Baupolitik: Konsequent handeln, Klimaschutz fördern!

BHW Pressedienst 3/2021
Die Klimawende kann noch gelingen, wenn wir im Gebäudebereich jetzt endlich konsequent handeln, sagt Henning Göbel, Vorstandsvorsitzender der Bausparkasse BHW.

Bild Nr. 6238, Quelle: BHW Bausparkasse
Henning Göbel ist Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse

Klima­schutz muss auch bei der neuen Bundes­regierung ganz oben auf der Agenda stehen. Wie wir leben – jetzt und in Zukunft –, spielt eine entscheidende Rolle bei der Frage, ob unser Land bis 2045 klima­neutral wird. Über alle politischen Ansätze hinweg herrscht eigentlich Konsens: Nach­haltig­keit muss zur Norm werden! Auch beim Bauen und Wohnen. Der Gebäude­sektor steht für mehr als ein Drittel des deutschen Energie­bedarfs und produziert über 30 Prozent der CO2-Emissionen. Binnen 24 Jahren müssten 30 Millionen Bestands­gebäude energetisch saniert werden, um die Klimaziele zu erreichen. Die Realität hinkt hinterher: Die jährliche Sanierungs­quote liegt gerade einmal bei 0,7 Prozent.

Klare Ansagen machen

Es ist eine wahre Herkules­aufgabe, einen klima­neutralen Wohnungs­bestand zu schaffen. Doch die Deutschen sind bereit, diesen Weg zu gehen. Das zeigen die Ergebnisse der neuen BHW Umfrage mehr als deutlich. 82 Prozent fordern von der Bau- und Wohnungs­politik mehr Tempo beim Klima­schutz im Immobilien­bereich. Überraschend viele Befragte wünschen sich sogar gesetzliche Verpflichtungen.

Energiewende fördern

Viele Haus- und Wohn­eigen­tümer leisten schon, auch dank verbesserter Förder­bedingungen, durch energetische Sanierung ihrer Immobilien einen immer größeren Beitrag zum Klima­schutz. Das spiegelt sich auch in den Bau­geld­aus­zahlungen der privaten Bau­spar­kassen wider. Sie sind 2020 gegenüber 2019 um 16,5 Prozent auf 31,6 MMilliarden Euro gestiegen. Eine enorme Summe, die zu großen Teilen direkt auf den Klima­schutz einzahlt. Bau­spar­kassen sind mit insgesamt rund 26 Millionen Verträgen ein wichtiger Finanzierer der Energie­wende. Sie stellen finanzielle Mittel bereit und erleichtern den Zugang zu Förder­geldern.

Gemeinsam handeln

Wer privat die Initiative ergreift, engagiert sich vorbildlich für Umwelt und Gesellschaft. In der repräsen­tativen Umfrage zeigt sich aber auch eine erhebliche Dis­krepanz zwischen Anspruch und Wirk­lich­keit. Trotz großer Sensibilität für den Klima­schutz und der Bereit­schaft zur Veränderung fürchten 73 Prozent der Befragten eine Überf­orderung durch die nötigen Investitionen. Für die Umsetzung der Klima­schutz­ziele braucht es darum den weiteren Ausbau von ziel­gerichteten Förderungen und ent­schlossenes politisches Handeln mit schlüssigen Konzepten. Eine Roadmap, die Kosten und die Verteilung der Lasten benennt und privaten Investoren Ent­scheidungs­sicher­heit gibt. Die Flut­katastrophe im Westen Deutschlands und die welt­weiten Waldbrände zeigen: Es ist fünf vor zwölf! Damit die Klima­ziele noch zu schaffen sind, ist eine gemeinsame Kraft­anstrengung nötig – von der Politik ebenso wie von jedem Einzelnen.

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Iris Laduch
Pressesprecherin