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Immobilien-Karriere: Mehr als einmal im Leben
Dietmar König ist Sprecher des Vorstands der BHW Bausparkasse
Bild Nr. 6619, Quelle: BHW Bausparkasse
Herr König, wenige junge Leute wohnen in den eigenen vier Wänden, obwohl viele den Wunsch danach haben. Wie kommt es zu dieser Diskrepanz?
Einer der Gründe ist, dass in Deutschland beim Bauen und Kaufen meist immer noch die Devise „Einmal im Leben“ gilt. Im Resultat wird zu teuer, zu groß und zu spät gebaut. In anderen EU-Ländern, wo die Eigentumsquote erheblich höher liegt als bei uns, starten junge Menschen oft früher mit dem Erwerb einer ersten Wohnung. Diese wird später wieder verkauft – um dann meist in eine größere Immobilie zu investieren. Mit dem steigenden Verkaufswert wächst der Kapitalstock, die Wertsteigerung bildet das Sprungbrett für den nächsten Kauf. Dieses Modell einer Immobilien-Karriere in mehreren Schritten könnte auch in Deutschland helfen, Hemmungen beim Erwerb von Wohneigentum zu überwinden. Es wäre höchste Zeit!
Mit dem frühen Einstieg tun sich viele Deutsche allerdings schwer …
Stimmt! Dabei wird oft über ungünstige Rahmenbedingungen für die Jungen geklagt. Der genauere Blick zeigt, das Umfeld hat sich in jüngster Zeit verbessert. Die Zinsen für ein Zehn-Jahres-Darlehen liegen stabil bei rund 3,5 Prozent. Vielerorts sind die Immobilienpreise zuletzt gesunken. Und es gibt mittlerweile zahlreiche staatliche Programme, die die Wohneigentumsbildung fördern.
Können Sie Beispiele nennen?
Die Anreize, durch Sparen auf die eigene Immobilie hinzuarbeiten, sind gestiegen. So hat der Gesetzgeber die Wohnungsbauprämie ebenso erhöht wie die Einkommensgrenzen bei der Arbeitgebersparzulage. Damit können mehr als doppelt so viele Sparer wie bisher von der Förderung profitieren. Mit dem neuen Programm „Gebäudetyp E“ wird der Neubau und auch das Sanieren von Bestandsgebäuden einfacher, günstiger und schneller. Und ganz aktuell ist das KfW-Programm namens „Jung kauft Alt“ an den Start gegangen, das junge Familien mit kleineren Einkommen beim Immobilienerwerb auf dem Land unterstützt.
Staatliche Förderungen sind ein wertvoller Baustein, aber müssen junge Leute nicht auch selbst mehr Initiative entwickeln?
Auf jeden Fall. Ohne eine Sparstrategie funktioniert die Verwirklichung des Immobilientraumes meist nicht. 80 Prozent der jungen Deutschen sind laut unserer neuen Umfrage durchaus zu Abstrichen bei Reisen, Hobbys oder dem Autokauf bereit. Wer früh Eigenkapital bildet, flexibel bleibt, klug kauft und die erste Wohnung weniger als Lebensprojekt denn als Grundstein für seine persönliche Immobilien-Karriere sieht, hat gute Chancen. Denn die eigenen vier Wände bedeuten nicht nur Lebensqualität und Unabhängigkeit, sondern sind auch eine handfeste Vorsorge für finanzielle Sicherheit im Alter.