Giftstoffe im Altbau?

BHW Mediendienst 4/2023
Asbest, PCP und Co. – wer eine alte Immobilie saniert, muss sich gegen böse Überraschungen wappnen. Je nach Baujahr können gesundheitsschädliche Stoffe im Haus verbaut sein. Sie sind eine Gefahr für die Gesundheit und erfordern eine professionelle Entsorgung.

Bis 1992 verwendet, jetzt ein Fall für den Sondermüll: Asbestzement
Bild Nr. 6613, Quelle: Rathscheck Schiefer / BHW Bausparkasse

Vie­le Alt­bau­ten wur­den un­ter Ver­wen­dung ge­sund­heits­schä­di­gen­der Bau­ma­te­ria­li­en er­rich­tet. Dar­un­ter sind As­best, che­mi­scher Holz­schutz wie DDT und PCP, form­al­de­hydhal­ti­ge Span­plat­ten oder auch künst­li­che Mi­ne­ral­fa­sern in der Dach­däm­mung. Bei vie­len die­ser Stof­fe wur­de die von ih­nen aus­ge­hen­de Ge­fahr erst nach Jahr­zehn­ten be­kannt.

Be­las­te­te Bau­jah­re

„Das Bau­jahr des Hau­ses ist der wich­tigs­te Hin­weis dar­auf, wel­che Schad­stof­fe Fuß­bo­den, Dach oder Fas­sa­de ent­hal­ten kön­nen“, er­klärt Mar­kus Si­mon von der Bau­spar­kas­se BHW. „Erst bei Bau­jah­ren ab 1979 nimmt die Be­las­tung all­mäh­lich ab.“ In den Jah­ren 1950 bis 1985 war es noch selbst­ver­ständ­lich, die krebs­er­re­gen­den Stof­fe As­best oder PCP zu ver­bau­en. Ent­deckt ein Fach­be­trieb zum Bei­spiel As­best in Eter­nit­plat­ten, soll­ten Haus­be­sit­zen­de gleich die Ent­sor­gung be­auf­tra­gen und sich die­se be­schei­ni­gen las­sen. Das gilt auch für form­al­de­hydhal­ti­ge Span­plat­ten, die in Häu­sern bis 1986 ver­baut wur­den.

Ab ins La­bor

Tests auf gän­gi­ge Schad­stof­fe kön­nen Haus­be­sit­zen­de auch in Ei­gen­re­gie durch­füh­ren und Ma­te­ria­li­en von ei­nem La­bor ana­ly­sie­ren las­sen. Be­las­te­te Stof­fe soll­ten un­be­dingt fach­ge­recht ent­sorgt wer­den, auch wenn kei­ne di­rek­ten Ge­sund­heits­schä­den von ih­nen aus­ge­hen. So­lan­ge die be­trof­fe­nen Bau­tei­le nicht be­schä­digt oder me­cha­nisch be­ar­bei­tet wer­den, kön­nen sich die für die Lun­ge ge­fähr­li­chen As­best­fa­sern nicht lö­sen. Den­noch: Wer ge­sund woh­nen und ei­ne schad­stoff­freie Im­mo­bi­lie be­woh­nen will, kommt um die pro­fes­sio­nel­le Ent­sor­gung von Wohn­gif­ten nicht her­um.

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Iris Laduch
BHW Bausparkasse