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Baukindergeld – ein positives Signal für Familien
Mit dem neuen Baukindergeld rückt der Traum vom Eigenheim für viele Familien ein Stückchen näher. Doch mit dem Beschluss der neuen Förderung wurden auch kritische Stimmen laut – zu Recht.
Henning Göbel Sprecher des Vorstandes der BHW Bausparkasse AG
Bild Nr. 6238, Quelle: BHW Bausparkasse
Lange und kontrovers wurde debattiert, jetzt steht fest: Die Bundesregierung wird Familien künftig beim Kauf der ersten eigenen vier Wände unterstützen. Doch kaum hatte man sich in Berlin endlich auf die Rahmendaten der neuen Förderung geeinigt, wurden kritische Stimmen laut: Erreicht die gut gemeinte Subvention überhaupt diejenigen, die sie am dringendsten benötigen, oder setzt sie am Ende sogar falsche Anreize?
Licht und Schatten
Das Baukindergeld schafft eine erhebliche Erleichterung bei der Eigenheimfinanzierung: Eine Familie mit zwei Kindern bekommt immerhin insgesamt 24.000 Euro in zehn Jahren. Gerade Haushalte an der Schwelle zum Wohneigentum haben damit eine gute Chance, die Hürde zu überwinden und rechtzeitig zu Rentenbeginn schuldenfrei zu sein. Ein Problem löst das Baukindergeld jedoch nicht: Familien müssen weiterhin das erforderliche Eigenkapital aufbringen, um kaufen oder bauen zu können. Rund 20 Prozent des Kaufpreises sollten angespart sein, um die Finanzierung auf sichere Beine zu stellen. Einkommensschwächere Familien, die auf niedrige Zinsen und Baukindergeld setzen, geraten möglicherweise in Schwierigkeiten, wenn die Zinsen im Rahmen einer ungünstigeren Anschlussfinanzierung wieder steigen sollten. Auch Lebensrisiken wie zum Beispiel Arbeitslosigkeit oder eine längere Krankheit können den Finanzierungsplan beeinträchtigen.
Wunsch und Wirklichkeit
Das neue Baukindergeld kann also das zweckgerichtete Ansparen von „echtem“ Eigenkapital nicht ersetzen. Wünschenswert – und längst überfällig – sind deshalb auch Verbesserungen der staatlichen Förderung bei millionenfach bewährten Instrumenten wie der Arbeitnehmersparzulage und der Wohnungsbauprämie. Gerade jungen Familien mit weniger Eigenkapital würde es zudem helfen, wenn die Grunderwerbsteuer für die erste selbst genutzte Immobilie stark gesenkt oder abgeschafft werden würde. Unter dem Strich gibt der Bund mit dem Baukindergeld in Zukunft Steuergeld als Förderung aus, das die Länder durch die Grunderwerbsteuer wieder einstreichen. So subventioniert eine staatliche Ebene die andere. Das zeigt die Notwendigkeit, hier an zentralen Stellschrauben zu drehen.
Sicherheit und Flexibilität
„Eigenkapital bilden“ lautet also trotz der neuen Förderung die Devise für Baufamilien. Und das ist gar nicht so schwierig – z.B. mit einem Bausparvertrag. Über einen Bausparvertrag können Bauwillige Eigenkapital bilden, unterstützt von Zinseffekten und staatlicher Förderung in der Ansparphase. Zugleich sichern sie sich so die historisch niedrigen Zinsen für die Zukunft.