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Bei Mietern und Vermietern geht fair vor
Häufig liest oder hört man von Vermietern, die ihren Mietern wegen Eigenbedarfs kündigen. Oder von Fällen, in denen langjährige Mieter aus der Wohnung gedrängt werden, um nach einer Luxussanierung die Mieteinnahmen zu erhöhen. Herrscht Unfrieden in deutschen Mietshäusern?
Gutes Verhältnis zählt
Der Eindruck täuscht, wie BHW mit einer Umfrage unter 1.191 Mietern belegt. Selbst in den Kernbereichen der Städte ab 500.000 Einwohner hatten nur 25 Prozent der Mieter schon einmal eine Auseinandersetzung mit ihrem Vermieter – trotz der vielen Mietverhältnisse, des knappen Wohnraums und des kontrovers diskutierten Mietpreisdeckels. Zum Vergleich: In kleinen Orten bis 20.000 Einwohner hatten 15 Prozent schon Streit mit dem Vermieter. „60 Prozent der Wohnungen bundesweit werden von privaten Vermietern bewirtschaftet, die die Mieteinnahmen als Altersvorsorge nutzen“, sagt Henning Göbel, Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse. „Den meisten Kleinvermietern ist an einem langfristig guten Verhältnis zu ihren Mietern gelegen.“
Streitpunkt Reparaturen?
Wie fair es zugeht, zeigt sich auch beim Thema Reparaturen: Laut der Umfrage kommen bei 72 Prozent der Mieter prompt die Handwerker, wenn sie einen lecken Wasserhahn oder eine defekte Therme beim Vermieter melden.
Familien im Clinch
Die meisten Streitigkeiten haben mit 39 Prozent die 30- bis 39-Jährigen. Das sind fast doppelt so viele wie im Durchschnitt der Bevölkerung.„Bei der Altersgruppe zwischen 30 und 40 sind die Wohnverhältnisse typischerweise im Umbruch“, erläutert Henning Göbel. Oft wird die Situation in der Wohnung beengter, weil sich Nachwuchs einstellt und die Kinder dann auch in der Wohnung spielen wollen. „Viele fassen in dieser Phase den Plan, Wohneigentum zu erwerben“, so der BHW-Chef. Bei jungen Mietern sind es deutlich weniger Streitigkeiten. An lauten Partys, nachlässiger Mülltrennung oder nicht geleisteten Reinigungsdiensten könnten sich zwar Auseinandersetzungen entzünden. Aber dies schlägt sich in den Ergebnissen nicht nieder: Nur 21 Prozent der unter 30-Jährigen melden Konflikte. Noch weniger sind es bei den über 50-Jährigen, 15 Prozent.