Studie: Internet hilft durch die Zeit der Pandemie

Presseinformation vom 09.06.2021
Jede*r Zweite konsumiert mehr Nachrichten seit Krisenbeginn – Virtuelle Treffen mit Freunden und Familie sind festes Ritual geworden

Die Menschen in Deutschland haben einen Großteil ihres Sozial­lebens ins Virtuelle verlegt. Die repräsentative Postbank Digitalstudie 2021 liefert dazu die Zahlen: 74 Prozent der Deutschen pflegen auf diese Weise während des Lock­downs ihre sozialen Kontakte. 50 Prozent verbringen in der Corona-Krise auch ihre Freizeit im Internet und besuchen Online-Sportkurse oder Musik­veranstaltungen. Video-Calls und andere digitale Treffen ersetzen zunehmend persönliche Begegnungen auch im Freundes­kreis und der Familie: Für 43 Prozent sind sie bereits ein festes Ritual. Unter den 18- bis 39-Jährigen haben sich inzwischen sogar 59 Prozent an virtuellen Kontakt gewöhnt.

Von den Jüngeren sagen 68 Prozent, dass ihnen das Internet hilft, um digitale Spiele-Events, Musik­unterricht und Sport­kurse online weiter zu betreiben. „Moderne Tech­nologien sind aktuell für viele ein Segen. Die Mehr­heit in unserem Land ist froh, trotz Lock­down und Infektions­schutz über das Internet Kontakt zu Freunden und Familie halten oder dort sogar Hobbies nachgehen zu können“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digital Vertrieb bei der Postbank. „Für eine Minder­heit ist das Internet derzeit aber auch ein Fluch, denn wer mit der Technik überfordert ist und sich nicht auskennt, fühlt sich schnell sozial abgehängt. Deshalb ist es wichtig, auch für diese Ziel­gruppe ein leicht zugängliches Angebot bereitzustellen.“ Fast jede*r Dritte gibt an, sich zu wenig auszukennen mit Apps und anderen Programmen, um an virtuellen Treffen teilnehmen zu können. 26 Prozent sind überfordert damit und 24 Prozent fühlen sich während der Pandemie sozial abgehängt, weil die tech­nischen Voraus­setzungen zu Hause nicht bestehen. Das betrifft nicht nur die ältere Generation, sondern auch viele Jüngere: Von den unter 40-Jährigen fühlen sich 40 Prozent sozial abgehängt. Ver­altete Geräte wie Laptop oder Handy sowie eine langsame Internet­verbindung schneiden sie ab von Home­schooling-Angeboten, Sportkursen und Chats mit den Freunden.

Denn gerade bei den 18- bis 39-Jährigen hat die Kommunikation über Video-Calls stark zugenommen: 45 Prozent unter ihnen berichten von einer stärkeren Nutzung innerhalb der vergangenen zwölf Monate. Ebenso viele beschäftigen sich während der Pandemie mit verstärktem Streaming von Filmen, Serien und Co.

Corona führt zu Nachrichten-Junkies

Über alle Generationen hinweg werden in dieser Zeit aber vor allem mehr Nach­richten im Netz gelesen. Seit Ausbruch der Pandemie ist gerade der Blick auf die Nach­richten­lage für 43 Prozent zum täglichen Ritual geworden. Auch das all­gemeine Surfen auf der Suche nach Informationen hat zugenommen – 35 Prozent aller Befragten und 41 Prozent der Digital Natives haben ihre Surf-Gewohn­heiten in der Corona-Krise ausgeweitet. Wer künftig das Internet stärker nutzen möchte (11 Prozent der Befragten), will nicht auf Nach­richten­seiten verzichten: Jede*r Zweite von ihnen möchte in den kommenden zwölf Monaten mehr News aus dem Netz.

Hintergrundinformationen zur Postbank Digitalstudie 2021

Für die „Postbank Digitalstudie 2021 – Die digitalen Deutschen“ wurden im Januar und Februar dieses Jahres 3.048 Deutsche befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie im siebten Jahr in Folge, welche Ent­wicklungen sich in den verschiedenen Lebens­bereichen der Bundes­bürger in Bezug auf Digitalisierung allgemein und insbesondere zu Finanz­themen abzeichnen. Um eine bevölkerungs­repräsen­tative Struktur abzubilden, erfolgte eine Gewichtung der Stich­probe nach Bundesland (Propor­tiona­lisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenz­datei wurde der Zensus 2011 des Statistischen Bundes­amtes zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Abweichungen in den Summen lassen sich durch Rundungs­differenzen erklären.

Kontakt

Hartmut Schlegel
Pressesprecher