Studium finan­zieren – Tipps und Mög­lich­keiten

  • Neben Unterstützung durch die Eltern, BAföG, Studienkrediten und Nebenjobs kommen auch Stipendien und Förderungen für die Finanzierung infrage.
  • Im Studium summieren sich die Lebenshaltungskosten, während die Einnahmen meist überschaubar sind. Deshalb heißt es: Sorgfältig kalkulieren und sparen. Bei unvorhergesehenen Ausgaben kann ein Notgroschen helfen.
  • So kommt mehr Geld in die Kasse – dieser Leitfaden gibt Ihnen wichtige Tipps zur Studienfinanzierung und verrät, wie Sie mit Ihren Einnahmen besser haushalten können.

Tipp

Postbank Studentenkonto

Wie Studium finan­zieren? Welche Mög­lich­keiten haben Stu­dierende?

Beim Start ins Studium drehen sich viele Fragen u. a. um die Finanzierung. Denn viele junge Menschen verlassen das Elternhaus und stehen damit erstmals auf eigenen Beinen.
Studierende, die nicht mehr bei den Eltern wohnen, brauchen rund 930 Euro im Monat – so gibt es die Düsseldorfer Tabelle (2024) vor. Welche Kosten tatsächlich anfallen, hängt logischerweise vom Studienort und einigen anderen Punkten ab. Aber auch wer heimatnah studiert, hat allerhand Ausgaben. Fakt ist jedenfalls: Damit Sie sich gut auf Ihr Studium konzentrieren können, sollten die Finanzen geklärt sein. Dafür bieten sich verschiedene Möglichkeiten an.

BAföG als Zu­schuss und Dar­lehen

Die Studienfinanzierung ist in Deutschland größtenteils Familiensache: Die meisten Studierenden bekommen Geld von den Eltern, um ihr Studium zu finanzieren. Wenn Eltern ihre studierenden Kinder finanziell nicht ausreichend unterstützen können, hilft BAföG. Die Ausbildungsförderung steht u. a. für Studierende an Hochschulen, Akademien und privaten Berufsakademien zur Verfügung. Voraussetzungen für den Erhalt von BAföG sind u. a. das Einkommen der Eltern und das Alter des Studierenden. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Studierende erhalten BAföG zur Hälfte als Zuschuss. Bei der anderen Hälfte handelt es sich um ein zinsloses Darlehen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Zuschläge, wie z. B. für Auslandsstudiengebühren.

Gut zu wissen: Oftmals bekommen Studierende einen reduzierten Förderbetrag – selbst, wenn das Elterneinkommen oder ihr eigenes Einkommen über den Freibeträgen liegt. Deshalb kann es sich lohnen, einen Antrag zu stellen.

Studien- und Bildungs­kredite

Für Studierende existieren spezielle Kreditangebote wie etwa der staatlich geförderte KfW-Studienkredit. Diese Form der Studienfinanzierung bietet einige Vorteile:

  • Weder Einkommen noch Sicherheiten spielen hierbei eine Rolle und die Studienkredite sind zinsgünstig.
  • Der Kredit wird nicht als Gesamtsumme, sondern monatlich ausgezahlt.
  • Studierende können frei zwischen 100 und 650 Euro pro Monat wählen – hier sollten Sie schauen, wie hoch der Bedarf wirklich ist.

Die KfW empfiehlt, den Studienkredit nur als einen Baustein anzusehen und nicht zwangsläufig als einzige Einkommensquelle. Es kann aber ratsam sein, auszurechnen, ob in bestimmten Studienphasen der Kredit für einen Monat oder zwei ausreicht, um intensiver zu lernen und weniger zu jobben. Die monatliche Summe kann übrigens laufend angepasst werden.

Zusätzlich sollten Sie ausrechnen, wie lange die Tilgung nach Studienende dauert. Generell erhalten Sie eine Nachricht von der KfW mit einem zehnjährigen Tilgungsvorschlag, den Sie nach Ihren Bedürfnissen anpassen können.

Stipen­dien, Bildungs­fonds und Förde­rungen für das Stu­dium

Stipendien würdigen z. B. ausgezeichnete akademische Leistungen oder gesellschaftliches Engagement. Die Voraussetzungen sind sehr unterschiedlich – beweisen Sie daher Mut und erkundigen Sie sich, welches Stipendium möglicherweise zu Ihnen passt. Dazu gehören die Begabtenförderungswerke, der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) und das Deutschland-Stipendium. Daneben bestehen zahlreiche weitere Angebote von Hochschulen, Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen. Einen Überblick bieten Stipendien-Datenbanken wie bei e-fellows.net und myStipendium.
Für manche Studierende eignen sich auch staatliche Förderprogramme: wie beispielsweise das Aufstiegs-BAföG, die Bildungsprämie und das Weiterbildungsstipendium durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Gut zu wissen: Oftmals schlagen auch Schulen besonders leistungsstarke Schüler für ein Stipendium vor.

Tipp

Förderungen, Studienkredite und Stipendien sind häufig kombinierbar. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, als BAföG-Empfänger einen KfW-Studienkredit aufzunehmen. Dadurch ändert sich nichts am Förderungsbetrag (Höhe des BAföG).

Selbst Geld ver­dienen – Neben­job oder Selbst­ständig­keit?

