Kriminellen die Ware direkt beim Zusteller ab.
- Ablage-Betrug: Der Zusteller wird von Ihnen angewiesen, das Paket an einem Ort abzulegen, z. B. vor der Tür, hinter den Mülltonnen etc. Betrüger warten darauf, das Paket mitzunehmen, bevor der rechtmäßige Empfänger es erreichen kann.
- Gefälschte Benachrichtigungen: Sie erhalten eine Nachricht, dass Ihr Paket umgeleitet wurde und werden aufgefordert, auf einen Link zu klicken. Dieser führt jedoch zu einer gefälschten Website, auf der Ihre persönlichen Daten abgegriffen werden.
Um sich zu schützen, sollten Sie sichere Lieferoptionen wie die persönliche Zustellung gegen Unterschrift nutzen. Prüfen Sie außerdem verdächtige E-Mails oder SMS-Nachrichten genau und schauen Sie direkt auf den Portalen der Versanddienstleister in die Sendungsverfolgung.
Betrugsmasche: Paketsendung ohne Bestellung
Eine immer häufiger auftretende Betrugsmasche ist der Erhalt von Paketen, ohne dass Sie etwas bestellt haben. Dafür gibt es verschiedene Gründe:
- Verifizierung von Adressen: Betrüger nutzen Adressdatenbanken, um zu überprüfen, ob eine Adresse tatsächlich existiert und ob dort jemand erreichbar ist. Diese Information wird dann weiterverkauft oder für weitere Betrugsmaschen genutzt.
- Phishing durch Rechnungen: In vielen Fällen liegt dem Paket eine Rechnung oder Zahlungsaufforderung bei. Die Betrüger hoffen darauf, dass Sie aus Verwirrung oder Höflichkeit bezahlen.
- Testlieferungen mit Rückforderung: Betrüger bestellen Ware auf Rechnung einer dritten Person. Das Paket wird „irrtümlich“ bei Ihnen zugestellt und die Kriminellen fordern daraufhin die Rückgabe an eine Adresse, die sie kontrollieren.
Was tun, wenn ein Paket ohne Bestellung ankommt?
Zahlen Sie niemals Rechnungen für Artikel, die Sie nicht bestellt haben und behalten Sie die Ware nicht. Informieren Sie den Versanddienstleister und überprüfen Sie, ob Ihre persönlichen Daten missbraucht wurden.
Was ist das Ziel von Paketbetrug?
- Materielle Bereicherung durch das Erlangen von Ware – ohne dafür etwas zu bezahlen
- Weiterverkauf von Waren, die Betrüger auf dem Schwarzmarkt oder in Online-Marktplätzen teuer weiterverkaufen
- Datenmissbrauch und Identitätsdiebstahl, um weitere Straftaten zu begehen
- Ausnutzen von Rückerstattungen
- Austesten von Schwachstellen im Liefersystem
- Weiterverkauf Ihrer Adresse und Daten
Was kann ich tun, wenn ich Opfer eines Paketbetruges wurde?
Sollten Sie ein Paket angenommen haben und Ihnen kommt der Verdacht, dass es sich um Betrug handelt, informieren Sie sofort die Polizei. Je mehr Details zur Zustellung Sie noch wissen, desto besser: Wann wurde das Paket zugestellt? Welcher Dienstleister hat es geliefert? Von welchem Absender stammt es?
Bezahlen Sie beigelegte Rechnungen in keinem Fall, sondern legen Sie schriftlich Widerspruch beim Händler ein.
Überprüfen Sie sensible Daten: Wurden nur Ihre Adressdaten missbraucht, oder wurden Kontodaten und Passwörter gestohlen? Dazu gibt es beispielsweise bestimmte Tools, mit deren Hilfe Sie einen Datenleak überprüfen können (Liste der Verbraucherzentrale NRW). Einige Apps und Plattformen informieren bei Anmeldeversuchen von anderen Orten oder IP-Adressen den Kontobesitzer per E-Mail. Achten Sie auf solche Nachrichten oder ob Sie Zugangscodes beispielsweise per SMS erhalten.
Erstatten Sie Strafanzeige, damit gegen den oder die Paketbetrüger ermittelt wird.