Klare Zustimmung zum Verbot der Retourenvernichtung

Mehr als 80 Prozent der Deutschen unter­stützen ein Verbot der Re­touren­ver­nichtung. Online-Händler sollen so zu mehr Nach­haltig­keit angehalten werden. Ihr eigenes Kauf­verhalten im Internet möchten die befragten Personen nicht ändern – weder durch einen geringeren Umfang, noch durch ver­miedene Retouren. Be­sonders über 40-Jährigen fällt eine Re­duzierung des Internet­ein­kaufs schwer. So die Ergeb­nisse der repräsen­tativen Postbank Digital­studie 2022.

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Die Mehrheit gegen Verschwendung und unnötigen Verpackungsmüll

Durch den vermehrten Online-Handel und die Tatsache, dass Retouren in einigen Fällen ver­nichtet werden, hat der Bundestag in 2020 im Zuge einer Reform des Kreis­lauf­wirtschafts­gesetzes neue Regeln für Händler eingeführt.

Der Gesetzes­text sieht folgendes vor: “beim Vertrieb der Erzeug­nisse, auch im Zusammen­hang mit deren Rück­nahme oder Rück­gabe, dafür zu sorgen, dass die Ge­brauchs­tauglich­keit der Erzeug­nisse erhalten bleibt und diese nicht zu Abfall werden.“

84 Prozent der Bundes­bürger würden es sehr gut finden, wenn es dem Online-Handel endgültig untersagt würde, Retouren zu vernichten.

Denn drei Viertel der Deutschen bevorzugen Anbieter, die möglichst wenig oder nach­haltiges Ver­packungs­material ver­wenden. Zwischen­zeitlich wird in sehr vielen Bereichen auf das Thema Nach­haltigkeit geachtet. Das betrifft im Online-Handel ins­besondere die Frage nach Ver­packungs­müll und öko­logischem Versand. Immerhin die Hälfte der Bundes­bürger wäre bereit, Bestellungen bei einer zen­tralen Abhol­station in der Nähe des Wohn­orts abzuholen. Dies wird als nach­haltiger angesehen, als die Ware zu jeder Käuferin bzw. jedem Käufer nach Hause zu bringen.

 

Postbank Digitalstudie 2022

Nur wenige schränken ihre Online-Käufe derzeit ein

Aus öko­logischen Gründen die eigenen Online-Käufe zurück­zufahren bzw. ganz darauf zu verzichten, das versuchen aktuell lediglich zehn Prozent der Befragten. 27 Prozent der Online-Käufe bestellen Waren, von denen sie wissen, dass sie diese zurück­schicken werden, beispiels­weise Kleidung in ver­schiedenen Größen.

Jeder Siebte macht sich beim Einkauf im Inter­net keine Gedanken über öko­logische Aspekte. Gleich­wohl geben vier von zehn Deutschen an, bei einer Online-Bestellung darauf zu achten, die ge­wünschten Produkte zu sammeln und in einer Lieferung zu erhalten.

Widersprüchliche Tendenzen bei den Unter-40-Jährigen

Die Gruppe der Unter-40-Jährigen zeigt wider­sprüch­liche Tendenzen. Hier wird ver­gleichs­weise häufig versucht, wegen öko­logischer Faktoren die Einkäufe im Internet zu reduzieren.

Konkret: 17 Prozent möchten in Zukunft weniger online bestellen und ver­stärkt auf öko­logische Merk­male achten. Damit liegen sie deutlich über dem Bundes­schnitt von zehn Prozent. Auf der anderen Seite bestellt mehr als jeder Zweite der Digital Natives häufig in Restaurants oder beim Liefer­service. Sie nehmen damit Ein­weg­ver­packungen für die Mahl­zeiten in Kauf. Bei den Älteren sind das nur 19 Prozent. Mehr als vier von zehn der Unter-40-Jährigen nutzen zudem Ein­weg­ver­packungen wie Coffee-to-Go-Becher.

Postbank Digitalstudie – Die digitalen Deutschen

Die Postbank Digitalstudie unter­sucht im achten Jahr in Folge das Nutzungs­verhalten der Deutschen und zeichnet mögliche neue Trends rund um Digi­talisierung all­gemein und ins­besondere zu Finanz­themen ab. Für die Digial­studie 2022 – Die digitalen Deutschen“ wurden im Januar und Februar dieses Jahres 3.050 Deutsche befragt.