Bei der Nutzung des Filial- & Geldautomatenfinders wird die Einwilligung für den Zugriff auf den Standort Ihres Gerätes abgefragt sofern technisch möglich. Nur bei einer Einwilligung erheben wir Ihren aktuellen Geräte-Standort, um Ihnen Informationen zu Ihrer unmittelbaren Umgebung und Funktionen wie Wegbeschreibungen anbieten zu können. Daten zu Ihrem Standort werden nur für die Bearbeitung Ihrer Anfrage genutzt. Ihre Standortdaten werden nach Beendigung Ihrer Anfrage zur Verbesserung unserer Services statistisch ausgewertet.
Wohneigentum: Neubau oder Altbau?
Dietmar König ist Sprecher des Vorstands der BHW Bausparkasse
Bild Nr. 6619, Quelle: BHW Bausparkasse
Herr König, wer seinen Traum von den eigenen vier Wänden in die Tat umsetzen will, steht vor einer entscheidenden Frage: Neubau oder Altbau? Warum tun sich viele mit der Antwort so schwer?
Ein Grund dafür liegt in einer Idealvorstellung, die tief in den Köpfen verankert ist. Denn die absolute Sehnsuchtsimmobilie der Deutschen war lange das neu gebaute, freistehende Einfamilienhaus. Damit verbanden Käufer die Aussicht auf Lebensqualität und Unabhängigkeit, mit einem Garten als grüne Oase für die Familie.
Und heute?
Interessenten müssen heute kühl abwägen, welche Option am besten zum eigenen Lebensplan passt. Bei vielen rückt die Finanzierbarkeit stärker in den Blick, und auch der Klimaschutz wird den Menschen immer wichtiger. Da ist es sinnvoll, eine Nummer kleiner zu denken, dadurch macht man sich den Einstieg ins Wohneigentum leichter. Durch den Kauf einer Doppelhaushälfte zum Beispiel kann man rund 25 Prozent der Baukosten sparen, bei einem Reihenhaus oder einer Wohnung noch deutlich mehr.
Tatsächlich werden seit Jahren immer weniger Ein- und auch Zweifamilienhäuser gebaut. Bleibt also der Altbau – als zweitbeste Lösung?
Nein, ganz im Gegenteil. Alte Häuser können einen besonderen Charme haben. Sie zeichnen sich oft durch eine spannende Architektur, gute Lage und größere Grundstücke aus. Und sie sind meist auch günstiger als ein vergleichbarer Neubau.
Gibt es denn genug Immobilien-Angebote?
Das Angebot ist groß und vielseitig. Schließlich wurden 95 Prozent unserer Wohnhäuser vor 2012 gebaut, das Gros in den Nachkriegsjahrzehnten. Bei vielen Immobilien aus den 1950er- bis 1970er-Jahren steht jetzt ein Generationswechsel an. Wenn Häuser und Wohnungen nicht innerhalb der Familie weitergegeben werden, kommen sie auf den Markt. Ob es sich lohnt, so ein altes Haus zu kaufen und zu sanieren, muss jeder für sich selbst entscheiden. Aber dafür spricht nicht zuletzt: Der Fokus der Förderpolitik hat sich eindeutig in Richtung Altbau verschoben.
Wie fällt die Klimabilanz aus bei Alt- versus Neubau?
Altbauten sind klar im Vorteil. Wer die vorhandene Bausubstanz nutzt, schont Ressourcen und spart „graue“ Energie, die ein Neubau durch Herstellung, Transport und Verarbeitung der Baumaterialien verbraucht. Zudem wird keine weitere Fläche versiegelt. Das alles sind Argumente, die künftig noch schwerer wiegen werden. Abstriche müssen Altbau-Erwerber nicht machen: Ein modernisiertes Haus sichert unmittelbar eine ebenso hohe Wohnqualität wie ein Neubau.