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Auf dem Boden der Tatsachen
Henning Göbel ist Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse
Bild Nr. 6238, Quelle: BHW Bausparkasse
Der Anstieg der Bauzinsen im vergangenen Jahr traf Bau- und Kaufwillige mitunter hart. Was sind die Folgen?
Nicht nur der Zinsanstieg, sondern auch höhere Baukosten, staatliche Auflagen zur Energieeffizienz und die Inflation machen es Baufamilien und Modernisierenden derzeit schwer. Laut unserer neuen Umfrage planen aktuell nur vier Prozent der Mieterinnen und Mieter zu bauen oder zu kaufen. 14 Prozent haben ihr Vorhaben verschoben oder ganz aufgegeben.
Rückt der Traum von den eigenen vier Wänden damit für Normalverdiener und Familien in unerreichbare Ferne?
Hier lohnt ein Blick auf die historischen Tatsachen. Die Einkommen der Deutschen sind seit 1980 deutlich stärker gestiegen als die Immobilienpreise. Da die Kaufpreise seit dem letzten Herbst vielerorts gesunken sind – im Gegensatz zu den Einkommen – hat die Erschwinglichkeit von Immobilien sogar zugenommen.
Verdeckt der Schock den Blick auf die Realität? Spielt nicht die Höhe der Bauzinsen eine entscheidende Rolle?
Natürlich, denn kaum jemand kann Haus oder Wohnung ohne Kredit finanzieren. Aber die heutigen Zinsen sind ja immer noch moderat. Trotz des Anstiegs sind wir hier sehr weit entfernt von einem Niveau, das beispielsweise Anfang der 1980er-Jahre bei rund zwölf Prozent lag. Allerdings kommen wir aus einer langen Phase mit historisch niedrigen Zinsen. Wir haben uns daran gewöhnt, dass fast jeder Bauwunsch finanzierbar war. Unsere Erhebung zeigt ein Umdenken: Viele, die sich Erwerb oder Sanierung vorgenommen haben, sparen Eigenkapital an oder wollen damit beginnen.
Lange galten die Deutschen als Sparweltmeister …
Es gab ja lange Zeit so gut wie keine Zinsen auf erspartes Geld; dazu kam die Corona-Krise, die auch eine finanzielle Belastung darstellte. Das hat das Sparen für viele Haushalte erschwert. Mit der Folge, dass heute bei Bau- oder Renovierungsplänen oft weniger Eigenkapital zur Verfügung steht, wie unsere Umfrage zeigt. Das führt zu größerem Finanzierungsbedarf, längeren Laufzeiten und schlechteren Kreditkonditionen. Um eine tragfähige Eigenkapital-Basis zu schaffen, sind nachhaltige Sparstrategien gefragt. Damit können Bau- und Sanierungswillige ihre Chancen erhöhen.
Wagen Sie einen Blick in die Zukunft?
Es gibt durchaus positive Signale. Die Preise für Häuser und Wohnungen geben vielerorts nach. Wer ein Gebäude energetisch saniert, profitiert von Förderangeboten, die das Budget erheblich entlasten können. Auch der Staat muss jetzt handeln und unnötige Baunormen und Genehmigungsverfahren auf den Prüfstand stellen.