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Lebenswerte Städte: „Es ist noch viel Platz nach oben!“
Henning Göbel ist Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse
Bild Nr. 6238, Quelle: BHW Bausparkasse
Hitze, schlechte Luft und hohe CO2-Emissionen machen den Städten zu schaffen. Was muss passieren, damit unsere Citys lebenswert bleiben?
Der Klimawandel macht auch vor den Städten nicht halt. Jahrzehntelange Fehler in der Stadtplanung wie zu enge Bebauung, das Fehlen von Frischluftschneisen und die Versiegelung von Grünflächen verstärken den Klimawandel wie ein Negativ-Turbo. In Großstädten hat sich das Mikroklima bereits spürbar verschlechtert. Um Stadtviertel klimaneutral zu kühlen, preiswerten Wohnraum zu schaffen und unsere Städte wieder lebenswerter zu machen, brauchen wir einen Masterplan.
Welche Methoden zur Verbesserung des Mikroklimas halten Sie für effektiv und auch für anwendungsreif?
Das Werkzeug ist längst vorhanden – wir müssen es nur nutzen. Eine systematische Begrünung von Fassaden und Dächern etwa kann die Umgebungstemperatur um bis zu fünf Grad Celsius senken. Gleichzeitig binden Pflanzen Feinstaub und wandeln Kohlendioxid in Sauerstoff um. Es gibt hervorragende Umsetzungsbeispiele in Deutschland. Auch der Blick zu unseren europäischen Nachbarn lohnt sich. Aktuell legen immer mehr Kommunen Förderprogramme auf, um die Bepflanzung von Gebäuden voranzutreiben. Vielerorts werden Schottergärten verboten. Und es ist noch viel Platz nach oben: Erfolgreich erprobt sind zum Beispiel Photovoltaikanlagen auf begrünten Dächern – eine effektive Kombination, die das Mikroklima verbessert und durch die niedrigere Umgebungstemperatur die Leistungsfähigkeit von Solarzellen steigert.
Für die Umbaumaßnahmen sind Akzeptanz und Initiative derjenigen nötig, die Immobilieneigentum besitzen ...
Unsere aktuelle Umfrage macht Mut. 71 Prozent der Hausbesitzenden finden bepflanzte Gebäude schön. Besonders Menschen in Großstädten schätzen es, wenn mehr Grün in ihre Viertel kommt. 2019 haben die Deutschen immerhin über sieben Millionen Quadratmeter Dachfläche und etwa 90.000 Quadratmeter Fassade neu begrünt. Darauf können wir aufbauen.
Fachgerechte Begrünung kostet Geld. Reicht die Förderung durch den Bund?
Nein, hier muss mehr geschehen. Im Rahmen der Bundesförderung für energieeffiziente Gebäude bekommen Hausbesitzende nur Unterstützung, wenn sie das Dach gleichzeitig dämmen. Sonst ist die Bepflanzung weder dem BAFA noch der KfW Fördergelder wert.
Wo kann man ansetzen, um positive Effekte für das Mikroklima zu erzielen?
Der Bund genauso wie die Städte sollten ihre Programme vereinfachen und besser zuschneiden. Hausbesitzende haben es derzeit mit dem berüchtigten Förderdschungel zu tun. Dann bekommen wir zügig mehr Grün auf und an die Gebäude. Die Städte profitieren von der Renaturierung und verbessern ihre CO2-Bilanz.