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Wohneigentum: Ohne Sparleistung geht es nicht
Henning Göbel ist Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse
Bild Nr. 6238, Quelle: BHW Bausparkasse
Hohe Preise, fehlende Baustoffe, steigende Kreditzinsen – wird der Immobilienkauf jetzt unerschwinglich?
Wer eigene vier Wände erwerben oder energetisch sanieren will, wird derzeit in der Tat mit vielen Risiken konfrontiert. Das ändert nichts an dem Wunsch der meisten Deutschen nach Wohneigentum und ebenfalls nichts an der absoluten Notwendigkeit, viele Millionen Bestandsbauten klimagerecht zu sanieren. Hinzu kommt, dass die Immobilie ein wichtiger Baustein der privaten Altersvorsorge ist. Gerade Haushalte mit niedrigen oder mittleren Einkommen, junge Leute und Familien benötigen diese Absicherung dringend. Wer heute jung ist, kann sich nicht mehr darauf verlassen, vom Staat eine ausreichende Rente zu bekommen.
Unter dem Druck der multiplen Krisen stoßen bewährte Konzepte zur Eigentumsbildung offenbar an Grenzen …
Zunächst einmal ist es Sache der Politik, dafür zu sorgen, dass jeder Mensch bezahlbaren Wohnraum findet. Das ist eine der großen sozialen Aufgaben unserer Zeit. Es geht um zwei grundlegende Dinge: ein Dach über dem Kopf zu haben und die Zukunft der nächsten Generation zu sichern. Der Staat muss einen Rahmen schaffen, damit sich auch Jüngere Wohneigentum leisten können. Das sollte nicht von der Finanzkraft des Elternhauses oder der Familie abhängen. Soziale Herkunft darf ebenso wenig zum Kriterium für Wohneigentum werden wie die Zugehörigkeit zu einer Generation. Wir dürfen nicht zulassen, dass für junge Menschen die eigene Immobilie unerreichbar wird. Eine tiefe Spaltung der Gesellschaft wäre die Folge.
Welche Lösungsansätze sind hier denkbar?
Klar ist, dass bestmögliche Unterstützung beim Immobilienkauf und der Modernisierung alter Häuser notwendig ist. Dazu bedarf es einer Verbesserung der Wohneigentumsförderung und großzügiger, leicht zugänglicher Fördertöpfe für energetische Investitionen. Gleichzeitig sind Hürden wie die hohe Grunderwerbsteuer und aufwendige Genehmigungsverfahren abzubauen. Und schließlich brauchen junge Menschen mit oft mittleren Einkommen eine umfassende Beratung zu den Finanzierungswegen.
Dabei ist auch die Finanzbranche in der Pflicht …
Gefragt sind zeitgemäße Finanzprodukte und maßgeschneiderte Finanzierungen mit Planungssicherheit für alle Wechselfälle des Lebens. Wir müssen junge Leute wieder mehr für die Idee gewinnen, dass es ohne eigene Sparleistung in den meisten Fällen nicht gehen wird. Der Bausparvertrag mag zwar ein verstaubtes Image haben, aber zeigt jetzt ganz besonders seinen großen Wert bei der Zinssicherung. Er bleibt ein ideales Instrument zur Bildung von Eigenkapital, bei dem das Prinzip des „Crowdfunding“ schon seit Generationen erfolgreich praktiziert wird.