Sanieren in der Krise: Gemeinsam stärker!

BHW Mediendienst 3/2022
Das Prinzip des Kollektivs hat in Deutschland Tradition und bewährt sich besonders in der Krise, sagt Henning Göbel, Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse.

Henning Göbel ist Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse
Bild Nr. 6238, Quelle: BHW Bausparkasse

Wer heute Moder­nisierungs­pläne hat, sieht sich mit viel­fältigen Pro­blemen kon­fron­tiert. Die In­fla­tion steigt rapide, ebenso die Preise für Ener­gie­kosten. Bau­materia­lien werden knapp, Hand­werker­innen und Hand­werker sind Mangel­ware und die Zinsen für Bau­geld ziehen an. Gleich­zeitig steigt die Not­wendig­keit, Gebäude um­welt­gerecht zu sa­nieren. Je älter eine Immo­bilie, desto größer ist die Gefahr auf einen Sanierungs­stau zu­zu­steuern. Die bereits spür­baren Folgen des Klima­wandels er­höhen den Druck weiter. Neue Lösungen sind gefragt, um Haus- und Wohnungs­besitzen­de zum Handeln zu er­mutigen. Sie ent­scheiden maß­geblich mit darüber, ob Deutsch­land die hoch­gesteck­ten Klima­ziele im Bereich Bauen und Wohnen er­reichen wird. Jede energie­effiziente Maß­nahme zählt.

Modernisieren in Serie

Einen wich­tigen Im­puls für effek­tive und wirt­schaft­liche Moder­nisierun­gen können Bau­gemein­schaf­ten geben. Schät­zungen zufolge redu­zieren sich die Kosten beim ge­mein­schaft­lichen Bauen gegen­über dem Kauf einer Immo­bilie von einem Bau­träger um bis zu 30 Pro­zent. Auch Eigen­tümer­innen und Eigen­tümer könn­ten sich zu Mo­der­nisierungs­gemein­schaften zu­sammen­schließen, um das Auf­trags­volumen für Hand­werks­betriebe attrak­tiver zu ge­stalten. Serielle Mo­der­nisie­rungen, die heute schon auf der Basis von Vor­fer­tigung und ein­heitlichen Standards funk­tionieren, senken die Produkt­ions- und Hand­werks­kosten er­heb­lich. Das Prinzip lässt sich in Mehr­familien­häusern und Wohn­anlagen an­wenden, wie auch in Sied­lungen mit bau­gleichen Häusern. So können Moder­nisierungs­willige „in Serie“ Dächer und Fassaden dämmen oder Fenster aus­tauschen. Die passenden Module werden in Fabriken indus­triell her­gestellt und vor Ort in relativ kurzer Zeit montiert. Bewährt haben sich auch Quar­tiers­lösungen, etwa für die Installation von Wärme­pumpen, die ganze Wohn­viertel mit klima­freund­licher Wärme versorgen.

Daumen hoch für das Kollektiv

Dass Moder­nisierungs­willige in hohem Maße bereit sind, gemein­sam neue Wege bei Sa­nierungen zu gehen, zeigen die Ergeb­nisse einer ak­tuellen Um­frage der BHW Bau­spar­kasse: 72 Pro­zent der Immo­bilien­besitzen­den gefällt die Idee, zu­sammen mit Nach­barinnen und Nach­barn einen Hand­werks­betrieb zu beauf­tragen. Der Schulter­schluss lohnt sich für alle Be­teilig­ten. Er ermöglicht Bau­betrieben, günstigere Leistungen anzu­bieten, Preis­vorteile beim Einkauf von Materialien weiter­zu­geben und eine zügige Ab­wicklung der Sanierungs­arbeiten sicher­zu­stellen. Zu­sammen Projekte zu re­alisieren, die man allein nicht stemmen könnte – diese Idee hat in Deutsch­land eine lange Tradition. Der Klassiker Bau­sparen macht deutlich, dass ein Kollektiv der vielen funktio­niert.

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse