Das Smartphone wird immer mehr zum Internet-Tool der Deutschen

Medieninformation vom 14.04.2022
20 Stunden pro Woche sind die Bürger*innen durchschnittlich mit dem Handy online • Insgesamt verbringen sie 65 Stunden im Internet in sieben Tagen

Postbank Digitalstudie 2022:
Internetnutzung

Die Bundes­bürger*innen sind immer häufiger mit dem Handy online. Der Anteil des Smart­phones an der im Internet verbrachten Zeit ist erneut gestiegen. Beacht­liche 20,2 Stunden pro Woche surfen die Deutschen im Durch­schnitt mit dem Handy. Dies ist eine deut­liche Zu­nahme, denn ein Jahr zuvor waren es noch 18,8 Stunden. Je jünger, desto ex­zessiver ist die mobile Internet­nutzung: Die unter 40-Jährigen verwenden das Smart­phone für den Inter­net­zu­gang durch­schnittlich 31,8 Stunden pro Woche – und damit knapp vier Prozent mehr als im Vorjahr (30,6 Stun­den). Dies sind Ergeb­nisse der re­präsen­tativen Postbank Digital­studie 2022.

„Der Smart­phone-Boom hat längst alle Gene­ra­tionen erreicht. Und ein Ende ist nicht in Sicht. Rund um den Globus arbeiten Ingenieure und Pro­gram­mierer daran, dieses kleine Multi-Tool permanent zu verbessern. Schon heute ist es immer griffbereit - zum kurzen E-Mail-Check, für den Einkauf, die Weg­beschreibung oder die sozialen Medien“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digital­vertrieb der Postbank. „Auch für die täg­lichen Bank­geschäfte wird das Handy immer mehr zur digitalen Filiale. Bereits ein Drittel der Deutschen nutzt dafür in den meisten Fällen eine Banking-App. Bank­kundinnen und -kunden schätzen dabei besonders den jeder­zeitigen Zugriff auf ihre Finanz­daten.“

92 Prozent der 18- bis 39-Jährigen nutzen ein Smart­phone zum Surfen, vor einem Jahr waren es noch 88 Prozent. Bei den über 40-Jährigen sind es 80 Prozent. Neu und über­raschend ist die ge­stiegene Be­deutung des stationären Computers für die Jüngeren: Derzeit surfen 53 Prozent der unter 40-Jährigen mit einem Desktop-PC, vor einem Jahr waren es noch 50 Prozent.

Mehr als 60 Stunden Internetzeit

Die so­genannten Digital Natives - also jene Personen, die in der digitalen Welt auf­ge­wachsen sind - ver­bringen ins­gesamt 86 Stunden im Inter­net pro Woche. Alle Geräte zu­sammen­ge­nommen. Das sind rech­nerisch mehr als zwölf Stunden pro Tag. Über alle Gene­rationen hinweg bleibt die Internet­nutzung im zweiten Corona-Jahr auf hohem Niveau: Durch­schnitt­lich 65,2 Stunden surfen die Bundes­bürger*innen in sieben Tagen, im Vorjahr war es mit 65,1 Stunden etwa gleich viel Online-Zeit. Aller­dings war die Nutzung im ersten Corona-Jahr sprung­haft von 56,4 auf 65,1 Stunden angestiegen, 2019 surfte der/die durchschnittliche Deutsche nur knapp 50 Stunden pro Woche.

„Während der Corona-Krise haben viele Deutsche ihre beruflichen und sozialen Kontakte auf das Internet verlegt. Und auch wenn die Büros wieder be­völkert sein werden und Freundes­treffen im Res­taurant statt­finden, wird ein großer Anteil der Kommu­ni­kation weiterhin über digitale Kanäle verlaufen“, erwartet Thomas Brosch.

Smart-TV gewinnt an Bedeutung

Die Deutschen surfen ver­stärkt mit dem Handy, gleich­zeitig sinkt die Nutzung anderer Geräte leicht. Heute nutzen 69 Prozent einen Laptop, 2020 waren es 71 Prozent. Im selben Zeit­raum fiel die Ver­wendung von Desktop-PCs von 58 auf 52 Prozent und von Tablets von 47 auf 45 Prozent. Der Zugang zum Internet mit einem sogenannten Smart-TV (Fern­seh­gerät mit Internet­ver­bindung, das auch das Streamen von Filmen er­möglicht) hat seit 2020 um sechs Prozent­punkte auf 43 Prozent zu­ge­nommen. Auch Spiele­konsolen, intelli­gente Sprach­assistenten und Wearables (also kleine vernetzte Computer, die am Körper getragen werden können – wie Fit­ness­arm­bänder oder Smart­watches) gewinnen etwas hinzu – aller­dings auf niedrigem Niveau. Die Nutzung von Alexa, Google Home und Co. stieg beispiels­weise von zwölf auf 17 Prozent innerhalb von zwei Jahren.

Berliner*innen haben ihre Internetzeit ausgeweitet

Nicht nur zwischen den Generationen, auch regional bestehen teils große Unter­schiede in der online ver­brachten Zeit. Der größte Zuwachs in der Internet­zeit pro Woche wurde in Berlin ver­zeichnet. Die Bürger*innen der Haupt­stadt sind in sieben Tagen 72,4 Stunden online, das sind 17,5&nsbp;Stunden pro Woche mehr als im Vorjahr. Denn 2021 haben die Berliner*innen noch am wenigsten von allen Deutschen gesurft und brachten es nur auf 54,9 Stunden. In diesem Jahr bilden die Nutzer*innen in Sachsen das Schluss­licht mit 53,3 Stunden – fast 13 Stunden weniger als ein Jahr zuvor.

Ähnlich intensiv wie in der Haupt­stadt wird in Rheinland-Pfalz gesurft: Die Ein­wohner*innen bringen es auf 72,2 Stunden pro Woche. Zu den Top 5 gehören noch Nieder­sachsen, das Saarland und Thüringen - vier davon verzeichnen eine starke Zu­nahme im Ver­gleich zum Vor­jahr, nur in Thüringen ist die Online-Zeit leicht zurück­gegangen. Deut­licher ab­genommen hat die Nutzung in Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, Hamburg und Baden-Württemberg.

Hintergrundinformationen zur Postbank Digitalstudie 2022

Für die „Postbank Digital­studie 2022 – Die digitalen Deutschen“ wurden im Januar und Februar dieses Jahres 3.050 Deutsche befragt. Die Postbank untersucht mit der Studie im achten Jahr in Folge, welche Ent­wick­lungen sich in den ver­schiedenen Lebens­bereichen der Bundes­bürger in Bezug auf Digita­lisierung allgemein und ins­besondere zu Finanz­themen abzeichnen. Um eine be­völ­kerungs­reprä­sen­tative Struktur ab­zu­bilden, erfolgte eine Gewichtung der Stich­probe nach Bundes­land (Pro­por­tiona­lisierung), Alter und Geschlecht. Als Referenzdatei wurde der Zensus 2011 des Statistischen Bundes­amtes zugrunde gelegt. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Ab­weichungen in den Summen lassen sich durch Rundungs­differenzen erklären.

Kontakt

Hartmut Schlegel
Mediensprecher