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Mädchen kaufen im Netz nachhaltiger ein als Jungen
Beim Einkauf im Online-Shop achten vor allem Mädchen darauf, ressourcenschonend zu bestellen. Das geht aus der repräsentativen Jugend-Digitalstudie der Postbank hervor. 41 Prozent von ihnen haben ihr Verhalten in den vergangenen sechs Monaten geändert und auf Neukäufe verzichtet, weil das bisherige Produkt seinen Zweck noch gut erfüllt. Das sind neun Prozentpunkte mehr als bei den Jungen. Zudem versuchen 35 Prozent der Teenagerinnen stärker als früher, ihre Online-Einkäufe in einer Lieferung zu bündeln (gegenüber 24 Prozent bei den Jungen). Hinzu kommt, dass 32 Prozent der Mädchen sich für das nachhaltigere Produkt entscheiden, wenn sie die Wahl zwischen zwei gleichwertigen Artikeln haben. Bei den Jungen sind es sieben Prozentpunkte weniger.
Influencer*innen spielen eine wichtige Rolle für das Einkaufsverhalten von Jugendlichen: Zwei von fünf Jungen und sogar jedes zweite Mädchen zwischen 16 und 18 Jahren haben im vergangenen halben Jahr ein Produkt erworben, das bei Instagram, YouTube & Co. empfohlen wurde. Geschlechterübergreifend gilt das für 44 Prozent. Für 53 Prozent derjenigen, die schon Empfehlungen gefolgt sind, spielt es eine wichtige Rolle, dass das beworbene Produkt nachhaltig ist. Das Bewusstsein dafür steigt mit dem Alter der Käufer*innen: 45 Prozent der 16-Jährigen, aber 62 Prozent der 18-Jährigen legen darauf Wert.
Klimaschutz verliert durch Ukraine-Krieg und Corona-Pandemie etwas an Bedeutung
Mit ihrer veränderten Einkaufsweise haben viele Jugendliche das von der Fridays-for-Future-Bewegung geforderte Umdenken im Konsum bereits stark verinnerlicht. Dennoch gibt die Hälfte der Befragten an, dass das Thema Klimaschutz angesichts der akuten Corona- und Ukraine-Krise für sie an Bedeutung verloren hat. Das bestätigt ein Blick auf den Stellenwert von Nachhaltigkeit bei Online-Einkäufen. Demnach achten derzeit zwei von drei Teenager*innen beim Kauf von Kleidung und Schuhen „immer“ oder „gelegentlich“ auf den Schutz von Umwelt und Klima. Im Vorjahr waren es noch drei Prozentpunkte mehr. Bei modischen Accessoires wie Uhren, Sonnenbrillen oder Taschen legen 47 Prozent Wert auf Nachhaltigkeit und damit sogar sechs Prozentpunkte weniger als noch 2021.
„Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist bei den Jugendlichen nach wie vor hoch“, sagt Thomas Brosch, Leiter Digitalvertrieb bei der Postbank. „Auch wenn andere Themen wie der Ukraine-Krieg oder Corona derzeit die Aufmerksamkeit der jungen Menschen stärker binden, ist der Trend zur Nachhaltigkeit ungebrochen: Vor allem junge Erwachsene bevorzugen Produkte und Dienstleistungen, die Umwelt und Klima nicht schaden.“
Ausgaben für Online-Einkäufe stagnieren
Das Budget für Online-Einkäufe ist im Vergleich zum Vorjahr gleichgeblieben. Im Schnitt stehen den Jugendlichen nach wie vor 102 Euro pro Monat zur Verfügung. Mit 120 Euro pro Monat geben Jungen deutlich mehr Geld im Netz aus als Mädchen (83 Euro). Zudem steigen die Ausgaben mit dem Alter deutlich an. Während 16-Jährige durchschnittlich für 74 Euro online einkaufen, sind es bei 18-Jährigen 139 Euro.
Drei Warenkategorien sind beim Online-Shopping unter Jugendlichen besonders beliebt. 44 Prozent von ihnen kaufen in der Regel Medienprodukte wie Videospiele im Netz statt im stationären Handel. Dahinter folgen Unterhaltungselektronik wie Spielekonsolen (43 Prozent) sowie Kleidung und Schuhe (33 Prozent). Kosmetikprodukte werden hingegen mit großer Mehrheit bevorzugt im Laden vor Ort gekauft (74 Prozent).
Hintergrundinformationen zur Postbank Jugend-Digitalstudie 2022
Für die Postbank Jugend-Digitalstudie 2022 wurden im Mai und Juni dieses Jahres 1.000 Jugendliche in Deutschland zwischen 16 und 18 Jahren repräsentativ befragt.