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Zukunft des Wohnens: Neue Konzepte gefragt
Die Schaffung von bezahlbarem und flexiblem Wohnraum ist eine entscheidende Aufgabe der kommenden Jahre, sagt Henning Göbel, Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse.
Henning Göbel
Sprecher des Vorstandes der BHW Bausparkasse AG
Bild Nr. 6238, Quelle: BHW Bausparkasse
Ein neues Jahrzehnt hat begonnen. Die vergangene Dekade war geprägt von grundlegenden Veränderungen auf dem deutschen Bau- und Wohnungsmarkt. Stetig sinkende Zinsen für Baukredite standen und stehen immer noch steigenden Kauf- und Mietpreisen gegenüber – vor allem in den großen Städten. Wie sehen die Deutschen ihre eigene Situation in Sachen Bauen und Wohnen und was wünschen sie sich von der Zukunft?
Wunsch und Wirklichkeit
Eine aktuelle BHW Umfrage zeigt, dass überraschend viele Deutsche ihre Wohnsituation in den nächsten fünf Jahren positiv beurteilen. Allerdings sind die unter 30-Jährigen und die Älteren ab 60 Jahren in dieser Hinsicht deutlich pessimistischer. Ihnen bereiten die persönlichen Wohnperspektiven mehr Kopfzerbrechen. Die Bedenken sind nicht unbegründet, denn es mangelt in Deutschland an bezahlbaren und flexiblen Wohnangeboten für die wachsende Gruppe der Älteren – aber genauso an preisgünstigem Wohnraum für junge Menschen.
Hilfe für Wohn-Starter
Hier besteht dringender Handlungsbedarf. Speziell für junge Leute muss Wohneigentum in Deutschland wieder bezahlbar werden. Sie brauchen die richtigen Finanz- und Förderbausteine, um den Traum von den ersten eigenen vier Wänden in die Tat umzusetzen. Die Erhöhung der Wohnungsbauprämie ist zwar ein Schritt in die richtige Richtung, reicht aber nicht aus, um den Herausforderungen effektiv zu begegnen. Dabei gilt nach wie vor, dass die Zeit für die jungen Menschen arbeitet. Es lohnt sich, langfristig Eigenkapital zu bilden, beispielsweise mit einem Bausparvertrag. Damit stehen die Konditionen für das Darlehen von morgen bereits heute fest. So können Planungssicherheit und staatliche Fördermittel in Kombination mit den Niedrigzinsen zur Steilvorlage für die erste eigene Immobilie werden. Wer sich heute für eine eigene Immobilie entscheidet, will sie auch möglichst lange und in allen Lebenslagen nutzen. Deshalb wird in Zukunft die Flexibilität beim Wohnen in den unterschiedlichen Lebenslagen immer wichtiger. Ziehen die Kinder aus, nutzen die Eltern den Raum zum Beispiel als Homeoffice oder später für eine Pflegekraft.
Wohn-Perspektiven schaffen
Immobilien müssen sich darum stärker den aktuellen und zukünftigen Bedürfnissen ihrer Bewohner anpassen – nicht umgekehrt. Ein entscheidendes Thema für die nächsten Jahre sind die Konzeption und der Bau von flexiblem und bezahlbarem Wohnraum mit guter Qualität und Ausstattung. Auch der Abbau von bürokratischen Hürden und die Senkung von Bau- und Kaufnebenkosten kann dazu beitragen, den Deutschen bei der Realisierung ihrer Wohnwünsche zu helfen und den Optimismus durch alle Altersgruppen in die Zukunft zu transportieren.