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Freundschaftsfalle Geld
Männerfreundschaften scheitern besonders oft am Streit ums liebe Geld
Bild Nr. 1456, Quelle: Postbank
© LightField Studios
Bild Nr. 1457, Quelle: Postbank
© Willi Zell
Scham und Neid, enttäuschte Erwartungen und gekränkte Eitelkeit: Beim Thema Geld hört die Freundschaft auf, so heißt es. Eine aktuelle TNS-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank ergab, dass viele Freundschaften am Geld zerbrechen. Etwa jeder zehnte Bundesbürger musste diese leidvolle Erfahrung machen. „Geld ist das wichtigste Tabuthema, wir reden über Geld weniger als über Sexualität und Liebe. Zudem ist es sehr emotional besetzt, weil es oft um Ansehen – wenn man reicher ist – und Scham – wenn man weniger besitzt – geht“, sagt Psychologe und Buchautor Dr. Wolfgang Krüger. Laut Postbank Umfrage gibt es in Männerfreundschaften häufiger Konflikte um den schnöden Mammon: Mehr als doppelt so viele Männer (15 Prozent) wie Frauen (7 Prozent) gaben an, dass wegen Geld eine Freundschaft in die Brüche gegangen ist. Dr. Wolfgang Krüger erklärt: „Frauen reden eher über Geld als Männer, sie reden vor allem offener darüber. Zudem sind sie bei Geldangelegenheiten erheblich vorsichtiger. Frauenfreundschaften leben mehr vom offenen Gespräch, Männerfreundschaften davon, dass man sich in Krisenzeiten hilft. Und hier sind Männer unvorsichtiger.“ Ergebnisse der Postbank Umfrage bestätigen diese Theorie: 57 Prozent der Männer würden einem Freund bedingungslos 500 Euro leihen, wenn er in einen finanziellen Engpass geraten ist. Von den Frauen wären nur 40 Prozent dazu bereit. Dr. Wolfgang Krüger meint: „Geld verdirbt Freundschaften. Denn in Freundschaften braucht man Vertrauen und Großzügigkeit, bei größeren Geldsummen brauchen wir Verstand und klare Regelungen. Es gibt natürlich Situationen, in denen wir Freunden helfen müssen, die unverschuldet in Not geraten sind. Aber wir müssen auch wissen, dass eine Freundschaft am Geld scheitern kann.“ Bevor man einen Kredit an einen Freund vergibt, solle man nüchtern prüfen, warum der Hilfesuchende in Not geraten ist und ob er in der Lage ist, das Geld zurückzuzahlen. Iris Laduch-Reichelt von der Postbank rät deshalb: „Man sollte ein Bankdarlehen einem privaten Darlehen immer vorziehen, um die Freundschaft nicht zu beschädigen. Kommt es doch zu einem Privatdarlehen, dann sollten die Konditionen des Kredites unbedingt schriftlich in einem Vertrag festgehalten werden.“ Und der Darlehensgeber sollte im Zweifel damit leben können, dass er sein Geld nie mehr wiedersieht. Info: Dr. Wolfgang Krüger ist Autor des Buches „Freundschaft: beginnen – verbessern – gestalten“.
Informationen zur Umfrage:
In einer telefonischen, repräsentativen Mehrthemenbefragung im Januar 2018 interviewte TNS Emnid im Auftrag der Postbank 1.005 Befragte ab 18 Jahren.