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Mut machen für die Wohneigentumsbildung
Dietmar König ist Sprecher des Vorstands der BHW Bausparkasse
Bild Nr. 6619, Quelle: BHW Bausparkasse
Derzeit scheint die Lust am Bauen und Sanieren in Deutschland wenig ausgeprägt. Welche Impulse braucht es, um das zu ändern?
Es braucht endlich ein klares Signal der Ermutigung von politischer Seite. Wer in nächster Zeit bauen, kaufen oder sanieren will, erwartet zu Recht günstige Rahmenbedingungen und Planungssicherheit für die Investition. Bauwillige und Modernisierende wünschen sich verlässliche und intelligente Förderinstrumente, die eine Umsetzung in ohnehin schwierigen Zeiten vereinfachen helfen. Tatsächlich werden ihnen aber Barrieren, etwa durch die Grunderwerbsteuer, in den Weg gelegt. Auch die Auflagen der Baubehörden gehören auf den Prüfstand.
Viel hängt also davon ab, wie hoch die staatliche Förderung sein wird …
Ja, die Förderung muss allen, die Immobilienprojekte umsetzen wollen, mehr Sicherheit bieten. Wohneigentum ist aber auch eine Frage der eigenen Spardisziplin. Erst die Bildung von Eigenkapital schafft die solide Grundlage für eine stabile Finanzierung. Ein Bausparvertrag ist nach wie vor ein sehr verlässliches Instrument, um sich unabhängiger von den Entwicklungen an den Zinsmärkten zu machen. Bausparerinnen und Bausparer können darauf bauen, dass sie den zum Zeitpunkt des Abschlusses vereinbarten Zinssatz für ihr Darlehen bekommen. Das Prinzip des Kollektivs macht das möglich. Viele zahlen für ihre eigenen vier Wände ein, davon profitiert die ganze Bauspar-Gemeinschaft.
Allerdings wohnen die meisten Deutschen zur Miete. Sie profitieren nicht, sofern sie nicht bausparen …
Doch, indirekt profitieren sie schon. Denn in den letzten zehn Jahren ist viel Wohneigentum neu entstanden, wir sprechen hier über eine Million Wohnungen in Ein- und Zweifamilienhäusern. Damit haben private Bauherren fast 100.000 Wohnungen mehr geschaffen, als neue Mietwohnungen entstanden sind. Private Bauherren leisten damit einen wertvollen Beitrag, der weit über die eigene Wohnraumversorgung hinausgeht. Denn ihre Initiative schwächt auch die Preisdynamik bei Mietwohnungen ab. Deshalb ist es so wichtig, dass die Politik alles daransetzt, Wohneigentum wieder bezahl- und planbar zu machen.
Gesetzt den Fall, dass mehr Deutsche in eine Immobilie investieren: Welche Auswirkungen hat das auf die Altersvorsorge?
In unseren krisengeplagten Zeiten bieten die eigenen vier Wände ein hohes Maß an Sicherheit und Lebensqualität. Mietfreies Wohnen ist ein wichtiges Fundament für den Ruhestand, zumal wenn die staatliche Rente künftig geringer ausfällt. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Rentner mit Wohneigentum sparen im Schnitt monatlich 669 Euro Miete. Das entspricht rund 35 Prozent der durchschnittlichen gesetzlichen Rente von 1.930 Euro pro Haushalt.