Für Studierende sollte der Abschluss im Vordergrund stehen. Trotzdem arbeiten viele nebenher – gerade wegen hoher Mieten in Unistädten. Die berufliche Erfahrung kann Ihnen auch beim ersten Vorstellungsgespräch den entscheidenden Vorsprung gegenüber Mitbewerbern verschaffen.

Egal, ob Sie einen Studentenjob ausüben oder sich neben dem Studium selbstständig machen: Behalten Sie dabei Ihr Einkommen und Ihre durchschnittlichen Arbeitsstunden im Blick. Sie dürfen beispielsweise nur maximal 538 Euro im Monat mit einem Minijob verdienen, um familienversichert zu bleiben. Wer in der Vorlesungszeit mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitet, verliert seinen Studentenstatus und muss die vollen Sozialversicherungsbeiträge leisten.

Müs­sen El­tern ein Master­studium finan­zieren?

Generell lässt sich zu dieser Frage sagen: Eltern sind dazu verpflichtet, ihr Kind während des Studiums finanziell zu unterstützen. Die Unterhaltspflicht besteht üblicherweise bis zum ersten berufsqualifizierenden Abschluss – dazu gehört der Master. Mehrere Gerichtsurteile haben dies bestätigt. Nur sind für den Unterhaltsanspruch mitunter bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Holen Sie sich daher bei Bedarf anwaltlichen Rat.

Was kostet ein Stu­dium?

Ein Studium verursacht erst einmal über mehrere Jahre hinweg hohe Kosten, bevor es Karriereoptionen eröffnet. Doch wie viel Geld brauche ich für das Studium? Im ersten Schritt empfiehlt es sich, alle Lebenshaltungskosten aufzulisten. Damit bekommen Sie eine bessere Vorstellung davon, wie hoch Ihr Finanzbedarf ist und wo sich vielleicht Geld einsparen lässt.

Lebens­haltungs­kosten be­rech­nen

Lebenshaltungskosten umfassen alle Ausgaben, die im alltäglichen Leben anfallen. Die folgende Checkliste hilft Ihnen dabei, ein Budget zu erstellen:

  • Wohnkosten (Miete und Energiekosten)
  • Verpflegung (Einkäufe, Mensa, Lieferdienste etc.)
  • Kleidung und Schuhe
  • Gesundheit, Hygiene, Körperpflege
  • Freizeit, Sport, Hobbies und Kultur
  • Kommunikation (Telefon, Handy, Internet, GEZ)
  • Versicherungen: evtl. eigene Krankenversicherung, Privathaftpflichtversicherung, Hausratversicherung
  • Lernmittel
  • Transport (Auto, Fahrrad oder öffentliche Verkehrsmittel)
  • Semesterbeiträge oder private Studiengebühren

Tipp

Versicherungen sind beim Studienbeginn ein wichtiges Thema. Lesen Sie hier, welche Versicherungen Sie für den Ausbildungs- und Karrierestart brauchen.

Stu­dium finan­zieren – 3 Spar­tipps für Stu­dierende

  1. 1Studentenwohnheime und Wohngemeinschaften stellen im Studium meist eine kosteneffektive Möglichkeit dar, um selbst in teuren Städten nahe der Uni zu wohnen. Denn die Miete nimmt oftmals den größten Teil der Lebenshaltungskosten ein. Falls Sie z. B. mit der Bahn zwischen Elternhaus und Uni pendeln können, lässt sich viel Geld sparen. Studierende bekommen mit ihrem Semesterbeitrag häufig ein Semesterticket für den ÖPNV.
  2. Nutzen Sie Studententarife und -rabatte, die es in verschiedenen Bereichen gibt. Ein Beispiel dafür ist das Postbank Studentenkonto ohne monatliches Kontoführungsentgelt.
  3. Gebrauchte Möbel und Haushaltswaren können genauso funktionstüchtig sein, kosten aber deutlich weniger. Manchmal gibt es sie sogar von Familie und Freunden oder über Nachbarschaftsportale geschenkt.

Wenn es finan­ziell doch mal eng wird

Die Studienkasse ist in der Regel knapp bemessen. Da kann es passieren, dass ein Haushaltsgerät kaputt geht, sich unbezahlte Rechnungen ansammeln und unerwartet das Geld ausgeht. 

Apps für Studierende

Budget-Apps helfen dabei, die Finanzen im Blick zu behalten. Mit den richtigen Apps machen Sie sich das monatliche Budgetieren einfacher: Damit wissen Sie jederzeit, welche Beträge Ihnen zur Verfügung stehen und was Sie sich leisten können. Hier einige nützliche Apps für Studierende.

Not­groschen an­sparen

Eine eiserne Reserve ist für jeden wichtig. Studierenden fällt es verständlicherweise häufig nicht so leicht, schnell einen größeren Notgroschen anzusparen. Doch schon mit kleinen Beträgen sorgen Sie für den Notfall vor. Dafür können Sie beispielsweise jeden Monatsanfang 50 Euro auf ein Tagesgeldkonto überweisen. Nach einem Jahr haben Sie dann bereits 600 Euro zusammen. Wenn die Verwandten Geld zum Geburtstag schenken, kommt das mit in den Spartopf.