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Corona: Jeder Zweite spart wohl oder übel
Der Urlaub an der Ostsee, der Restaurantbesuch oder Kinoabend: Wegen Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie müssen die Menschen auf vieles verzichten. Während einige aufgrund dieser Maßnahmen existenzbedrohende finanzielle Einbußen erleiden, verzeichnet knapp jeder Zweite (45 Prozent) am Monatsende ein Plus auf dem Konto, wie eine aktuelle Kantar-Umfrage im Auftrag der Postbank zeigt. Von den unfreiwilligen Sparern hat jeder Dritte (33 Prozent) ein wenig, jeder Neunte (elf Prozent) sogar erheblich mehr Geld übrig. Bei fast jedem zweiten Deutschen (40 Prozent) halten sich Einnahmen und Ausgaben in etwa die Waage. Jeder Siebte (14 Prozent) gibt aktuell zwar weniger aus, hat aber gleichzeitig reduzierte Einkünfte. „Die Corona-Maßnahmen haben zu einem drastischen Konsumrückgang geführt. Inflationsbereinigt sanken die Ausgaben deutscher Verbraucher um fünf Prozent – das ist der stärkste Rückgang seit dem Jahr 1970“, erläutert Dr. Marco Bargel von der Postbank. „Gleichzeitig explodierte die Sparquote – sie stieg 2020 auf das Rekordniveau von 16,2 Prozent, ein Plus von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.“
Mehr Geld, mehr Chancen
Laut Postbank Umfrage legt die Mehrheit der Bundesbürger die Corona-Ersparnisse auf die hohe Kante: 59 Prozent verwahren sie beispielsweise auf dem Girokonto oder in der Spardose, 23 Prozent legen sie an, etwa in Aktien oder Fonds. Nur 13 Prozent planen, das Geld bei nächster Gelegenheit auszugeben. „Der größere finanzielle Spielraum hat einigen Menschen die Möglichkeit eröffnet, einen Teil ihres Geldes gewinnbringend anzulegen. Aus diesem Grund haben auffallend viele Menschen im Corona-Jahr eine erste Investition an der Börse gewagt oder ihr Wertpapierinvestment aufgestockt“, sagt Dr. Marco Bargel. Jeder zehnte Deutsche (zehn Prozent) ist seit Ausbruch der Pandemie ins Wertpapiergeschäft eingestiegen. Jeder Neunte (elf Prozent) hat verstärkt Aktien oder Fondsanteile gekauft. Frauen profitieren allerdings nur selten vom Börsenboom: Laut Postbank Umfrage haben nur fünf Prozent der weiblichen Befragten seit Beginn der Krise ein erstes Engagement an der Börse gewagt, von den Männern hingegen 14 Prozent. „Das Budget vieler Frauen ist enger gesteckt als das von Männern und sie verbuchen in der Krise deutlich seltener einen Überschuss am Monatsende“, erklärt Dr. Marco Bargel. Während jeder zweite männliche Befragte (53 Prozent) aufgrund der Corona-Beschränkungen mehr spart, trifft dies nur auf jede dritte weibliche Befragte (36 Prozent) zu. Nur acht Prozent der Frauen legen ihre Corona-Ersparnisse an – von den Männern investieren 33 Prozent ihre Rücklagen.
Informationen zur Umfrage
In einer repräsentativen Online-Befragung interviewte Kantar im Auftrag der Postbank zwischen dem 15. und 21. April 2021 insgesamt 1.000 Befragte ab 18 Jahren.