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Früher rein ins Eigenheim
Jeder zweite Mieter (51 Prozent) in Deutschland würde gern im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung leben. Unter den 18- bis 29-Jährigen wünschen sich sogar 69 Prozent die eigenen vier Wände. Dies ergibt eine aktuelle Kantar-Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank. 40 Prozent der jungen Befragten verfolgen dieses Ziel sehr ernsthaft: Sie sparen konsequent für Wohneigentum – damit legen sie weit häufiger Geld für die eigene Immobilie zurück als der Durchschnitt der Bevölkerung (14 Prozent). „Viele junge Menschen sehen im Kauf eines Hauses oder einer Wohnung die Chance, für ihr Alter vorzusorgen und gleichzeitig ihre Vorstellungen vom Wohnen zu verwirklichen“, meint Dr. Jörg Koschate von der Postbank. Zudem halten 87 Prozent der jungen Menschen die Immobilie für die beste Form der Altersvorsorge, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Der Verwirklichung dieses Ziels stehen allerdings immer höhere Hürden im Weg: „Da in vielen Regionen die Preise für Wohneigentum kräftig angezogen haben, erhöht sich auch der Betrag, den Käufer vor dem Kauf ansparen müssen“, erklärt der Postbank Experte. Es gilt, dass Käufer mindestens die Erwerbsnebenkosten aus eigenem Kapital bestreiten sollten. Je nach Bundesland und mit eventuell anfallendem Maklerhonorar können diese fast 15 Prozent des Kaufpreises betragen. „Mit Blick auf einen günstigeren Zinssatz bei der Bank sind weitere 20 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital sinnvoll“, rät Dr. Jörg Koschate.
Spar-willig
Wer in Schleswig-Holstein eine Eigentumswohnung zu einem Kaufpreis von 200.000 Euro von privat kauft, muss nach dieser Rechnung schon rund 56.000 Euro eigene Mittel mitbringen. „Um das nötige Eigenkapital anzusparen, sollten junge Menschen den Faktor Zeit für sich arbeiten lassen,“ sagt der Postbank Experte, „auch kleine, regelmäßige Sparbeiträge summieren sich im Laufe der Zeit.“ Besonders wichtig ist eine gewinnbringende Anlage. In Zeiten magerer Zinsen empfiehlt Stiftung
Warentest beispielsweise ETF-Fondssparpläne, mit denen man bereits ab einer Summe von 25 Euro im Monat eine breite Risikostreuung erreicht. Auch Bausparen lohnt sich durch staatliche Förderungen wie Wohnungsbauprämie und Arbeitnehmersparzulage. Zusätzlich können vermögenswirksame Leistungen in den Bausparvertrag fließen. Dabei zahlt der Arbeitgeber je nach Betriebsvereinbarung, Arbeits- oder Tarifvertrag bis zu 480 Euro im Jahr in den Sparvertrag seines Mitarbeiters ein. „Ein Bausparvertrag wird von vielen Banken als sogenanntes Eigenkapitalersatzmittel anerkannt, zählt also beim Immobilienkauf als Eigenkapital, ebenso wie ein KfW-Darlehen und Wohnraumförderungsdarlehen der Länder“, ergänzt Dr. Jörg Koschate. „Junge Familien sollten prüfen, ob sie Anspruch auf Wohnkindergeld haben sowie einen Riester-geförderten Sparvertrag abschließen. Geld aus einem solchen Vertrag kann inklusive der Förderung den Kauf einer selbst genutzten
Immobilie erleichtern.“
In einer telefonischen, repräsentativen Mehrthemenbefragung im Juli 2019 interviewte Kantar Emnid im Auftrag der Postbank 2.440 Befragte ab 18 Jahren.