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Trend zur mobilen Internetnutzung ungebrochen
Basis: Befragung unter 3.035 Bundesbürgern im Februar und März 2020, bevölkerungsrepräsentativ
Quelle: Postbank
- Smartphone baut Vorsprung vor Laptops und Tablets weiter aus
- Surfen bereits vor Corona-Krise für die Deutschen ein Vollzeitjob
Das Internet immer zur Hand: Das Smartphone hat alle anderen Geräte abgehängt und ist ständiger Begleiter der Deutschen. 79 Prozent der Bundesbürger gehen mit ihrem Handy ins Netz. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Laptops, die 71 Prozent der Deutschen zum Surfen verwenden, und Desktop-PCs, die 58 Prozent nutzen. Zu Tablets greifen 47 Prozent der Bundesbürger, 37 Prozent sitzen vor einem Smart-TV. Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Postbank Digitalstudie 2020, die das Nutzungsverhalten der Deutschen vor Beginn der Corona-Krise erhoben hat.
Auf das Smartphone entfallen laut der Studie auch die meisten Wochenstunden der Internetnutzung. Von den 56 Stunden, die die Deutschen im Durchschnitt pro Woche online verbringen, entfallen rund 16 auf das Smartphone, gut 13 auf den Desktop-PC und fast ebenso viele auf Laptops. „Mit 56 Stunden war das Surfen im Internet für die Deutschen bereits vor der Corona-Krise mehr als ein Vollzeitjob. Der Lockdown dürfte die Internetnutzung noch verstärkt haben“, sagt Thomas Brosch, Chief Digital Officer der Postbank. „Eine logische Folge des veränderten Alltags: Nicht nur beruflich wird verstärkt auf Online-Kommunikation gesetzt, da viele krisenbedingt im Homeoffice arbeiten. Auch privat werden digitale Kommunikationskanäle verstärkt genutzt, um Kontakt zu Freunden und Familie zu halten. Social Media gewinnt in Zeiten des Social Distancing an Bedeutung“, sagt Brosch. Nicht zuletzt will die Freizeit gefüllt werden, wenn Kinos, Restaurants, Bars und Clubs geschlossen haben und Kulturveranstaltungen ausfallen. Streaming hat während des Shutdowns massiv zugenommen.
Das Smartphone zeigt der Postbank Digitalstudie zufolge seit Jahren die größten Zuwachsraten unter den Geräten. Waren es 2015 erst 57 Prozent der Deutschen, die mit ihren Smartphones im Netz surften, haben die Nutzungszahlen binnen fünf Jahren um knapp 40 Prozent zugelegt. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der deutschen Smartphone-Nutzer erneut um drei Prozentpunkte gestiegen. Bei Laptops ist die Nutzung leicht rückläufig, Desktop-PCs stagnieren, Tablets legen minimal um einen Prozentpunkt zu.
Jüngere Deutsche fast permanent online
Die jüngeren Deutschen waren auch schon vor der Corona-Pandemie und den massiven Einschränkungen des öffentlichen Lebens fast permanent online – und zwar fast alle auch mit dem Smartphone. Die unter 40-jährigen sogenannten Digital Natives sind der Postbank-Studie zufolge 27 Stunden pro Woche mit dem Handy online. Insgesamt beläuft sich ihre Internetnutzung auf knapp 75 Stunden wöchentlich, das sind im Schnitt knapp elf Stunden täglich. „In dieser Altersgruppe dürften die Kontaktbeschränkungen vor allem bei Singles und Kinderlosen zu mehr Zeit vor dem Bildschirm führen. Sie tritt an die Stelle von Freizeitaktivitäten außerhalb der vier Wände, die im Shutdown wegfallen“, sagt Brosch.
Veränderte Nutzungsgewohnheiten mit langfristigen Folgen
Das veränderte Nutzungsverhalten wird auch nach überstandener Virus-Krise nachwirken. „Internetnutzung und Smartphone-Gebrauch haben auch immer etwas mit Gewohnheiten zu tun. Social Media, Messenger Dienste und Videocall-Funktionen werden wohl auch nach der Krise weiterhin intensiver genutzt werden als vorher“, so Thomas Brosch.
Hintergrundinformationen zur Postbank Digitalstudie 2020
Für die „Postbank Digitalstudie 2020 – Die digitalen Deutschen“ wurden im Februar und März dieses Jahres 3.035 Deutsche befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie im sechsten Jahr in Folge, welche Entwicklungen sich in den verschiedenen Lebensbereichen der Bundesbürger in Bezug auf Digitalisierung allgemein und insbesondere zu Finanzthemen abzeichnen. Um eine bevölkerungsrepräsentative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stichprobe nach Bundesland (Proportionalisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde der Zensus 2011 des Statistischen Bundesamtes zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen lassen sich durch Rundungsdifferenzen erklären.