Stroh & Co – Vorteile schlagen Vorurteile

BHW Mediendienst 3/2022
Brandgefahr, Feuchtigkeit, Lebensdauer – Strohballenhäuser sind noch immer mit vielen Vorurteilen belastet. Doch spätestens mit der Strohbaurichtlinie von 2019 sind diese Bedenken entkräftet worden. BHW beantwortet die wichtigsten Fragen.

Professionell verarbeitet wird Stroh zum tragenden Baustoff
Bild Nr. 6525, Quelle: zimmerei-treibholz.de / Tim Carloff / BHW Bausparkasse

Besteht erhöhte Brandgefahr?

Loses Stroh ist leicht ent­flamm­bar. Beim Stroh­haus werden jedoch Stroh­ballen, also ver­dich­tetes Stroh, ge­nutzt. Durch die feste Pres­sung sind die Stroh­halme von der Sauer­stoff­zu­fuhr ab­ge­schlossen. Dadurch gilt das Material als „normal ent­flamm­bar“ und darf nach der Landes­bau­ordnung ein­ge­setzt werden.

Was ist mit Schimmel und Feuchtigkeit?

Stroh ist zwar feucht­empfind­lich. Doch im pro­fes­sionel­len Bau­ver­fahren wird darauf ge­achtet, dass das ver­wende­te Stroh während der Bau­phase vor Regen ge­schützt ist und die Stroh­wände pro­fes­sionell ver­putzt werden. So wird das Ein­dringen von Feuchtig­keit ver­hindert.

Wie lange hält ein Strohballenhaus?

Das älteste Stroh­ballen­haus steht in Nebraska und wurde 1903 erbaut. In Frank­reich steht ein noch be­wohntes Stroh­ballen­haus aus dem Jahre 1921.

Wie ist die Wärmedämmung?

Her­vor­ragend. Mit den Stroh­ballen können Ge­bäude aller Dämm­standards gebaut werden – bis hin zum Effizienz­haus 40 (Plus) oder Passiv­haus.

Ist ein Strohballenhaus teuer?

Zwar ist der Planungs­auf­wand und der Zeit­ein­satz beim Bau, z.B. durch Lehm­ver­putzung höher, dafür ist das Stroh jedoch günstig bei Land­wirtinnen und Land­wirten in der Region zu er­werben. Im All­gemeinen spricht man von etwa zwei bis fünf Prozent Kosten­er­spar­nis gegen­über ver­gleich­baren Häusern anderer Bau­arten. Dazu kommt das hohe Ein­spar­poten­zial an Energie während der Nutzung.

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse