Bei der Nutzung des Filial- & Geldautomatenfinders wird die Einwilligung für den Zugriff auf den Standort Ihres Gerätes abgefragt sofern technisch möglich. Nur bei einer Einwilligung erheben wir Ihren aktuellen Geräte-Standort, um Ihnen Informationen zu Ihrer unmittelbaren Umgebung und Funktionen wie Wegbeschreibungen anbieten zu können. Daten zu Ihrem Standort werden nur für die Bearbeitung Ihrer Anfrage genutzt. Ihre Standortdaten werden nach Beendigung Ihrer Anfrage zur Verbesserung unserer Services statistisch ausgewertet.
An der Schwelle: Klimaschutz braucht Baupolitik
Henning Göbel ist Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse
Bild Nr. 6238, Quelle: BHW Bausparkasse
Der Auftakt ins Bau- und Modernisierungsjahr 2022 war für viele turbulent. Der vorzeitige Förder-Stopp für zwei Programme der KfW sorgte allenthalben für Verunsicherung. Durch den unerwarteten Ansturm auf die Mittel wurden die Förderungen gewissermaßen Opfer des eigenen Erfolgs. Für viele Bauende bedeutete das bange Tage.
Verlässliche Förderung
Diese Vollbremsung offenbart, vor welchen Herausforderungen die Politik steht, um die Weichen für die Klimawende beim Bauen neu zu stellen. Wir stehen heute an einer wichtigen Schwelle: Bis 2030, also in weniger als zehn Jahren, sollen die CO2-Emissionen um zwei Drittel gesenkt werden. Das geht nur mit Hilfe der Immobilienbesitzerinnen und -besitzer. Unsere neue Umfrage zeigt, dass 40 Prozent der Deutschen mit Wohneigentum innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Modernisierung zur CO2-Reduzierung planen. Wichtig ist jetzt, diese Bereitschaft durch neue Fördermodelle zu unterstützen. Wer investiert, erwartet transparente und zuverlässige Rahmenbedingungen. Dabei geht es nicht in erster Linie um Besserverdiener, sondern um Familien mit mittleren Einkommen, die Altbauten energetisch fit machen wollen. Oder um Ältere, die in ihre sanierungsbedürftigen Immobilien aus den 50er oder 60er Jahren investieren sollen. Sie alle brauchen die Gewissheit, ihre Ausgaben stemmen zu können; bei Bedarf mithilfe staatlicher Rückendeckung.
Altbau im Fokus
Es ist ein gutes Signal, dass noch 2022 zwei neue Maßnahmenpakete auf den Weg gebracht werden. Sie sollten Bestandsgebäude in den Fokus rücken, weil hier die größten CO2-Effekte zu erzielen sind. Gleichzeitig wäre es sträflich, Neubauprojekte nicht mit der neuesten CO2-neutralen Technik auszustatten und dies wirtschaftlich zu unterstützen. Ergänzt werden können die staatlichen Förderungen mit speziellen Darlehen, die wir als Finanzierer für nachhaltige Projekte bereitstellen. Doch bei allen finanziellen Anreizen – häufig übersehen wir, dass der Immobilienbereich zügig zu einer echten Kreislaufwirtschaft kommen muss. CO2 entsteht schließlich über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie – von der Herstellung der Baumaterialien bis zur Entsorgung. Es gibt viel zu tun für die Ampelkoalition, aber auch für die Bauwirtschaft und für uns, die Finanzierer. Lassen Sie uns die Ärmel aufkrempeln und diese Herkulesaufgabe gemeinsam in Angriff nehmen. Jetzt!