Zweite Chance für Altbauten: Kreative Umnutzung

Presseinformation vom 14.10.2021
Stillgelegte Bahnhöfe, Industriedenkmäler, alte Scheunen oder Tankstellen – knappe Flächen und steigende Mietpreise sorgen immer öfter für neue kreative Wohnmodelle. Statt die Gebäude abzureißen, setzen sich viele Gruppen und Initiativen für die Umnutzung von Bestandsimmobilien ein.

Die Möglichkeiten sind vielfältig, wie diese umgenutzte Tankstelle zeigt
Bild Nr. 6447, Quelle: bfs design flachsbarth / Annette Kisling / BHW Bausparkasse

Wohnraum in Ballungs­gebieten oder am Stadt­rand wird immer knapper und teurer. Zwischen 2009 und 2019 stiegen die Miet­preise in Berlin um 104 Prozent an, dicht gefolgt von Heil­bronn (67%) und München (61%). Doch Not macht erfinderisch. Wenn Anbauten oder Auf­stockungen von Bestands­immobilien nicht möglich sind, kann die kreative Umnutzung von Alt­bauten eine Lösung bieten.

Neue Lösungen gefragt

Nicht alle Fabriken, Büros, Bauern­höfe oder Hallen, die leer stehen, bieten sich zur Umnutzung an. Um neue Wohn­flächen zu erschließen, sind clevere Konzepte und erfahrene Architekten gefragt. Ein prominentes Beispiel für eine Umnutzung ist das ehemalige Thyssen Trade Center in Düssel­dorf, das in das moderne Wohn­gebiet „Living Circle“ umgewandelt wurde. „Für eine solche Umwidmung von Büro­flächen muss bei der Stadt eine Nutzungs­änderung des Areals beantragt werden“, erläutert Jan Ebert von der BHW Bausparkasse. „So wurde für die Realisierung des ,Living Circle‘ das vorhandene Kern- und Gewerbe­gebiet in ein allgemeines Wohn­gebiet umgewandelt.“ Heute beherbergt es 340 Wohn­einheiten, eine Kinder­tagesstätte und einen Supermarkt.

Wohnraumnot macht erfinderisch

Auch in der unmittelbaren Umgebung großer Städte mangelt es an Wohn­raum. Interessierte Bau­familien und Bau­gruppen müssen heute lange suchen, bis sie ein geeignetes Objekt gefunden haben. Doch viele kreative Vorbilder ermuntern dazu, diesen Weg zu gehen. So entstand im Herzen Zürichs, im still­gelegten alten Zoll­haus, ein modernes Quartier mit Platz für Gewerbe, Kultur und Wohnen. Die Genossen­schaft Kalk­breite teilte dort das 5.000 Quadrat­meter große Gelände mit vier Hallen in Wohn­einheiten auf, die die Bewohner nach eigenen Ideen um- und ausbauen konnten. 50 Wohnungen für bis zu 190 Personen sind daraus entstanden. Das Quartier am alten Zollhaus gilt heute als Parade­beispiel für gelungene Umnutzung und modernes Mehr­generationen­wohnen.

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Kontakt

Iris Laduch
Pressesprecherin