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Alte Liebe neu entdeckt – Dorf schlägt Großstadt
Die BHW Bausparkasse hat über 1.000 Bundesürger ab 18 Jahren gefragt, wo sie am liebsten wohnen würden. Das Ergebnis: Immer mehr Deutsche träumen vom ruhigen Leben auf dem Land. Das Stadtzentrum bleibt bei den unter 30-Jährigen mit 32 Prozent der Favorit – die Jungen werden wohl weiter in die vitalsten Stadtviertel drängen. Für 47 Prozent der Familien mit zwei Kindern dagegen ist das Dorf verlockender, für 36 Prozent das Leben am Stadtrand.
Exodus aus den Zentren?
Hohe Preise für Wohneigentum und steigende Mieten setzen viele Familien in den Städten unter Druck. Immer mehr suchen nach preiswerten Alternativen jenseits der Ballungsräume. „In ländlichen Regionen gibt es mehr Freiraum, um individuelle Wohnideen zu verwirklichen“, sagt Henning Göbel, Vorstandsvorsitzender der BHW Bausparkasse. „Voraussetzungen, die die Politik für dezentrales Wohnen und Arbeiten schaffen kann, sind eine moderne digitale Infrastruktur und gute Mobilitätsangebote.“ Eine solche Luftveränderung ist vor allem für Bewohner in den Kernbereichen der Großstädte ein Thema: Viele von ihnen finden die Vororte attraktiver (36 %) als ihre aktuelle Wohnlage (28 %). 22 Prozent liebäugeln mit einer Kleinstadt, zwölf Prozent können sich das flache Land als neuen Lebensmittelpunkt vorstellen. Eine neue Perspektive auf dem Land? Nicht wenn geschlossene Läden und fehlende Ärzte die Dorfstrukturen belasten, wie häufig im Osten der Republik der Fall. So ist auch zu erklären, dass sich das Landleben bei den Westdeutschen mit 36 Prozent größerer Beliebtheit erfreut als bei den Ostdeutschen (23%). Zwischen Elbe und Oder gilt häufiger der Stadtrand als bester Ort zum Wohnen (38 zu 23 %). Das Stadtzentrum steht im Osten nur bei acht Prozent ganz oben auf der Wunschliste (West: 14 %).